(Allgemein) Gesamtbild der deutschen Soldaten in Deutschland
#47
lime:

Die schreibt auch für die taz und dergleichene Medien. Dessen ungeachtet sollte man sich überhaupt mal ganz allgemein fragen, was die Universitäre Ausbildung für die Offiziere eigentlich bringen soll und warum es militärisch vorteilhaft sein soll wenn Offizier*innen bei der Bundeswehr Pädagogik studieren ?! Abgesehen von ein paar notwendigen technischen Studiengängen und diesen folgend einer entsprechenden spezialisierten Verwendung ist für die Tätigkeit eines Offiziers meiner Meinung nach kein Studium notwendig, sondern mehr militärisches Können und mehr militärisches Wissen wären geboten. Statt Studenten die keine Elektrotechnik studieren wollen und stattdessen Dozenten am Fachbereich Elektrotechnik als Rechte schmähen, benötigen wir wieder mehr Kriegshandwerk.

Allgemein:

Ich greif mir mal ein paar Zitate raus, die Antwort ist aber Übergreifend, da gleicher Punkt:

Zitat:Meines Erachtens ist es doch völlig logisch dass genau deswegen die Anzahl der Bewerber sinkt.

Zitat:Anzunehmen, dass in einem Konflikt, wobei wir ja nicht mal direkt verwickelt sind, die Bewerberzahlen nach oben gehen, ist irrig. Das ist sogar völlig normal, dass wenn eine Bedrohungslage verortet wird, die Zahl an Rekruten eher rückläufig ist.

Eigentlich sollte das Gegenteil der Fall sein: eine äußere Bedrohung sollte die Bewerberzahlen steigen lassen. Daraus könnte (!) man nun zwei Dinge schlußfolgern: 1. der Krieg in der Ukraine wird nicht als Bedrohung verstanden. Alle Studien dazu zeigen aber das Gegenteil. 2. Meine These dass es keine gesellschaftliche Substanz hinter dem vermeintliche hohen Ansehen der Bundeswehr gibt stimmt.

allphall31:

Zitat:In Bayern und Baden Württemberg ist die wirtschaftliche Lage seit 50 Jahren schon bedeutend besser als im Rest der Republik . So sieht es mit den verdienstmöglichkeiten natürlich auch aus. Das ist der einzige Grund das die Bewerberzahlen niedriger sind als in restlichen Teilen Deutschlands .

Was meine Ansichten zur Bundeswehr ja nur bestätigt: wenn der Dienst in der Bundeswehr derart primär finanziellen Aspekten unterworfen ist, und entsprechend Bewerber von dort kommen wo es sonst keine so gute Entgütung ihrer Arbeit gibt, dann ist die Bundeswehr primär eine Söldnerarmee und sind die Soldaten in einem zu großen Anteil Söldner und nichts anders. Das ist aber völlig konträr zu dem was ich militärisch als Ideal ansehe. Zu viele Bundeswehrsoldaten sind einfach nur Söldner, dass ist militärisch und gesellschaftlich nachteilig.

Zitat:Die Beliebtheit der Bundeswehr ist auch bloß noch so hoch weil man die verschwendeten Steuergelder nicht mit militärischen Einheiten in Verbindung bringt . Sondern das es einzig und allein zu Lasten der Politik und Führung geht.

Das ist ein sehr wichtiger Punkt den ich vergessen hatte anzuführen, sehr gut dass ihn benennst: das zeigen auch alle Studien dazu. Die Bundeswehr wird als eine von der Politik getrennte Entität wahrgenommen und entsprechend die Schuld für ihren Zustand den Politikern zugeschoben und nicht der Generalskaste und den höheren Offizieren. Dabei sind diese für die Verschwendung der Steuergelder mehr verantwortlich als die Politiker, die ja meist nur kurz / vorübergehend und bar jeder Sachkenntnis versuchen diesen unreformierbaren Apparat irgendwie zu verbessern.

Es gibt viel zu wenig Kritik in den Medien an der Generalskaste und den Offizieren, dass ist ein primäres Problem in diesem Lande. Dabei sind diese die Hauptverantwortlichen bzw. die Hauptschuldigen an allem was da schlief läuft. Das liegt vielleicht daran, dass die Medien keine ausreichende Einsicht in die Interna haben, zum andern sicher auch daran, dass die Generalskaste äußerst geschickt ihr Versagen immer der Politik zuschiebt.

