09.04.2015, 10:09
phantom:
Ich kann dir insoweit zustimmen, dass hier HK einen Status hat der in der von dir beschriebenen Weise schlecht ist. Aber du verkennst warum er schlecht ist. HK erhält so oder so alle Aufträge der BW, völlig gleich was HK liefert (siehe HK121 Ausschreibung). Aber HK ist trotzdem zugleich ein Privatunternehmen und steht unter erheblichem wirtschaftlichen Druck und ist überschuldet.
Es ist diese Kombination die so fatale Folgen für die Produktqualität hat. Der Umstand dass HK alle Aufträge erhält ist es nicht allein. Sondern der wirtschaftliche Druck tritt hier noch dazu.
Was du irgendwie völlig verkennst ist, dass die Rüstungsindustrie nie ein freier Markt war und nie sein wird. Die Markteilnehmer haben hier gar nicht die Wahl einfach nicht mehr beim Hersteller zu kaufen sondern die werden so oder so wieder bei HK kaufen.
Das ist völlig richtig, verkennt aber den wesentlichen Punkt: du schreibst selbst: Wenn er wie ein Staatsbetrieb behandelt wird. Das heißt aber: er ist keiner. Er wird nur so behandelt als ob er einer wäre, aber es wird trotzdem kein Druck ausgeübt seitens der Politik und die Gewinne werden privatisiert ! Hierhin liegt der Unterschied zu einem echten Staatsbetrieb der keine Gewinnerzielungsabsicht haben müsste und bei dem Gewinne sozialisiert werden.
Dieser Unterschied in der Zielsetzung, in Bezug auf die Gewinne ist der wesentliche. Wenn kein privater Gewinn möglich bzw notwendig ist, kann man ganz anders arbeiten.
Nehmen wir mal die Polizei wo jeder Beamte zum Teil hunderte Überstunden vor sich her schiebt, sich im Wechselschichtdienst aufreibt und seine Gesundheit ruiniert und kreativ, viele zusätzliche Sachen abklärend und engagiert gearbeitet wird. Sind auch Beamte, und die sind geschäftiger und erfindungsreicher als viele die in der sogenannten "freien" Wirtschaft arbeiten, insbesondere was größere Unternehmen angeht.
Du kannst in einem Staatsunternehmen viel mehr Zwang ausüben als du es dir vorstellen kannst. Weil hier ja kein von Juristen ausgeklügelter Vertrag eine Rolle spielt. Es wird einfach befohlen, einfach angeordnet was getan wird und wenn das nicht getan wird fliegen die verantwortlichen Leute raus und werden einfach gekündigt.
Ein Staatsbetrieb der Rüstungsindustrie beschäftigt keine Beamten. Er beschäftigt Angestellt wie jedes Privatunternehmen auch. Der Unterschied wäre nur, dass der Staatsbetrieb von jedem privaten Gewinnstreben befreit sich allein der Sache widmen könnte. Das heißt der Erfolg des Managers wird nicht am Share Holder Value, nicht am Gewinn gemessen, sondern allein an der Qualität des Produktes und seiner Herstellung.
Deshalb nennt man diese Art eine Kommandowirtschaft. Der Geschäftsführer erhält den Auftrag: Am ... Um... hat folgendes Produkt mit folgender Leistung in Stückzahl .... da zu sein. Ende. Und wenn er das nicht umsetzen kann, wird er fristlos entlassen und strafrechtlich und privatrechtlich belangt.
Das ist viel mehr Druck als jedes Privatunternehmen je aufbauen könnte.
Ich kann dir insoweit zustimmen, dass hier HK einen Status hat der in der von dir beschriebenen Weise schlecht ist. Aber du verkennst warum er schlecht ist. HK erhält so oder so alle Aufträge der BW, völlig gleich was HK liefert (siehe HK121 Ausschreibung). Aber HK ist trotzdem zugleich ein Privatunternehmen und steht unter erheblichem wirtschaftlichen Druck und ist überschuldet.
