07.08.2015, 19:03
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Zitat:Analyseich finde es schon mehr als Bemerkenswert, dass Indien und China - die beiden asiatischen Rivalen - hier zusammen wirken. Dem Vernehmen nach soll auch Pakistan demnächst an dem Währungspool beteiligt werden.
Russlands Wünsche ...
Mit Delhi redet der Kreml über Rüstung, mit Brasília über Erdöl, mit Peking über beides. Im September wird Russlands Präsident Putin wieder einmal nach Peking reisen. Russland erhofft sich mehr von China, als das Nachbarland bislang erfüllt.
07.08.2015, Wer wirklich Chef ist, muss das nicht extra demonstrieren. Vor kurzem wurde in Schanghai die „New Development Bank“ eröffnet, eine Entwicklungsbank der fünf größten Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (Brics). Die Verantwortlichkeiten in diesem neuen Finanzinstitut sind klar aufgeteilt. Auf dem Papier hat Peking nicht den stärksten Stand: Der erste Direktor ist ein Inder, der Aufsichtsratschef ein Brasilianer, der Leiter des Mitgliederbeirats kommt aus Russland. In China steht das Gebäude. Und doch ist klar, dass in diesem Projekt wie in vielen anderen, in denen sich Schwellenländer in Abgrenzung von den westlichen Industrieländern organisieren, ohne Peking nicht viel zu machen ist.
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China betreibt pragmatische Machtpolitik unter dem Primat wirtschaftlicher Interessen. Russland betreibt ideologische Wirtschaftspolitik unter dem Primat politischer Wunschträume. Es ist nicht schwer, zu sagen, wer am längeren Hebel sitzt. Die chinesische Wirtschaftsleistung ist mehr als fünfmal so groß wie die russische. Sehr deutlich wird die chinesische Potenz auch am neuen Brics-Währungspool, der fast gleichzeitig mit der Entwicklungsbank auf den Weg gebracht wurde, sein Gründungsvertrag trat Ende Juli in Kraft. Der Pool soll den fünf Schwellenländern bei Zahlungsbilanzkrisen beistehen. 41 Milliarden Dollar seines Kapitals von 100 Milliarden Dollar speisen sich aus Zusagen chinesischer Notenbankreserven.
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Der Antrieb für die neuen Finanzwerkzeuge war Unzufriedenheit mit dem Westen, aber diese Unzufriedenheit ist älter als der Ukraine-Konflikt und wesentlich technokratischer: Es geht primär um die von Washington verschleppte Stimmrechtsreform im Internationalen Währungsfonds, welche den Schwellenländern mehr Mitsprache eingeräumt hätte. Vor allem China scheint daraus die Lehre gezogen zu haben, dass es sinnvoller ist, in verschiedenen eigenen Bündnissen (man denke auch an die „Neue Seidenstraße“) alternative Institutionen zu entwickeln, in denen es selbst eine dominierende Rolle einnimmt.
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