Italien
(13.08.2023, 00:04)lime schrieb: Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn Nationalismus ist doch im Regelfall auch immer egoistisch in Bezug auf die eigene Nation.
Der Nationalismus stellt aber eben die Nation als ganzes in den Mittelpunkt, während zumindest Teile (nicht alle) der neuen europäischen Rechten nur ihre Klientel und eigene Interessen im Auge haben. Bspw. würde ich die AfD nicht als nationalistische Partei betrachten. Der vermeintliche Nationalismus ist hier nur Mittel zum Zweck der Ausgrenzung von Zugewanderten und der ideologischen Konfrontation mit dem politischen Gegner.

Zitat:Auch eine autoritäre Ausrichtung ist bei rechten Parteien Normalität.
Das ist zwar in der Praxis so, doch besteht da kein Kausalzusammenhang. Der Nationalismus an sich steht eigentlich sogar der Demokratie näher als der Autokratie.

Zitat:Bleibt noch der Populismus, der sich aber zumindest zum Teil aus den originären Forderungen dieser Parteien ergibt und deshalb nur zum einem gewissen Teil aufgesetzt ist.
Kommt drauf an, was man als originäre Forderungen dieser Parteien betrachtet. Die AfD hat sich als libertäre Anti-Euro-Partei gegründet, aber wird inzwischen von völkischen Kräften dominiert. Die eigentlichen Ziele dieser Kräfte werden nicht von der Mehrheit ihrer Wähler geteilt und daher auch nicht kommunikativ in den Vordergrund gestellt. Insofern ist die AfD primär als populistisch zu betrachten, die direkte Verbindung zwischen ihren originären Zielen und ihrem politischen Auftreten ist nur begrenzt gegeben.

Zitat:Lässt man mal die traditionelle Einstellung zu Rußland und China außen vor dann dürfte die pro-Haltung zu diesen Staaten wohl hauptsächlich dadurch getriggert werden dass die politischen Gegner dieser Parteien eben auch Gegner Rußlands/Chinas sind.
"Der Feind meines Feinds ist mein Freund" widerspricht aber einem echten Nationalismus, da bin ich bei Quintus.
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