22.10.2015, 13:10
auf die gefahr hin, hier zu sehr vom thema abzuweichen (in dem fall bitte ich um entschuldigung und stimme gerne einer auslagerung der diskussion zu), würde ich gern noch etwas mehr über die vor- und nachteile eines modularen fahrzeugs (wie z.B. dem GTK Boxer) im vergleich zu einer fahrzeugfamilie (wie z.B. Armata) diskutieren.
während ein modulares fahrzeug hier nachteile bei
A. der beschaffung (höherer preis),
B. der konstruktion (höherer zeit- und materialaufwand durch höhere komplexität)
C. der "gewöhnlichen" wartung (höherer aufwand durch höhere komplexität), sowie
D. dem gesamtgewicht (mehrgewicht durch modularität) und
E. den ausmaßen (höherer platzbedarf durch modularität)
haben dürfte, lassen sich m.e. dennoch auch signifikante vorteile eines solchen konzepts erkennen. dazu zählen:
1. vorteile bei der evolution der module und/oder des trägerfahrzeugs -> statt das fahrzeug komplett zu ersetzen, besteht die option, nur die "eine hälfte" einer überholung bzw. neuentwicklung zu unterziehen und die "andere hälfte" mit der neuen plattform weiter zu verwenden. dies könnte höhere beschaffungskosten aufgrund eines längeren "life-cycles" der komponenten relativieren.
2. vorteile bei der instandsetzung von (schwer) beschädigten fahrzeugen -> hier kann ggf. die "eine hälfte" des fahrzeugs schneller weiter verwendet werden, während bei anderen fahrzeugen ein totalausfall vorliegt.
3. vorteile bei der zusammenstellung von einsatzfahrzeugen für ein ganz bestimmtes szenario ("mix and match" der module und träger).
4. vorteile bei der "nachlieferung" bestimmter module - statt ganzer fahrzeuge - in ein einsatzgebiet.
5. kostenvorteile bei beschaffung nur der module für spezialaufgaben (mehr module als träger)
6. wartungsvorteile bei mehr modulen als trägern (wartung nur des moduls statt eines ganzen fahrzeugs)
während ich die vorteile 2-6 zwar in der summe auch für beachtlich erachte, aber insgesamt eher als eine "dreingabe" betrachten würde, sehe ich in dem unter 1. genannten punkt einen signifikanten vorteil gegenüber einer fahrzeugfamilie.
umgekehrt sehe ich in den unter B und C genannten nachteilen keinen signifikanten nachteil, der nicht durch die vorteile aufgewogen würde. anders sieht es bei den nachteilen A (preis) und D und E (Mehrgewicht; Maße) aus. hier käme es entscheidend darauf an, wieviel höher der preis im vergleich zu einer fahrzeugfamilie wäre bzw. wie viel höher gewicht und ausmaße aufgrund der modularität ausfallen würden und ob dadurch bestimmte relevante grenzen (z.B. für amphibische option; luftlandeoption; usw) überschritten werden.
im ergebnis komme ich daher bei der frage modularität vs fahrzeugfamilie zu keiner klaren entscheidung, sondern zu einem "es kommt darauf an". tendieren würde ich aber grundsätzlich eher noch zu einer modularen plattform, solange die modularität im hinblick auf die angesprochnen punkte keinen zu hohen preis hat.
während ein modulares fahrzeug hier nachteile bei
A. der beschaffung (höherer preis),
B. der konstruktion (höherer zeit- und materialaufwand durch höhere komplexität)
C. der "gewöhnlichen" wartung (höherer aufwand durch höhere komplexität), sowie
D. dem gesamtgewicht (mehrgewicht durch modularität) und
E. den ausmaßen (höherer platzbedarf durch modularität)
haben dürfte, lassen sich m.e. dennoch auch signifikante vorteile eines solchen konzepts erkennen. dazu zählen:
1. vorteile bei der evolution der module und/oder des trägerfahrzeugs -> statt das fahrzeug komplett zu ersetzen, besteht die option, nur die "eine hälfte" einer überholung bzw. neuentwicklung zu unterziehen und die "andere hälfte" mit der neuen plattform weiter zu verwenden. dies könnte höhere beschaffungskosten aufgrund eines längeren "life-cycles" der komponenten relativieren.
2. vorteile bei der instandsetzung von (schwer) beschädigten fahrzeugen -> hier kann ggf. die "eine hälfte" des fahrzeugs schneller weiter verwendet werden, während bei anderen fahrzeugen ein totalausfall vorliegt.
3. vorteile bei der zusammenstellung von einsatzfahrzeugen für ein ganz bestimmtes szenario ("mix and match" der module und träger).
4. vorteile bei der "nachlieferung" bestimmter module - statt ganzer fahrzeuge - in ein einsatzgebiet.
5. kostenvorteile bei beschaffung nur der module für spezialaufgaben (mehr module als träger)
6. wartungsvorteile bei mehr modulen als trägern (wartung nur des moduls statt eines ganzen fahrzeugs)
während ich die vorteile 2-6 zwar in der summe auch für beachtlich erachte, aber insgesamt eher als eine "dreingabe" betrachten würde, sehe ich in dem unter 1. genannten punkt einen signifikanten vorteil gegenüber einer fahrzeugfamilie.
umgekehrt sehe ich in den unter B und C genannten nachteilen keinen signifikanten nachteil, der nicht durch die vorteile aufgewogen würde. anders sieht es bei den nachteilen A (preis) und D und E (Mehrgewicht; Maße) aus. hier käme es entscheidend darauf an, wieviel höher der preis im vergleich zu einer fahrzeugfamilie wäre bzw. wie viel höher gewicht und ausmaße aufgrund der modularität ausfallen würden und ob dadurch bestimmte relevante grenzen (z.B. für amphibische option; luftlandeoption; usw) überschritten werden.
im ergebnis komme ich daher bei der frage modularität vs fahrzeugfamilie zu keiner klaren entscheidung, sondern zu einem "es kommt darauf an". tendieren würde ich aber grundsätzlich eher noch zu einer modularen plattform, solange die modularität im hinblick auf die angesprochnen punkte keinen zu hohen preis hat.