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Kampfpanzervergleich
#64
Jacks, Leclerc ist mit Sicherheit kein schlechter Kampfpanzer, meine Argumente beziehen sich auf die Überschrift des Themas, nämlich auf den Vergleich mit seinen Artsgenossen und auf deine Aussage, daß Leclerc sich hinter Leopard 2 (A6 und A6EX) und M1 Abrams (A2 und A2SEP) nicht verstecken muss.

Meiner Meinung nach jedoch sollten die technischen Daten nicht überbewertet werden.
Wenn wir uns beispielsweise 5 "westliche" Kampfpanzer der 3. Generation und deren aktuellste Konfigurationen vornehmen:
Leopard 2A6/A6EX, M1A2/A2SEP Abrams, Leclerc Mk.II+, Merkava Mk. IV und K2.
Stellen wir fest, dass alle einen 1500 PS starken Motor, eine 120 mm Kanone, moderne Feuerleit- und Navigationssysteme, weiterentwickelte Sensoren, Defensivwaffen und akzeptable Panzerungen besitzen.

So gesehen kann man sich heutzutage mehr kaum auf die theoretischen Werte stützen, da die o.a. Beispieldaten bei nahezu allen aktuellen Kampfpanzerauschreibungen mittlerweile als Mindestkriterium verlangt werden.

Ein Kampfpanzer wird je nach Reichtum des jeweiligen Landes von der neuen Anschaffung bis zur Ausmusterung für eine längerfristige Phase, in der Regel 25-35 Jahre genutzt.
Hier spielt die Langlebigkeit, Qualität, Interoperabilität, Führbarkeit und Wirtschaftlichkeit eine entscheidende Rolle.

Wenn der Abrams zum Teil mehr als doppelt so viel Treibstoff verbraucht als der Leopard 2, dann ist das kurz-, mittel- und langfristig sehr unwirtschaftlich.
Länder wie die USA, Kuwait od. Saudi Arabien mögen dies bewältigen, weil der Treibstoff dort weniger kostet wie das Heizöl bei uns, aber bei nicht ölreichen arabischen Saaten wie Ägypten, geschweige denn NATO-Staaten fängt dieses Problem schon an.
Ausserdem hat man in Irak wieder gesehen, dass die Tankwagen den Abrams Panzern dicht gefolgt sind, was nicht gerade taktische Vorteile bietet. Auf die Ausnahmeerscheinung, als Antreib eine Gasturbine einzusetzen gehe ich erst gar nicht ein.

Wenn die DU verwöhnten US Amerikaner die komplexe Chobhampanzerung des Leopard 2 immernoch nicht fertigstudiert haben und kaum nachmachen können; wenn sie die 120 mm (L44 und L55) Rheinmetallkanonen des Leopard 2 für ihre eigenen Panzer leicht modifiziert unter Lizenz herstellen;
wenn die Israelis bei ihrem legendären Merkava (MK. IV) den MTU Motor indirekt aus den USA beziehen; wenn zum Teil selber Panzer herstellende 11 europäische Länder den Leopard 2 nutzen, sogar das Ariete geprägte Land wie Italien an gebrauchten Leopard 2A4 interessiert ist; andere Länder ausserhalb Europas Schlange stehen würden -wenn sie denn Leo2 bekommen würden weil die Bundesrepublik dies erlaubt-; dann spricht das alles für den Leopard 2 denke ich. Deshalb kann sich was das anbelangt auch das aktuelleste Modell von Leclerc hinter diesem verstecken.

Natürlich kann ich es nicht ignoieren, dass die Konfiguration Leclerc Mk. II sehr modern ist und die anfänglichen Kinderkrankheiten des Originalmodells zwischenzeitlich behoben wurden.
Auch kann ich nicht leugnen, dass der Leclerc Panzer in manchen Bereichen gute Beschleunigungs-, Reaktions-, Treffwerte vorweist.
Dennoch gibt es den Leclerc Kapmfpanzer als Prototyp seit 1989, also gut 15 Jahren. Seit 1991 werden sie an das französische Heer ausgeliefert, seit 1992 gibt es die erste Leclerc Panzereinheit aber kein Land außer die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wollte diesen Panzer.
Nicht jeder Staat hat eine professionelle Armee wie Frankreich und selbst dann neigt man nicht dazu bei diesen Optionen Richtung Leclerc zu tendieren.
Dass sogar die VAE diese Entscheidung längst bereuten und GIAT über eine Millarde $ Verlust -nur durch dieses Geschäft- machte, hatte ich ja bereits erwähnt.

Frankreich wollte ursprünglich 1400 Stück von diesem Kapmfpanzer. Kurz danach wurde diese Zahl auf 700 und dann in unmittelbarem Anschluß zum Ende des Kalten Krieges noch mal auf 407 reduziert. 1991-1996 wurden 132 Leclerc Mk.I und in den Jahren 1996-2003 178 Leclerc MK.II für das französische Heer hergestellt. Die Produktion von 96 Mk.II+ dauert noch an und endet laut Plan noch in diesem Jahr.
Es ist geplant, dass die 8 Leclerc-Regimente mit jeweils 40 Panzern ausgerüstet werden. Die restlichen 86 werden für Ersatz und Ausbildungszwecke verwendet.

Wenn es den Leopard 2 od. Abrams nicht geben würde, wäre mein Favorit dennoch Leclerc. Auch wenn ich einige Fans enttäuschen würde, beieindruckt mich bei dem Vergleich nicht einmal der russische T-90 od. T-95.

Es ist längst an der Zeit, dass Frankreich aufhört zu national zu denken und sich mehr zur EU bekennt.
Aus dem EFA-Projekt sind sie in den 80'ern ausgestiegen und haben stur und eigenständig den Rafale entwickelt. Die Ähnlichkeit mit dem Eurofighter kommt nicht von ungefähr. Immernoch warten sie auf einen Kunden des Rafale. Vielleicht kaufts ja Indien aber das ist ein anderes Thema.

Frankreich sollte aufhören GIAT zu subventionieren (ähnlich die Briten Vickers) und z.B. mit Deutschland zusammenarbeiten. Warum nicht ein Kampfpanzer der 4. Generation duch ein Konsortium von KMW und GIAT ?
Beim Transall, Alpha Jet, Tiger, Roland und unzähligen Produkten hat es ja auch geklappt und es klappt immer mehr.
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