18.02.2017, 14:01
Der brutale "Anti-Drogen-Krieg" des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte bringt immer mehr Menschen auf die Straße. Hintergrund dürfte wohl auch sein, dass in den letzten Monaten nicht nur mehr als 7.000 Menschen getötet wurden, sondern dass zahlreiche Tote auch schlicht nichts mit Drogengeschäften zu tun hatten, sondern einfach nur "zur falschen Zeit am falschen Ort" waren oder wegen anderer, privater Streitigkeiten (oder auch nur infolge einer Verwechslung) von bezahlten Auftragskillern auf offener Straße ermordet wurden.
Es zeichnet sich hier eine verhängnisvolle Tendenz hinsichtlich einer Erosion des Staates und der Politik ab - mal vom reinen Menschenrechtsaspekt abgesehen -, nach welcher Sicherheitskräfte, bestochene Polizisten, Mafiosis, private Milizen und selbsternannte Bürgerwehren ihre alten Rechnungen und persönlichen Animositäten begleichen und dies mit dem Deckmantel des "Drogenkrieges" kaschieren. Dass hierbei die Staatsgewalt immer mehr unterwandert und ausgehöhlt wird, ja der Rechtlosigkeit Vorschub geleistet wird, nahm und nimmt man hier offenbar billigend in Kauf.
Bislang war die Kritik an der barbarischen Entwicklung verhalten. Nun allerdings hat sich eine der mächtigsten Institutionen des Landes - die katholische Kirche - zunehmend gegen diese Umtriebe und ob der teils willkürlichen Morde positioniert; es könnte der Anfang vom Ende für den Hardliner Duterte sein...
Schneemann.
Es zeichnet sich hier eine verhängnisvolle Tendenz hinsichtlich einer Erosion des Staates und der Politik ab - mal vom reinen Menschenrechtsaspekt abgesehen -, nach welcher Sicherheitskräfte, bestochene Polizisten, Mafiosis, private Milizen und selbsternannte Bürgerwehren ihre alten Rechnungen und persönlichen Animositäten begleichen und dies mit dem Deckmantel des "Drogenkrieges" kaschieren. Dass hierbei die Staatsgewalt immer mehr unterwandert und ausgehöhlt wird, ja der Rechtlosigkeit Vorschub geleistet wird, nahm und nimmt man hier offenbar billigend in Kauf.
Bislang war die Kritik an der barbarischen Entwicklung verhalten. Nun allerdings hat sich eine der mächtigsten Institutionen des Landes - die katholische Kirche - zunehmend gegen diese Umtriebe und ob der teils willkürlichen Morde positioniert; es könnte der Anfang vom Ende für den Hardliner Duterte sein...
Zitat:Philippinen: Zehntausende protestieren gegen Drogenkrieghttp://orf.at/stories/2379887/
Zehntausende Katholiken haben heute in Manila gegen den Drogenkrieg der philippinischen Regierung und die geplante Wiedereinführung der Todesstrafe protestiert.
„Wir können nicht lehren, dass Töten falsch ist, indem wir diejenigen umbringen, die töten“, erklärte der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz des südostasiatischen Inselstaats, Socrates Villegas, anlässlich der Demonstration. [...] Der Erzbischof von Manila, Luis Antonio Cardinal Tagle, rief zur Stärkung einer gewaltfreien Kultur auf. Mehr als 7.600 Menschen wurden getötet, seit Duterte seine Anti-Drogen-Kampagne vor sieben Monaten startete.
Mehr als 2.500 starben nach Polizeiangaben bei Schießereien während Razzien und verdeckten Einsätzen. Menschenrechtler vermuten, dass die Sicherheitskräfte mit Attentätern gemeinsame Sache machen. Die Regierung und die Polizei haben solche Vorwürfe zurückgewiesen. Nach ihrer Darstellung gehen viele Tote auf das Konto von Bürgerwehren, die auf eigene Faust Vergeltung übten. [...]
Nach Angaben der Organisatoren nahmen am „Gang für das Leben“ bis zu 50.000 Menschen teil. Bei den anschließenden Ansprachen hörten nach Schätzungen der Polizei etwa 10.000 Menschen zu. Bis vor Kurzem hatte sich die Kirche mit Kritik an Dutertes Vorgehen zurückgehalten. Fast 80 Prozent der 100 Millionen Einwohner der Philippinen sind Katholiken.
Schneemann.