26.02.2022, 22:40
Broensen:
Interessant wie man aus den gleichen Informationen zu so verschiedenen Ansichten gelangen kann.
Stichwort Luftunterstützung: zu diesem Zeitpunkt hatten die Russen keine Lufthoheit über der Ukraine und war die ukrainische Luftraumverteidigung in Wahrheit noch nicht ausgeschaltet. Damit fehlte die Luftnahunterstützung welche für den Erfolg einer solchen Luftbeweglichen Operation absolut entscheidend ist.
Aus dem gleichen Grund verbietet es sich auch größere Mengen auf einmal zu entsenden, dass Risiko ist dann viel zu hoch für signifikante Verluste. In diesem Kontext sollte ich anfügen, dass beispielsweise gesichert eine russische Transportmaschine mit Truppen der VDV von den Ukrainern abgeschossen wurde. Es ist also keineswegs so, dass man mit mehr Truppen in der 1. Welle dann in jedem Fall mehr Infanterie hätte einfliegen können. Aber selbst wenn:
Ein ernsthafter Gegenstoß mechanisierter Einheiten hätte diese Infanterie auch dann aus dem Flugfeld geworfen wenn es viel mehr wären. Dies wäre nur durch eine ausreichende Luftnahunterstützung verhinderbar - und diesbezüglich siehe oben.
Und selbst wenn man dann mehr Infanterie eingeflogen und vor Ort gehabt hätte, so ist eine Stadt gegen Infanterie leicht verteidigbar. Es ist keineswegs gesichert, dass dann die Kämpfe im Stadtzentrum anders ausgegangen wären, den eine Stadt im Orts- und Häuserkampf mit leichter Infanterie offensiv zu nehmen ist extrem schwierig, zur höheren Wahrscheinlichkeit extrem verlustreich und es ist langsam. Eine Großstadt bietet einfach dem Verteidiger hier zu viele Vorteile. Zudem wäre es den mechanisierten ukrainischen Verbänden dann ein leichtes gewesen die Nachschublinien von den in der Stadt kämpfenden Infanterie-Einheiten und dem Flugfeld abzuschneiden.
Selbst bei anfänglichen Erfolgen wäre daher die Position unhaltbar gewesen.
Meiner Einschätzung nach erfolgen diese luftbeweglichen Operationen aus einer völligen Fehleinschätzung der Situation und einer völligen Fehleinschätzung der Wirkung heraus. Man ging anscheinend davon aus, dass der Feind ohne ernsthaften Widerstand das Feld räumen würde, anders lässt sich das nicht erklären. Damit hat man wertvolle Truppen im Endeffekt vergeudet.
Zweifelsohne waren das kühne Operationen, aber sie waren systeminhärent fehlerhaft. Luftbewegliche Operationen muss man heute anders führen, mit anderen Zielen und auf eine andere Weise.
Zitat:Ich würde fast die gegenteilige Schlussfolgerung ziehen. So wie sich die Situation bisher darstellt, hätte eine größer angelegte Landungsaktion durchaus Erfolg haben können.
Die erste Welle war lächerlich schwach aufgestellt und hat es trotzdem geschafft, signifikante Gefechte um den Flughafen und bis in die Stadt hinein zu entfachen. Schon mit der zwei- bis dreifachen Menge an Hubschraubern und einer auch sonst stärkeren Luftunterstützung hätte es durchaus klappen können, das Flugfeld soweit zu sichern, dass massiv Infanterie für den Kampf im Stadtzentrum hätte herein geflogen werden können, die ja anscheinend auch dafür bereit stand.
Interessant wie man aus den gleichen Informationen zu so verschiedenen Ansichten gelangen kann.
Stichwort Luftunterstützung: zu diesem Zeitpunkt hatten die Russen keine Lufthoheit über der Ukraine und war die ukrainische Luftraumverteidigung in Wahrheit noch nicht ausgeschaltet. Damit fehlte die Luftnahunterstützung welche für den Erfolg einer solchen Luftbeweglichen Operation absolut entscheidend ist.
Aus dem gleichen Grund verbietet es sich auch größere Mengen auf einmal zu entsenden, dass Risiko ist dann viel zu hoch für signifikante Verluste. In diesem Kontext sollte ich anfügen, dass beispielsweise gesichert eine russische Transportmaschine mit Truppen der VDV von den Ukrainern abgeschossen wurde. Es ist also keineswegs so, dass man mit mehr Truppen in der 1. Welle dann in jedem Fall mehr Infanterie hätte einfliegen können. Aber selbst wenn:
Ein ernsthafter Gegenstoß mechanisierter Einheiten hätte diese Infanterie auch dann aus dem Flugfeld geworfen wenn es viel mehr wären. Dies wäre nur durch eine ausreichende Luftnahunterstützung verhinderbar - und diesbezüglich siehe oben.
Und selbst wenn man dann mehr Infanterie eingeflogen und vor Ort gehabt hätte, so ist eine Stadt gegen Infanterie leicht verteidigbar. Es ist keineswegs gesichert, dass dann die Kämpfe im Stadtzentrum anders ausgegangen wären, den eine Stadt im Orts- und Häuserkampf mit leichter Infanterie offensiv zu nehmen ist extrem schwierig, zur höheren Wahrscheinlichkeit extrem verlustreich und es ist langsam. Eine Großstadt bietet einfach dem Verteidiger hier zu viele Vorteile. Zudem wäre es den mechanisierten ukrainischen Verbänden dann ein leichtes gewesen die Nachschublinien von den in der Stadt kämpfenden Infanterie-Einheiten und dem Flugfeld abzuschneiden.
Selbst bei anfänglichen Erfolgen wäre daher die Position unhaltbar gewesen.
Meiner Einschätzung nach erfolgen diese luftbeweglichen Operationen aus einer völligen Fehleinschätzung der Situation und einer völligen Fehleinschätzung der Wirkung heraus. Man ging anscheinend davon aus, dass der Feind ohne ernsthaften Widerstand das Feld räumen würde, anders lässt sich das nicht erklären. Damit hat man wertvolle Truppen im Endeffekt vergeudet.
Zweifelsohne waren das kühne Operationen, aber sie waren systeminhärent fehlerhaft. Luftbewegliche Operationen muss man heute anders führen, mit anderen Zielen und auf eine andere Weise.