ISIS und Co.
Quintus Fabius schrieb:Warum fürchtest du das? Wenn die Religion für Ordnung und geregeltes Zusammenleben sorgt ist sie eine der besten und wirksamten Methoden.
Ich hab nichts gegen Staaten die unsere hart erkämpften Werte und Menschenrechte teilen. Dass die Religion das Zusammenleben regeln sollte, seh ich zwar nicht so, da das säkulare System sicher die logisch korrektere Form darstellt. Alles was sich nicht beweisen lässt, sollte man nicht als Regulativ über den Staat stülpen. Aber bitte, wenn es keine Probleme mit Dritten bereitet, ist mir das auch egal.

Zitat:Das Problem ist hier (Syrien und Irak) gerade eben, dass man hier in einen Staat zusammen pfercht was von Grund auf nicht zusammen gehört. Es ist daher zwingend notwendig beide Staaten abzuwickeln und aufzuteilen in mehrere neue Staaten. Das wollen vor allem auch die Menschen dort so.
Wer soll das aufteilen, die USA haben ja dem Irak freie Wahlen ermöglicht. Man sieht an dem Beispiel wie unreif die Gesellschaft als Ganzes ist. Wenn man sie selber machen lässt, kommt nur Chaos raus. Die Rache steht offensichtlich immer über der Vernunft. Kann es besser werden, wenn der Pool mit Syrien vergrössert wird und man daraus Staaten bildet? Ich weiss es nicht, das müsste man alles mit gemässigten politischen Kräften besprechen. Ob das geschieht, keine Ahnung, ... jetzt ist ja wieder der Bremsklotz Russland aktiv, der diese Despoten ja immer aktiv unterstützt. Da ist man weiter den je von einer sinnigeren Aufteilung entfernt.

Zitat:Das Problem das ich hier sehe ist, dass die arabischen Armeen allesamt extrem unfähig sind, und dass du aus allen arabischen Staaten im Umkreis keine Truppen bekommst die von der Zahl und vor allem von der Qualität her ausreichend wären.
Das kann ja nicht sein, der IS wird auch aus dieser Bevölkerung gebildet und der wird immer als hocheffektiv beschrieben. Man kann doch nicht sagen, dass die alle unfähig sind. Man muss ein Staatsgebilde schaffen, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Offensichtlich hat der IS diesbezüglich eine viel höhere Anziehungskraft ... da müssten sich die Leute vor Ort halt auch mal unangenehme Fragen stellen, nur immer auf den bösen Westen zeigen, ist halt keine Lösung. Selbst Verantwortung übernehmen ist immer das A und O, ihre eigene Unfähigkeit sich eingestehen, das andere.

Zitat:Der Krieg kann daher ohne westliche/russische/iranische Bodentruppen nicht gewonnen werden.
Das seh ich nicht so, die Russen sind primär ein Problem und nur dann eine "Lösung", wenn man sie hofiert und sie ihre Totalobstruktion aufgeben. Und mit den Iranern haben wir wieder eine fremde in den Konflikt involvierte Religionspartei ... wie bitte soll das zur Beruhigung beitragen?

Zitat:Wie ist es möglich, dass komplette irakische Brigaden unter Zurücklassung allen Kriegsgerätes, darunter schweren Kampfpanzern und Panzerhaubitzen vor ein paar Hundert IS Kämpfern fliehen ?! So geschehen in Mossul und auch anderswo.
Eben, die Bevölkerung ist dem IS viel mehr zugetan, als wir das im Westen glauben.

Zitat:Die Antwort ist Feigheit, Inkompetenz, Sektierertum, Korruption, Kampfunfähigkeit, Desertation, und vor allem auch Verrat.
Das sind alles Symptome, das ist aber nicht die Ursache. Die einen glauben an ihren Staat, die anderen nicht, das ist der Unterschied.

Zitat:Die Mehrheit der Menschen im Irak sind Schiiten! Und die sind allesamt keine Anhänger der IS Ideologie. Man müsste halt entweder 1 akzeptieren dass die Schiiten entsprechend eine ethnische Säuberung gegen die sunnitischen Araber durchführen (will man nicht) oder 2 der Irak aufgeteilt wird (will man auch nicht).
Ja eben, es verhält sich ähnlich wie damals in Indien, auch wenn eine deutlich grössere Bevölkerungsmenge hast, ist die Minderheit immer noch gewaltig gross, dass du sie nicht ignorieren kannst.

Zitat:Ich bin da nicht so pessimistisch aber man bräuchte eben eine funktionierenden politischen Plan wie es nach dem militärischen Sieg weiter gehen soll. Krieg als Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln bedarf zwingend einer funktionierenden Politik um wirksam zu sein.
Du bist es ja der immer den sofortigen Bodenkrieg ausruft ... ohne dass wir einen politisch gangbaren Weg haben.

Zitat:Keine oder eine falsche Politik führen immer dazu, dass der Krieg sinnfrei ist und exakt deshalb und nur deshalb ist die Eroberung des Irak so ausgegangen und nicht anders.
Ganz ehrlich, nach unseren Massstäben hätte ich nicht gedacht, dass sich eine Bevölkerung derart schwachsinnig ins Unglück stürzen könnte. Es ist ja nicht so, dass man im Irak unterjocht und in Fremdherrschaft leben müsste. Aber wie meist ist der innere Feind immer der Schlimmste und das am schwersten zu besiegende Übel, das Volk ist einfach zu doof die eigenen Unzulänglichkeiten abzustellen. Auf die bösen Fremden zu zeigen, ist halt immer viel einfacher.

Zitat:Zuerst also bräuchte man seitens des Westen TM und aller anderen Idioten die da mitspielen wollen eine funktionierende Politik. Dann wäre der Krieg der allerkleinste und einfachste Teil der Lösung.
Das seh ich auch ganz anders. Das Problem sind die Idioten in Syrien und im Irak und ganz bestimmt nicht irgendwelche Ausländer.

Zitat:Das Morden würde in diesem Fall noch massiv zunehmen, und fürs Völkermorden reichen auch Stöcke, Küchenmesser und Macheten (siehe Ruanda).
Was soll der Grund sein? Es gibt ja immer Gründe wieso eine Ideologie (z.B. IS) verfänglich ist. Entfernst du einem Teil der Gründe, wird die dahinterstehende Ideologie immer unattraktiver.
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