09.08.2022, 07:27
(08.08.2022, 12:41)Quintus Fabius schrieb: Diese Relativierung ist gar nicht notwendig. Bezieh das bitte absolut auf mich als Person. Die martialische Wortwahl ist ganz bewusst, sie soll das notwendige Ausmaß der Radikalität abbilden, was notwendig wäre um hier ausreichend schnell die zwingend notwendigen Veränderungen herbei zu führen. Und als Infanterist stehe ich ohnehin zur Wortherkunft des Begriffs für meine Waffengattung
Aus meiner Sicht als Forenbetreiber wäre es nicht schlecht, wenn du dies besser kenntlich machen könntest.

Zitat:Das gäbe es durchaus.
Ich meinte damit, dass so etwas nicht realistisch planbar ist. Der zivile Verteidigungsminister mit den Fähigkeiten und der Weitsicht fällt ja auch nicht vom Himmel, es muss also erstmal die richtige Person an diese Position gelangen, was definitiv kein Selbstläufer ist, selbst wenn dieses Amt stärker gewürdigt werden würde (als dies in den letzten Jahrzehnten der Fall war). Und selbst wenn solch eine Person diese Position erlangt, braucht sie sowohl das Fachwissen als auch den Einblick in die höheren Personalebenen des Militärs, um einen solchen Offizier zu bestimmen, der wiederum die gleiche Integrität und das Fachwissen mitbringt, und trotzdem auf weitere Zuarbeit angewiesen ist. Kurzum, das ist in der Form völlig unrealistisch.
Zitat:Wie sind dann jemals überhaupt in Demokratien Militärreformen durchgeführt worden? Als ein Beispiel möchte ich an dieser Stelle dann mal George C. Marshall anführen.
Die US-Armee funktionierte anders und Stand unter einem anderen Druck, und was reformiert wurde war rein strukturell trotzdem deutlich weniger, als (soweit ich das aus deinen Worten schließen kann) deiner Meinung nach bei der Bundeswehr notwendig wäre. Zudem war es nicht Marshall allein, zu der Zeit machten sich ziemlich viele Köpfe innerhalb des Militärs Gedanken darüber, wie man dieses kriegsfähiger aufstellen sollte, wie überhaupt Krieg geführt werden sollte, und hatten eben den Vorteil, das aktiv Krieg geführt werden musste.
Insofern stimme ich dir ja durchaus zu und habe das selbst immer betont, der jetzige Tiefstand der Bundeswehr in Kombination mit der realen Gefahr eines heißen Krieges wäre der perfekte Zeitpunkt für eine tiefgreifende Reform, und sicherlich kann die von den richtigen Leuten an den richtigen Positionen ausgehen - da gibt es gar kein Dissens. Es braucht dafür aber keine neue Struktur oder Sonderposten, wenn du die integren Personen an den richtigen Stellen hast (damit meine ich Militär und Politik), dann funktioniert das auch so. Und wenn nicht, dann würde es auch mit Sonderposten nicht funktionieren. Deswegen halte ich das so wie du es hier suggerierst (oder ich es zumindest verstehe) für nicht plan- und umsetzbar.