17.08.2016, 12:09
(17.08.2016, 08:41)phantom schrieb: Super, konsequentes Vorgehen wird benötigt, dann werden die Preise automatisch fallen, weil dann der Markt für ökologisch verträglich Energie fällt. Je grösser der Markt, desto tiefer Preis!
Was soll da fallen? Der Strom in Norwegen wird schon seit geraumer Zeit nahezu vollständig aus regenerativen Quellen erzeugt und ist im europäischen Vergleich in weiten Teilen sehr günstig (weil Pauschalpreise nicht unüblich sind, in vielen Teilen keine Steuern und Abgaben anfallen, etc.). Beides ein Grund, warum die Energieverschwendung bei den Norwegern recht ausgeprägt ist.
Es ist doch eigentlich erschreckend, dass trotz der niedrigen Strompreise, trotz der teils kostenlosen Tankmöglichkeiten, trotz der Subventionen durch den Staat und trotz vieler Vorteile (in den Städten kostenlose Parkplätze, Benutzung eigener Fahrspuren, etc.) nur ein Drittel der privaten Neuzulassungen Elektrofahrzeuge sind. Von der gesamten Infrastruktur her ist Norwegen eigentlich das Idealland für alternative Antriebe, und doch kaufen die meisten Norweger noch immer lieber Verbrennungsmotoren. Vermutlich umso mehr, wenn die Subventionen und Vergünstigungen nun zurückgefahren werden.
Wenn der Verkehrsplan so umgesetzt wird, dann dürften die Zulassungszahlen für Verbrennungsmotoren bis zum Verkaufsstopp hoch gehen, und die Fahrzeuge danach vermutlich eine deutliche Wertsteigerung erfahren. Allerdings bezweifel ich ernsthaft, dass der Plan tatsächlich landesweit 1:1 umgesetzt wird. Die jetzige Verteilung der Elektrofahrzeuge zeigt ja bereits, woran es aktuell noch mangelt und vermutlich auch auf Dauer mangeln wird: in den Städten des Südens ist die Quote sehr hoch und nimmt dann umso stärker ab, je mehr man auf das Land und in den Norden schaut. Woran liegt das? Die länge der Fahrten und die Zahl der E-Tankstellen steht nicht in Relation zueinander, es wird in der Fläche schlicht auf die falsche Technik gesetzt. Vom fehlenden Umweltbewusstsein ganz zu schweigen.