12.08.2021, 12:28
Helios:
Natürlich wird die Klimaveränderung in Kombination mit der Überbevölkerung und den vielen sonstigen Einflüssen des Menschen auf die Wälder in bestimmten Regionen der Erde zu mehr Waldbränden führen. Aber es ist eben nicht das Wetter allein. Als Beispiel hatte ich schon den Einfluss von Waldbrandbekämpfung und Forstwirtschaft genannt. Je mehr Waldbrände verhindert werden, desto mehr Bio-Masse baut sich auf, desto mehr Brandmaterial ist da. Dieser Zusammenhang wird heute inzwischen durchaus schon beachtet, war aber früher beispielsweise so nicht auf dem Schirm. Viele große Waldbrände sind im Endeffekt so nur durch menschliches Tun zu dem geworden was sie sind. Zum einen weil man jahrelang kleinere Waldbrände unterdrückt hat (auch in der Sorge diese könnten außer Kontrolle geraten, Menschen gefährden etc) und weil man so in einem System in dem Waldbrände natürlich sind zu viel brennbare Biomasse aufgebaut hat. Dazu kommen noch Faktoren wie Brandstiftung, Forstwirtschaftliche Eingriffe in die Wälder und vieles mehr.
Was allerdings mehr mit den gehäuften ENSO (El Nino/La Nina) Ereignissen zusammen hängt und diese traten auch schon im 19 Jahrhundert gehäuft auf, nur dass es damals niemanden interessierte.
Und dessen ungeachtet ist Australien ein Kontinent in dem Waldbrände mal eben schlicht und einfach natürlich sind und zum Ökosystem dazu gehören. Der ganze Kontinent ist schon seit der letzten Eiszeit mehr von Waldbränden betroffen als jede andere Region der Erde. Fast alle Ökosysteme in australien sind durch Waldbrände geprägt, dominiert und teilweise sogar auf diese hin ausgerichtet. Zweifelsohne führt eine größere Trockenheit zu mehr Waldbränden, dafür braucht man keine Studie - es ist selbsterklärend. Nun führt die Klimaveränderung aber eben nicht zwingend global überall zu mehr Trockenheit oder mehr Dürren. Es ist so verfehlt aus Einzelnen Fallbeispielen einfach globale Konsequenzen zu behaupten die es so nicht gibt und so nicht geben wird.
Selbst Australien ist hier eben keineswegs einheitlich. In bestimmten Regionen Australiens wird die Klimaveränderung dazu führen, dass die Trockenheit abnimmt und es mehr regnet. Folglich wird es dort weniger Waldbrände geben. Es ist eben diese grobe Vereinfachung von Klimaveränderung = mehr Waldbrände welche ich kritisiere. Es ist eben keineswegs so einfach.
Die Daten für Gesamtaustralien zeigen ein anderes Bild. Ich könnte dir nun genau so eine Statistik für andere Gebiete nennen in denen die Wildfeuer drastisch abgenommen haben. Aber stattdessen will ich dir gleich den wahren Grund dafür im Vorab nennen: dort sind durch Wildfeuer in früheren Jahren so viele Wälder und Buschlandschaften zerstört worden, dass schlicht und einfach noch nicht genug nachgewachsen ist und daher nichts brennen kann. Wo der Wald niedergebrannt ist, da brennt es zunächst mal etliche Zeit so nicht mehr.
Bezüglich verheerender Wildfeuer verweise ich der Bequemlichkeit hier mal erneut auf die Vernetzung welche ich schon Schneemann nannte.
Zudem ist die Verengung der Wahrnehmung auf Australien ein Problem. Man starrt hier auf ein Land dass ohnehin seit tausenden von Jahren durch verheerende Wildfeuer geprägt ist, mehr als jedes andere Gebiet dieser Erde. Die wirklich großen Waldbrandkatastrophen aber werden in Sibirien stattfinden. Aus eigener Anschauung vor Ort kann ich dir versichern, dass es in Sibirien in den nächsten Dekaden Waldbrände geben wird, gegen welche jedes bisherige Feuer in Australien nichts sein wird. Dafür ist dort schon alles bereitet.
