19.02.2004, 14:15
Zitat:Iran: Jungwähler bleiben zu Hausekompletter Artikel :
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In diesen Tagen trägt niemand mehr das Bild Chatamis auf den Campus. Von Demonstrationen fehlt jede Spur. Was machen die sonst so protestfreudigen iranischen Studenten?
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Im Hintergrund läuft das iranische Staatsfernsehen: Bilder von den Feiern zum 25. Revolutionsgeburtstag. Aber keine der jungen Frauen schenkt der Propaganda-Sendung Beachtung. "Das sind ohnehin alte Aufnahmen. Alles Propaganda", spottet Mitra, die sich anstatt die Islamische Republik zu feiern lieber mit Mikrobiologie beschäftigt. In der reinen Mädchen-Runde hat die 19-Jährige ihre Kopfbedeckung abgelegt und den geblümten Haus-Tschador bequem um den Bauch geschlungen. "Es bringt nichts, sich mit Politik zu befassen", findet sie, "wir können ohnehin nichts verändern."
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Bei der Parlamentswahl am Freitag kommt der jungen Generation ein enormes politisches Gewicht zu, denn das Wahlalter in Iran beträgt 15 Jahre und zwei Drittel der iranischen Bevölkerung sind unter 30 Jahren. Die Zahl der Wahlberechtigen ist in den vergangenen Jahren von 39 auf 46 Millionen hochgeschnellt. Nicht zuletzt diese enorme Masse von Erstwählern wie Haleh wird also über den Ausgang der Wahl entscheiden.
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Trotz aller Unzufriedenheit und Ungeduld mit den Reformern stellen die Erstsemester das religiöse System in Iran aber nicht grundsätzlich in Frage - oder zumindest nicht offen. "Es ist gut, dass unser Land auf die Prinzipien des Islam aufbaut", findet Haleh.
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