Es ist diese Kombination die so fatale Folgen für die Produktqualität hat. Der Umstand dass HK alle Aufträge erhält ist es nicht allein. Sondern der wirtschaftliche Druck tritt hier noch dazu.
Zitat:Der freie Markt hat einfach unglaublich gutes Regulativ, ist das Produkt oder der Support ungenügend, kaufen die Marktteilnehmer einfach nicht mehr beim Hersteller ein
Was du irgendwie völlig verkennst ist, dass die Rüstungsindustrie nie ein freier Markt war und nie sein wird. Die Markteilnehmer haben hier gar nicht die Wahl einfach nicht mehr beim Hersteller zu kaufen sondern die werden so oder so wieder bei HK kaufen.
Zitat: Ist der Staat aber derart verkuppelt mit dem Betrieb, dass der Hersteller wie ein Staatsbetrieb behandelt wird (Aufträge sind ihm immer sicher), kann er sich alles erlauben.
Das ist völlig richtig, verkennt aber den wesentlichen Punkt: du schreibst selbst: Wenn er wie ein Staatsbetrieb behandelt wird. Das heißt aber: er ist keiner. Er wird nur so behandelt als ob er einer wäre, aber es wird trotzdem kein Druck ausgeübt seitens der Politik und die Gewinne werden privatisiert ! Hierhin liegt der Unterschied zu einem echten Staatsbetrieb der keine Gewinnerzielungsabsicht haben müsste und bei dem Gewinne sozialisiert werden.
Dieser Unterschied in der Zielsetzung, in Bezug auf die Gewinne ist der wesentliche. Wenn kein privater Gewinn möglich bzw notwendig ist, kann man ganz anders arbeiten.
Zitat:ein Bild vom geschäftigen, erfindungsreichen Beamten ist einfach lächerlich. Die Meisten haben ihr vorgefertigtes Schema nach dem sie arbeiten, das tun sie meistens genau und penibel, ja. Aber über den Tellerrand hinausschauen, ein Problem vorhersehen, ein paar Überstunden schieben weil man noch zusätzlich Sachen abklären könnte ... kannst du glatt vergessen.
Nehmen wir mal die Polizei wo jeder Beamte zum Teil hunderte Überstunden vor sich her schiebt, sich im Wechselschichtdienst aufreibt und seine Gesundheit ruiniert und kreativ, viele zusätzliche Sachen abklärend und engagiert gearbeitet wird. Sind auch Beamte, und die sind geschäftiger und erfindungsreicher als viele die in der sogenannten "freien" Wirtschaft arbeiten, insbesondere was größere Unternehmen angeht.
Zitat:weil ja keinerlei Zwang es besser zu machen, vorhanden ist.
Du kannst in einem Staatsunternehmen viel mehr Zwang ausüben als du es dir vorstellen kannst. Weil hier ja kein von Juristen ausgeklügelter Vertrag eine Rolle spielt. Es wird einfach befohlen, einfach angeordnet was getan wird und wenn das nicht getan wird fliegen die verantwortlichen Leute raus und werden einfach gekündigt.
Ein Staatsbetrieb der Rüstungsindustrie beschäftigt keine Beamten. Er beschäftigt Angestellt wie jedes Privatunternehmen auch. Der Unterschied wäre nur, dass der Staatsbetrieb von jedem privaten Gewinnstreben befreit sich allein der Sache widmen könnte. Das heißt der Erfolg des Managers wird nicht am Share Holder Value, nicht am Gewinn gemessen, sondern allein an der Qualität des Produktes und seiner Herstellung.
Deshalb nennt man diese Art eine Kommandowirtschaft. Der Geschäftsführer erhält den Auftrag: Am ... Um... hat folgendes Produkt mit folgender Leistung in Stückzahl .... da zu sein. Ende. Und wenn er das nicht umsetzen kann, wird er fristlos entlassen und strafrechtlich und privatrechtlich belangt.
Das ist viel mehr Druck als jedes Privatunternehmen je aufbauen könnte.