17.01.2015, 15:39
Quintus Fabius schrieb:Laut den USA selbst hat man innerhalb von 10 Jahren exakt 126 Drahtzieher erwischt, macht also ca 13 pro Jahr weltweit.Das ist doch hervorragend. Für deine Erbsenzählermentalität natürlich zu wenig, aber das ist auch nicht die Statistik bezüglich der absoluten Anzahl an Tötungen von Terroristen, ISIS-Kämpfern ... .
Zitat:Und was ist der praktische Effekt dieser Tötungen? Ist der Feind schwächer geworden?Ich denke schon, vielleicht hätte es in Deutschland schon dutzende Terroranschläge gegeben. Den Nutzen von präventiven Massnahmen zu messen ist generell schwierig.
Zitat:Gibt es weniger Terroristen?Mindestens um die Zahl der getöteten, ja. Wenn neue dazu kommen und sich die muslimische Welt radikalisiert, ist das kein Problem der Drohnen.
Zitat:Gibt es heute weniger oder mehr instabile oder zerfallene Staaten? Was ist die praktische Auswirkung?Eindeutig mehr, und das ist nicht zuletzt auf die völlig verunglückten Infanterieeinsätze zurückzuführen. Die Terroristen/Freiheitskämpfer haben gelernt wie man sich gegen konventionelle Armeen erfolgreich wehren kann. Das Schema ist immer gleich, den Blutzoll der Besatzer zu erhöhen. Ist das nicht möglich, destabilisiert man die Lage durch Terroranschläge gegen die eigene Bevölkerung. So führt man die konventionelle Armee und deren Unfähigkeit für Sicherheit zu sorgen, dem Volk und den Medien vor. Ich seh auf absehbare Zeit keinen sinnvollen Einsatz in solchen Ländern für die Infanterie.
Zitat:Anbei: die Kriterien nach denen hier Opfer ausgesucht werden sind hanebüchend. Nachweislich wurden schon Personen ermordet, einfach nur weil sie geschätzt ungefähr die gleiche Größe hatten wie die Zielperson.Bezüglich Kollateralschaden muss sich die Drohne vor keiner Waffengattung / Infanterie / Flugzeugen verstecken. Mit keinem anderen Waffensystem kann man aus der Sicherheit mit genügend Zeit und Übersicht sein Handeln planen. Und was ebenso wichtig ist, man kann das ganze Gelände überbrücken kann, ohne ein Feld der Verwüstung auf dem Weg zum Ziel zu hinterlassen, wie es bei Panzern und Infanterie die Regel ist.
Zitat:Es ist nicht mal eine Dämpfung des Zuwachs bei den Islamisten durch die strategische Drohnenkriegsführung feststellbar.Wenn du jetzt mehr Polizei einstellst, würdest wohl auch nicht zum Schluss kommen, dass die Radikalisierung in islamischen Staaten wegen dieser Mehrstellen zustande gekommen ist. Der ganze Mist ist mit diesen konventionellen Militäreinsätzen mit Infanterie (mieser Umgang mit Privatpersonen) befeuert worden, das wirst du wohl nicht abstreiten. Die Drohnen kamen viel später dazu.
Zitat:1 die Zahl der Drohnenangriffe steigt weil es immer mehr Terroristen gibt. Das heißt 1a zuerst mehr Terroristen und deshalb 1b mehr Drohnenangriffe. Wenn dem so sein sollte, sind die Drohnen völlig wirkungslos da nicht mal eine Dämpfung des Zuwachs feststellbar istDeine Simplifizierung. Als du mit deinen Infanteristen gegen die Gegner vorgegangen bist, waren das alles Aufständische. Jetzt wo man es aus der Luft löst, sind es plötzlich alles Terroristen. So kann man die Welt mit ein paar Worten verdrehen. In der Tendenz werden wir es mit mehr Terroristen zu tun haben, weil wir den Blödsinn mit der Infanterie in diesen Ländern nicht mehr veranstalten. All die Tausenden Verstümmelten und Getöteten haben wir ja nicht mehr, das ist auf jeden Fall positiv. Um uns zu treffen, wird es aber mehr Anschläge vor Ort bei uns geben. Das müssen wir auf tiefst möglichem Niveau halten und da sind Drohnen ein Mittel zu.
