14.08.2021, 23:28
(14.08.2021, 11:10)lime schrieb: Und wenn man bedenkt dass Fassadendämmung inzwischen mehr oder weniger Pflicht ist dann kann man sich leicht ausrechnen wie gefährlich ein Brand in solch einer Siedlung wäre.
Nicht "mehr oder weniger Pflicht", sondern tatsächlich. Die Energieeinsparverordnung gibt strenge Vorgaben bezüglich der Dämmwirkung von Gebäudehüllen. Das ist auch gut und sinnvoll so, nur sind da dann Politik und Baubranche gefragt, dafür zu sorgen, dass diese Dämmung eben nicht aus EPS (Styropor/-dur), sondern z.B. aus Mineralwolle besteht. Die brennt nämlich nicht und kann im Gegenteil sogar das Holz-Tragwerk vor Brand schützen.
Aber für die von dir genannten Einfamilienhäuser hat das eh keinen Einfluss. Denn die haben genug Abstand zum Nachbarn, dass da nur das eine Haus abbrennt. Und da meistens nach einem EFH-Brand allein durch Rauch und Löscharbeiten die Substanz eh so beschädigt ist, dass ein Wiederaufbau sich nicht lohnt, ist es auch egal, ob das Haus dann ganz oder nur halb abbrennt.
Und für Mehrfamilienhäuser hat sich inzwischen viel getan, was den Brandschutz von Holzbauweisen angeht. Ein Holzhaus mit Mineralfaserdämmung ist brandschutztechnisch nicht schlechter dran als ein Massivbau. Ökologisch aber weit besser.
Wir müssen nur endlich aufhören, unsere Häuser in Plastik einzupacken, statt in nachhaltige Baustoffe. Leider werden da aber auch immer noch völlig falsche staatlich Anreize gegeben. KfW-Programme fördern Sanierungen anhand der Energieeinsparung, nicht anhand der Gesamt-Nachhaltigkeit. Das ist wieder so ein Punkt, an dem man nur auf den Klimaschutz schaut, statt auf das große Ganze.