12.01.2023, 19:53
(12.01.2023, 02:19)Broensen schrieb: Das mag ja normal sein, ist aber schon typisch BW, dass man da einen Untersuchungsauftrag erteilt, anstatt dass man einfach bei den Herstellern anfragt, was sie marktverfügbar anbieten können und sich danach überlegt, ob sich eine eigene Entwicklung lohnt oder eines der angebotenen Systeme die Anforderungen erfüllt.
Es ist ja nun nicht so, dass Radpanzer mit automatisch richtenden 120mm-Mörsern etwas ganz besonders seltenes und ungewöhnliches wären.
Wenn du sagst, dass man bei "den Herstellern" anfragen soll, was die "marktverfügbar" anbieten können, willst du doch letztlich explizit nur auf den Boxer hinaus. Denn jede andere Lösung ist ja, sofern sie nicht in eine größere Beschaffung des Basisfahrzeugs eingebettet wäre, absolut nicht wünschenswert. Und die Beschaffung eines neuen Basisfahrzeugs von der Entscheidung der Mörser abhängig zu machen, ist auch kein guter Weg. Zudem geht es nicht nur um die Erfüllung von Anforderungen an die Systemleistung, sondern auch um einen finanziellen Vergleich über die Laufzeit der Systeme.
Ich sehe die Situation halt anders. Beim Boxer wurde industrieseitig die Fähigkeit als Mörserträger bereits demonstriert, zudem kennt man aus der eigenen Nutzung heraus sehr gut die Anschaffungs-, Laufzeit- und Gesamtkosten des Systems. Als Fuchsersatz war zudem bisher der Fuchs 1A9 im Gespräch und von der Bundeswehr präferiert, hier fehlt allerdings ein Nachweis der Befähigung zum Mörserträger. Natürlich ist es lächerlich, dass man für eine solche Banalität eine Studie beauftragen (und bezahlen) muss, aber für mich ist zumindest der Grund nachvollziehbar. Der Einstieg bei CAVS folgt dieser Logik, denn dabei geht es ja explizit um die Sammlung von Daten hinsichtlich der Fähigkeiten und Kosten bei einer Beschaffung als Fuchs-Ersatz. Die Befähigung als Mörserträger hat die Industrie in dem Fall im übrigen ja auch bereits demonstriert.
Langer Rede kurzer Sinn, egal wie man an die Sache heran geht, für eine vernünftige Entscheidung hinsichtlich des zukünftigen Mörserträgers braucht man eine Übersicht über die Fähigkeiten und Kosten aller sinnvoll in Frage kommenden Fahrzeuge, solange also der Fuchs 1A9 als potenzielles zukünftiges Fahrzeug gehandelt wird, braucht es die entsprechenden Informationen.
Zitat:Es wirkt halt auch alles wenig durchdacht und aufeinander abgestimmt.
Auf mich ehrlich gesagt nicht.
Zitat:Wieso nicht?
Weil es keinen Sinn ergibt, das Grundfahrzeug auf Basis der Entscheidungen anderer statt auf Basis der eigenen Flottenpolitik festzulegen. Das Problem bei deiner Konstellation des einsamen Mörserfuchses umgeben von einer CAVS-Flotte liegt nicht darin, dass man den Fuchs gewählt hat, den sonst niemand betreibt, sondern einzig in der Beschaffung zwei sehr ähnlicher Basisfahrzeuge parallel. Dass es das zu vermeiden gilt, da besteht absoluter Konsens bei uns, nur hat das rein gar nichts mit der beauftragten Studie zu tun.