Zitat:2 die Anzahl der Terroristen steigt aufgrund der Drohnenangriffe. Das bezeichnest du nun als abenteurlich, aber in Pakistan wie im Jemen gibt es klare Anzeichen für diesen Wirkmechanismus.So wie es mehr ISIS-Kämpfer im Irak gibt. Hast du ja auch prophezeit, dass die Luftangriffe nichts bringen. Auch hier eine Fehlprognose von dir.
Zitat:Macht es also Sinn, den Iran ständig vors Schienbein zu treten und zu destabilisieren?! Und wie verhindert Vorratsdatenspeicherung in Deutschland eine Machtübernahme von Islamisten in Pakistan womit den Taliban Atomwaffen und Interkontinentalraketen in die Hände fallen würden?!:roll: Zu den Zusammenhängen muss ich mich nicht äussern. :mrgreen:
Zitat:Ich habe im Gegensatz zu dir durchaus einen Schimmer von der Wirkung. Und diese Wirkung ist kontraproduktiv.Seit wann bist du Experte in der Bekämpfung von Terroristen? Und von Drohnen und deren Potenzial hast du technisch jetzt nicht die überragende Kompetenz. Muss man nicht haben, aber wenn du dann mit einer Sturheit sondergleichen, die Trennung von Waffeneinsatz und Aufklärung forderst, frag ich mich schon, ob du überhaupt den Kern der Sache(Vorteile) Drohne kapierst.
Zitat:Und das tut er höchst erfolgreich. Der Nutzen den der Feind aus diesem Medienkrieg zieht ist größer als der Schaden dem wir dem Feind hier zufügen.Das ist ja zum Lachen. Da sind deine zerfetzen Infanteristen die 1000x effektivere Medienwaffe ... deshalb sind die Amis auch wieder zu Hause.
Zitat:Strategische Drohnenkriegsführung ist sinnfrei, und verfolgt im Endeffekt ein Muster, dass schon im Vietnamkrieg seine völlige Untauglichkeit bewiesen hat, nämlich die Methode des Body Count.Das ist ja lustig, du bist doch der, der die Erbsen zählt. Und um deiner Polemik noch den Deckel über zu stülpen, dir ist es ja egal, ob du Terroristen, Zivilisten oder Aufständische ermordet werden. Das hast du x-fach hier immer wieder beschrieben, dich interessiert nur dein Sieg ... tschuldigung, dein für dich persönlich gesetztes Ziel.
Zitat:Und dafür nun Millionen und Abermillionen ausgeben? Hunderte von Millionen von Dollar für Gar-Nichts, für keinerlei Wirkung?So viel wie für diese konventionellen Infanteriekriege ausgegeben wurde, kann man in 50 Jahren Drohnenkrieg nicht verlochen.
Zitat:(von ethisch-moralischen Fragen noch mal ganz abgesehen - wir ermorden also Menschen in Ländern mit denen wir nicht im Krieg liegen nach einem geheimen Prozedere, nicht nachprüfbaren Kriterien und verkaufen diesen Massenmord als Erfolg weil angeblich dabei auch einige Feinde ihr Leben verlieren?!)Genau, wir hatten auch keinerlei Kontrolle über die Gräuel von Abu Ghraib, wir haben keine Kontrolle wie sich die Infanteristen bei den wahllosen Hausdurchsuchungen verhalten haben. Die paar Drohnentote stehen doch in keinem Verhältnis zum Kollateralschaden die die Infanterie in Afghanistan und Irak angerichtet haben.