Allgemein:

Schneemann und andere bringen ja oft das Argument: Ja wenn, ja wenn Deutschland selbst angegriffen werden würde, dann wäre alles anders. Dann würden die Deutschen zu den Fahnen eilen, sich einigen, natürlich gäbe es auch welche die fliehen aber die anderen, ja die würden dann kämpfen wenn es wirklich um etwas ginge.

Das ist meiner Ansicht nach grundfalsch. Ein Krieg um Deutschland wäre genau so abstrakt wie der Krieg in der Ukraine. Keineswegs kämpfen Menschen für Fahnen, für die Bundesrepublik und die verfassungsgemäße Ordnung oder andere solche Abstrakta. Sie kämpfen mehrheitlich weil sie eine kämpferische Mentalität haben, für ihre eigene unmittelbare Heimat und direkt und unmittelbar für ihre Einheit und die Kameraden (als Substitut für einen Stamm).

Ich halte daher diese Auffassung, dass alles ja ganz anders wäre, wenn diese Bundesrepublik militärisch angegriffen würde für fragwürdig. Das ist eben kein Automatismus der dann einfach von selbst ausreichend Kämpfer generiert - der dann einfach alleine ausreichende Kampfkraft generiert, dazu gehört einfach viel mehr auf allen Ebenen.

Sehr oft schon sind ganze Gesellschaftlichen in der Geschichte einfach so eingebrochen / zusammengebrochen unter äußeren Angriffen, ohne dass es diesen Effekt gab. Ohne dass das Volk dann weil es selbst angegriffen wurde sich weitgehend mobilisieren ließ. Es ist daher meiner Überzeugung nach ein Problem sich blind auf einen solchen Mechanismus zu verlassen, als wäre er ein Axiom. Das ist geschichtlich unhaltbar.

Noch darüber hinaus bedarf der moderne Krieg bestimmter Vorbereitungen, bestimmter gesellschaftlicher und sonstiger Umstände und diese sind allesamt in dieser Bundesrepublik nicht ausreichend vorhanden. Entsprechend wäre bzw. wird es im Falle eines Angriffes nicht mehr gelingen diese in ausreichendem Maße herzustellen und jedweder potentielle Wille und jede Entschlossenheit gewisser Anteile der Gesellschaft wären damit weitgehend irrelevant. Eine postheroische und postliberale Gesellschaft wie die der Bundesrepublik, mit all ihren wachsenden inneren Problemen und Unfähigkeiten wird nicht dadurch kriegsfähig, dass sie selbst unmittelbar vom Krieg betroffen wird. Dass ist eine Sichtweise die völlig unhaltbar ist, denn dafür fehlen jedwede gesellschaftliche Voraussetzungen.

Die Gesellschaft in dieser Bundesrepublik ist so wie sie aktuell verfasst ist nicht in der Lage dieses Land selbst gegen einen ernsthaften militärischen Angriff zu verteidigen. In zu großen Anteilen ist sie auch zu egostisch, zu narzistisch und zu verweichlicht. Und ob dann ein paar einzelne hochmotiviert bis zum Ende kämpfen ist irrelevant und wäre es selbst dann, wenn deren Zahl größer wäre, da die Wehrunfähigkeit dieser Gesellschaft insgesamt es verunmöglicht einen ernsthaften größeren modernen Krieg zu führen.

Gerade deshalb sind wir so dermaßen Abhängig von unseren Bündnissen.

Und die Bevölkerung wird in zu großen Anteilen auch im Falle eines unmittelbaren militärischen Angriffes auf sie selbst immer noch zu egostiisch, zu Ich-bezogen und zu unfähig sein, um sich ernsthaft militärisch wehren zu können. Dazu fehlt in diesem Land jedwede dafür notwendige Kultur.

Und gerade eben deshalb ist die Bundeswehr in zu weiten Anteilen zu einer Söldnerarmee verkommen, die natürlich das Ansehen der militärisch völlig unkundigen Traumtänzer von Bürgern genießt, weil sie keinerlei Ahnung über die Streitkräfte haben und weil sie durch die unterwürfigen Söldner selbst davon befreit sind sich verteidigen zu müssen. Entsprechend klappen sie ein, sobald diese Annahme nicht mehr aufgeht und sie selbst kämpfen müssten.

Die Gewalt- und Kriegsunfähigkeit der ethnischen Deutschen ist meiner Ansicht nach so dermaßen eindeutig und offensichtlich, dass es mich erstaunt wie so viele annehmen können, dass ein Angriff auf diese Bundesrepublik selbst dies ändern könnte.
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