Und diesen Trend stelle ich ja in keinster Weise in Frage, sondern ganz im Gegenteil bin ich einer derjenigen hier, welcher meiner Ansicht nach das katastrophalste und schlimmstmögliche Bild der Folgen der Klimaveränderung zeichnet. Die Klimaveränderung in Kombination mit der Überbevölkerung wird meiner Meinung nach das entscheidende Sicherheitsproblem und auch das primäre militärische Problem der nächsten Dekaden werden.
Das einzige was hier abweicht sind meine Schlussfolgerungen daraus. Wir benötigen aufgrund der bevorstehenden und nicht mehr abwendbaren Klimaveränderung ganzandere Maßnahmen als diesen sogenannten lächerlichen Klimaschutz. Wir müssen zuvorderst mal realisieren dass die Klimaveränderung gar nicht mehr aufhaltbar ist und stattfinden wird. Und dass sich daraus Umstände ergeben werden, welche unsere Gesellschaft in ihrer jetzigen Verfasstheit nicht überleben wird.
Zitat:Mit Ereignissen meine ich beispielsweise die (primär meteorologischen) Bedingungen, auf denen die Fire Danger Indices der CSIRO zurückzuführen sind. Der McArthur Forest Fire Danger Index beispielsweise basiert auf der Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit in Kombination mit der vegetativen Trockenheit und hat sich in den letzten fünfzig Jahre als ein Indikator für das Waldbrandrisiko bewährt. Innerhalb dieses Zeitraums kam es dabei zunehmend häufiger zu stärkeren Amplituden der Voraussetzungen, die ziemlich eindeutig eine Folge der klimatischen Veränderungen sind. (siehe CSIRU Submission 09/335 von 2009, die Prognosen für den Zeitraum bis 2020 wurden inzwischen bestätigt)
Natürlich wird die Klimaveränderung in Kombination mit der Überbevölkerung und den vielen sonstigen Einflüssen des Menschen auf die Wälder in bestimmten Regionen der Erde zu mehr Waldbränden führen. Aber es ist eben nicht das Wetter allein. Als Beispiel hatte ich schon den Einfluss von Waldbrandbekämpfung und Forstwirtschaft genannt. Je mehr Waldbrände verhindert werden, desto mehr Bio-Masse baut sich auf, desto mehr Brandmaterial ist da. Dieser Zusammenhang wird heute inzwischen durchaus schon beachtet, war aber früher beispielsweise so nicht auf dem Schirm. Viele große Waldbrände sind im Endeffekt so nur durch menschliches Tun zu dem geworden was sie sind. Zum einen weil man jahrelang kleinere Waldbrände unterdrückt hat (auch in der Sorge diese könnten außer Kontrolle geraten, Menschen gefährden etc) und weil man so in einem System in dem Waldbrände natürlich sind zu viel brennbare Biomasse aufgebaut hat. Dazu kommen noch Faktoren wie Brandstiftung, Forstwirtschaftliche Eingriffe in die Wälder und vieles mehr.
Zitat:Wenn man sich beispielsweise die Region Südost-Australien anschaut, dann gab es in den letzten über zwanzig Jahren nur ein einziges Jahr, dass unter der Durchschnittstemperatur der letzten 70 Jahre lag, im gleichen Zeitraum nur drei Jahren, in denen die Niederschlagsmengen über den Durchschnittsmengen der letzten 70 Jahre lag. In den gleichen Zeitraum fielen sieben von 16 Wildfeuern über 0,5 Hektar Ausdehnung, die in dieser Region in den letzten 70 Jahren verzeichnet wurden. (siehe "Connections of climate change and variability to large and extreme forest fires in southeast Australia", kürzlich veröffentlicht in Nature).
Was allerdings mehr mit den gehäuften ENSO (El Nino/La Nina) Ereignissen zusammen hängt und diese traten auch schon im 19 Jahrhundert gehäuft auf, nur dass es damals niemanden interessierte.
