Weltweite Pandemien / Epidemien / Seuchenausbrüche
Es stellt sich allerdings auch die Frage, inwieweit ein Sozialsystem gegen einen möglichen "Anti-Bellizismus" verrechnet werden kann oder nicht. Ich nehme an dieser Stelle den unten angeführten Artikel zur aktuellen Lage in Großbritannien. Auf der Insel gibt es mit Sicherheit eine engere, gesellschaftlich gefestigtere Militärtradition als bei uns, was allerdings im Umkehrschluss zu seltsamen, teils etwas realitätsfernen Stilblüten auch beigetragen hat (so meint eine Mehrheit der Briten immer noch, der Sieg über Hitlerdeutschland sei in erster Linie ein Erfolg der britischen Waffen gewesen - mit "leichter" Unterstützung der USA und der Roten Armee). Einerseits.

Andererseits wurde das britische Gesundheitswesen über Jahre hinweg zerspart und "rationalisiert". Interessanterweise hat dies wiederum dazu geführt - da die Rationalisierung mit Effizienz vermischt wurde -, dass Großbritannien (und auch die USA) von vorzugsweise englischsprachigen Think Tanks als sehr gut vorbereitet auf eine Pandemie eingestuft wurden, während Deutschland eher als "weniger gut vorbereitet" angesehen wurde. In der Realität nun haben die USA - wobei hier die politische Führung unter Donald Trump sicherlich Fehler gemacht hatte - und Großbritannien, die beide im Verhältnis nicht nur hohe Militärausgaben haben, sondern auch Atommächte sind und eher eine militärische Tradition besitzen als Deutschland, eine massives Problem und sehr hohe Zahlen an Infektionen und Toten zu verzeichnen, während Deutschland bislang relativ gut durch die Pandemie kam.

Insofern kann man nur bedingt eine Verbindung zwischen Militärausgaben und "Anti-Bellizismus" und hohen oder niedrigen Ausgaben im sozialen Bereich herstellen.

Zur Lage im Vereinigten Königreich:
Zitat: Gesundheitssystem in Großbritannien

Kollaps vermeiden mit Millionen Impfungen

Die Briten melden täglich neue Höchststände bei Neuinfektionen und Todesfällen. In weniger als drei Wochen könnte das Gesundheitssystem kollabieren, warnt der medizinische Chefberater der Regierung. Ab morgen soll die Impfrate noch einmal erhöht werden.

Der medizinische Chefberater der britischen Regierung, Chris Whitty, hat vor einem Kollaps des Gesundheitssystems innerhalb weniger Wochen gewarnt. Großbritannien verzeichnet derzeit immer neue Rekorde bei Corona-Neuinfektionen und Todesfällen. "Wenn das Virus so weitermacht, werden Krankenhäuser in echten Schwierigkeiten sein, und zwar bald", schrieb Whitty in einem Gastbeitrag in der "Sunday Times". Das könne schon in weniger als drei Wochen der Fall sein. [...]

Das Verhältnis von Krankenhauspersonal zu Patienten werde inakzeptabel werden. Der Gesundheitsdienst sei in manchen Teilen des Landes derzeit der gefährlichsten Lage seit Menschengedenken ausgesetzt. "Es wird Todesfälle geben, die vermeidbar gewesen wären." [...] Besonders schlimm ist die Situation in London. Dort hatte Bürgermeister Sadiq Khan am Freitag den Katastrophenfall ausgelöst. Die Sieben-Tages-Inzidenz liegt dort inzwischen bei mehr als 1000. Das ist die Anzahl der Ansteckungen innerhalb einer Woche pro 100.000 Einwohner.
https://www.tagesschau.de/ausland/corona...n-101.html

Schneemann.
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