02.06.2015, 23:21
Italien hat zwei weitere FREMM-Fregatten bestellt, erhält jetzt also tatsächlich die zehn ursprünglich geplanten Schiffe (6x Mehrzweck, 4x U-Jagd). Außerdem sind bis zu zehn weitere kleinere Schiffe, die auf dem FREMM-Design beruhen geplant.
http://www.marineforum.info/Aktuelles_He.../maaw.html
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Zitat:
Überraschend hat das Verteidigungsministerium bei der Orizzonte Sistemi Navali (Joint Venture von Fincantieri und Finmeccanica) zwei weitere Fregatten vom Typ FREMM (BERGAMINI-Klasse) für die italienische Marine bestellt.
Beim problematischen Budget der letzten Jahren war zuletzt völlig unklar, wie viele der neuen Fregatten die italienische Marine würde beschaffen können. 2002 hatten Frankreich und Italien die Beschaffung von insgesamt 27 gemeinsam entwickelten Mehrzweckfregatten „Frégate Européennes Multi-Mission“ (FREMM) vereinbart: 17 für die französische, 10 für die italienische Marine. Schon kurz nach Bekanntgabe des Vorhabens begann in Italien Streit um die Finanzierung. Erst im November 2005 konnten auf politischer Ebene Verträge unterzeichnet werden, und diese sahen nur noch sieben Einheiten vor, von denen dann im Mai 2006 die ersten zwei endlich in Auftrag gegeben wurden. Zwischenzeitlich sah die Planung nur noch sechs FREMM vor, dann wurde doch ein siebtes und schließlich ein achtes Schiff bestellt.
Typschiff CARLO BERGAMINI (Foto ital. Marine)Nun folgen mit „Lieferung nach 2020“ tatsächlich doch noch ein ursprünglich geplantes neuntes und zehntes Schiff. Eigentlich sollte Fincantieri den ersten Neubau schon 2008 an die italienische Marine übergeben, aber in der Diskussion um die Finanzierung wurde Typschiff CARLO BERGAMINI fertig erst 2013. Mittlerweile sind CARLO BERGAMINI und VIRGO FASAN in Dienst gestellt, zwei weitere Schiffe geliefert, und auch die achte Fregatte ist bereits im Bau – sie soll Anfang 2019 fertig sein.
Die italienischen FREMM werden in zwei Varianten gebaut: Sechs werden als Mehrzweckschiffe ausgelegt. (Landzielfähige) Seeziel-FK Otomat Mk2, ein 127-mm-Hauptgeschütz, Flugabwehr-FK Aster 15, U-Jagdtorpedos, weitere Rohrwaffen (u.a. achteres 76-mm-Geschütz) und Platz für zwei Hubschrauber NH-90 geben ihnen ein breites Einsatzspektrum. Die restlichen vier werden für U-Jagd optimiert. Bei ihnen sind einige der Seeziel-FK durch U-Jagd-FK Milas ersetzt, an Stelle des 127-mm-Geschützes findet sich auch auf dem Bug ein 76-mm-Geschütz, und zusätzlich zum üblichen Rumpfsonar erhalten sie noch ein modernes Schleppsonar. Beide Typen werden parallel gebaut. So ist Typschiff CARLO BERGAMINI eine Mehrzweck-Fregatte, während das zweite Schiff VIRGO FASAN als U-Jagdvariante ausgerüstet ist. Die nun bestellten letzten zwei Schiffe sollen Mehrzweckfregatten werden.
Auch zehn FREMM können allerdings nicht die zahlreichen von der italienischen Marine bereits ausgemusterten oder demnächst außer Dienst zu stellenden älteren Fregatten und Korvetten ersetzen. In Ergänzung der mehr als 6.000 ts großen FREMM sind bis zu zehn Schiffe einer kleineren Designvariante mit ähnlichem Rumpf und gleichen schiffstechnischen Anlagen geplant. Diese jeweils nur etwa 300 Mio. Euro teuren „FREMM-light“ sollen Offshore Patrol Aufgaben übernehmen, daneben aber mit Modulen kurzfristig für ein breites Spektrum militärischer und paramilitärischer Aufgaben (bis hin zum Einsatz als Hospitalschiff) optimierbar sein. Erste Entscheidungen zu ihrer Beschaffung werden schon demnächst erwartet.