Und dessen ungeachtet ist Australien ein Kontinent in dem Waldbrände mal eben schlicht und einfach natürlich sind und zum Ökosystem dazu gehören. Der ganze Kontinent ist schon seit der letzten Eiszeit mehr von Waldbränden betroffen als jede andere Region der Erde. Fast alle Ökosysteme in australien sind durch Waldbrände geprägt, dominiert und teilweise sogar auf diese hin ausgerichtet. Zweifelsohne führt eine größere Trockenheit zu mehr Waldbränden, dafür braucht man keine Studie - es ist selbsterklärend. Nun führt die Klimaveränderung aber eben nicht zwingend global überall zu mehr Trockenheit oder mehr Dürren. Es ist so verfehlt aus Einzelnen Fallbeispielen einfach globale Konsequenzen zu behaupten die es so nicht gibt und so nicht geben wird.
Selbst Australien ist hier eben keineswegs einheitlich. In bestimmten Regionen Australiens wird die Klimaveränderung dazu führen, dass die Trockenheit abnimmt und es mehr regnet. Folglich wird es dort weniger Waldbrände geben. Es ist eben diese grobe Vereinfachung von Klimaveränderung = mehr Waldbrände welche ich kritisiere. Es ist eben keineswegs so einfach.
Zitat:Ich bin völlig deiner Meinung, dass der populistische Umgang mit Katastrophen jeglicher Art medial viel zu häufig irreführend und damit in der Sache kontraproduktiv ist. Umgekehrt gilt das aber auch für eine entsprechend gegensteuernde Pauschalkritik, wie sie etwa von dir angebracht wird, wenn du schreibst, dass es früher in Australien öfter mehr und verheerendere Wildfeuer gab. Ich habe keine Daten für Gesamtaustralien, aber die Statistiken für den Bereich New South Wales (und das ist aus Sicht der Bevölkerung ja von erhöhter Relevanz) zeigen das Gegenteil: https://visnerm.github.io/Bushfire-Thesis-Plots/
Die Daten für Gesamtaustralien zeigen ein anderes Bild. Ich könnte dir nun genau so eine Statistik für andere Gebiete nennen in denen die Wildfeuer drastisch abgenommen haben. Aber stattdessen will ich dir gleich den wahren Grund dafür im Vorab nennen: dort sind durch Wildfeuer in früheren Jahren so viele Wälder und Buschlandschaften zerstört worden, dass schlicht und einfach noch nicht genug nachgewachsen ist und daher nichts brennen kann. Wo der Wald niedergebrannt ist, da brennt es zunächst mal etliche Zeit so nicht mehr.
Bezüglich verheerender Wildfeuer verweise ich der Bequemlichkeit hier mal erneut auf die Vernetzung welche ich schon Schneemann nannte.
Zudem ist die Verengung der Wahrnehmung auf Australien ein Problem. Man starrt hier auf ein Land dass ohnehin seit tausenden von Jahren durch verheerende Wildfeuer geprägt ist, mehr als jedes andere Gebiet dieser Erde. Die wirklich großen Waldbrandkatastrophen aber werden in Sibirien stattfinden. Aus eigener Anschauung vor Ort kann ich dir versichern, dass es in Sibirien in den nächsten Dekaden Waldbrände geben wird, gegen welche jedes bisherige Feuer in Australien nichts sein wird. Dafür ist dort schon alles bereitet.
Zitat:Nichts desto trotz ist in vielen Fällen eben doch ein tatsächlicher Trend erkennbar, der wie bereits erwähnt ziemlich eindeutig auf den Klimawandel zurückzuführen ist oder durch diesen entscheidend gestützt wird.
Und diesen Trend stelle ich ja in keinster Weise in Frage, sondern ganz im Gegenteil bin ich einer derjenigen hier, welcher meiner Ansicht nach das katastrophalste und schlimmstmögliche Bild der Folgen der Klimaveränderung zeichnet. Die Klimaveränderung in Kombination mit der Überbevölkerung wird meiner Meinung nach das entscheidende Sicherheitsproblem und auch das primäre militärische Problem der nächsten Dekaden werden.
Das einzige was hier abweicht sind meine Schlussfolgerungen daraus. Wir benötigen aufgrund der bevorstehenden und nicht mehr abwendbaren Klimaveränderung ganzandere Maßnahmen als diesen sogenannten lächerlichen Klimaschutz. Wir müssen zuvorderst mal realisieren dass die Klimaveränderung gar nicht mehr aufhaltbar ist und stattfinden wird. Und dass sich daraus Umstände ergeben werden, welche unsere Gesellschaft in ihrer jetzigen Verfasstheit nicht überleben wird.