10.08.2015, 11:56
Nightwatch schrieb:
phantom schrieb:
Schneemann.
Zitat:Das was Schneemann als ultraorthodox-nationalreligiös bezeichnet gibt so zusammengewürfelt nicht.Das ist vollkommen richtig. Ein "ultraorthodox-nationalreligiöses Lager", das man per se so definieren kann, existiert so sicherlich nicht als geschlossenes Gebilde innerhalb der politischen Landschaft Israels oder als politische Einheit, sondern trägt sehr viele Aspekte und Strömungen in sich bzw. kann nicht als homogen definiert werden. Ich habe bei meinem Beitrag allerdings aus Zeitgründen auch auf ein tieferes Eingehen auf die Thematik verzichtet - die Zeit ist bei mir gerade allgemein sehr knapp bemessen -, insofern auch mal ein Dankeschön für deine sehr ausführlichen Darlegungen.
Das was wir Ultraorthodox nennen (die israelische Bezeichnung ist Haredi, bzw. Charedim, Gottesfürchtige) ist eine bunte Mischung mit zig Abstufungen. [...]
Am Ende kommen viele Faktoren zusammen die die Israelische Gesellschaft weiter in die von Schneemann aufgezeigte Richtung tendieren lassen werden. Manches ergänzt sich sicherlich, aber alles über einen groben Kamm zu scheren ist zu einfach.
phantom schrieb:
Zitat:Man könnte auch in die Höhe bauen, einen Zwang sich dort hin auszubreiten wo sie nicht hingehören, kann ich nicht erkennen.Es ging mir nicht darum aufzuzeigen, dass die Mietpreisproblematik mit der Siedlungspolitik irgendwie kausal zusammenhängt. Ich wollte nur grob einmal aufzeigen, in welchen Sorgen, ja in welchem finanziellen Dilemma der israelische Normalverdiener in Großstädten wie Tel Aviv oder Jerusalem steckt. Und ich wollte darauf hinweisen, dass es beinahe ein Wunder ist, dass das Land trotz dieser sozialen Probleme (und den verschiedenen politischen und religiösen Strömungen im Land) nicht unregierbar wird (oder zumindest in die Radikalität abgleitet).
Zitat:Wenn man weniger auf Konfrontation und mehr Kooperation ausgerichtet wäre, könnte sicher auch das Wohneigentum oder generell das Wohnen vergünstigen / subventionieren / fördern ... kannst du dir auslesen.Israel hatte ja in der Vergangenheit auch aus finanziellen Gründen militärische Rückzüge durchgeführt, so 2000 aus dem Südlibanon und 2004 aus Gaza. Ein weiteres Festhalten wäre einfach zu kostenintensiv und auch zu wenig (auch militärisch) nutzbringend gewesen. Allerdings haben die Bedrohungslagen sich dadurch nicht entspannt, die Gegner sind nur näher herangerückt. Insofern hatte man durchaus auch schon versucht, auf weniger Konfrontation zu setzen, nur ist aber zugleich in dieser Rechnung nicht berücksichtigt worden, dass zu einer Kooperation immer zwei Parteien gehören...
Schneemann.