06.11.2014, 22:50
Ohne parabellum vorgreifen zu wollen ist das grundsätzliche Problem in der BW, dass die geplanten 2 Divisionen zu groß sind, unbeweglich/schwerfällig, nicht einsatzfähig (reine Verwaltungs- und Sammelverbände) und die Balance der verschiedenen Typen von Einheiten ist schlecht.
Daher sind die 2 Divisionen überhaupt nicht zum Einsatz geeignet und folgerichtig auch gar nicht als Einsatzverbände vorgesehen.
Sie halten nur die Divisionstruppen und die völlig überblähten Divisionsstäbe vor, welche vom Plan her dann als Pool (welch deutsches Wort) eine bestimmte begrenzte Anzahl von Brigaden zum Gefecht der verbundenen Waffen befähigen sollen. Gemäß Plan sollen dann somit theoretisch zwei Brigaden zeitgleich in einem Einsatz stehen können - womit bei 6 Brigaden jeweils 2 in der Vorbereitung und 2 in der Nachbereitung wären (Drittel-Regelung für längere Einsätze). Das ist aber blanke Theorie, in der Praxis ist keine einzige der Briaden einsatzfähig:
Denn die 6 Brigaden wiederum (je 3 in einer Division) sind für das Gefecht verbundener Waffen nicht einsetzbar. Sie haben einen Überhang an Unterstützungstruppen, dafür fehlt beispielsweise wie von parabellum ja schon angeführt jede organische Artillerie oder ernsthafte Luftabwehr. Obwohl diese Brigaden vergleichsweise groß sind, ist keine von ihnen für einen ernsthaften Kampfeinsatz brauchbar, obwohl viel von durchhaltefähigen selbstständigen Brigaden gefaselt wird.
Interessant ist auch, dass die Brigadestäbe völlig mit Funktionen überladen sind (bis hin zu speziellen Zellen für alles mögliche vom Combat Engineering (welch deutsches Wort) bis hin zu diversen anderen Funktionen die früher ein einfacher Hauptmann/Major mit ein paar Mitarbeitern inne hatte und die heute höherrangige und komplexe Arbeitsgruppen bearbeiten sollen. Die Brigade-Stäbe sind völlig überbläht, langsam in der Entscheidungsfindung, Befehlsgebung und Distribution der Befehle und meiner Meinung nach in einem ernsthaften Krieg nicht einsatzfähig.
Wenn parabellum nun von 5 Brigaden schreibt, wobei jede organisch Artillerie und Luftabwehr beinhalten sollte, ist dass vom Prinzip her die Schaffung von Mini-"Divisionen" welche halt dann Brigaden genannt werden. Es wären kleine, vollauf zum Gefecht der verbundenen Waffen befähigte und durchhaltefähige Mini-Divisionen. Und das wäre zweifelsohne auch ein richtiges Konzept für die BW, wenn man im Gegenzug völlig auf die Ebene der Division darüber verzichten würde und die Brigaden dann direkt einem Korps unterstellt wären. Divisionstruppen wären damit im weiteren nicht notwendig, jede Brigade wäre organisch mit allem versehen was sie benötigt.
Man könnte auf der anderen Seite aber beispielsweise auch eine andere Aufteilung der verfügbaren Kräfte andenken um auf diese Weise mehrere Divisonen zu schaffen. Diese wären dann zwar kleiner als die jetzigen "Divisionen" - dafür wären sie größer als die von parabellum angedachten Brigaden. Das wäre beispielsweise meine Vorstellung dazu.
Beispielsweise könnte man die 6 Brigaden statt in zwei Divisionen wie jetzt geplant in 3 Divisionen verteilen. Jede Division hätte damit dann 2 Brigaden und die Brigadestäbe müssten dann deutlich verkleinert und gestrafft werden, da ihre angedachten Aufgaben vom Divisionsstab erledigt werden würden. Jede der 3 Divisionen hätte dann beispielsweise 1 Artillerie-Bataillon. Auf diese Weise müsste die BW zu den bestehenden 2 Bataillonen nur noch 1 weiteres schaffen, während beispielsweise der Plan von parabellum mit 5 Brigaden mit je organisch eingezogener Artillerie zwar rein praktisch vom Kriegshandwerk her besser wäre, aber man dafür deutlich mehr Artillerie beschaffen müsste (3 Bataillone mehr statt 1 mehr - also 2 Artillerie-Bataillone mehr).
Die Brigaden in so einer Lösung (3 Divisionen zu je 2 kleineren Brigaden) hätten dann im weiteren nicht die gleiche Aufgabe wie parabellums Brigaden. Es würde sich ihrer Natur nach um ganz andere Einheiten handeln. Während bei parabellum die kompakteren und gemischteren Brigaden als Mini-"Divisionen" das Gefecht der verbundenen Waffen führen, würde dieses bei mir durch die 3 Divisionen geführt werden. Selbst die Drittel-Regelung (1 im Einsatz, 1 in Vorbereitung, 1 in Nachbereitung) könnte auch mit 3 Divisionen umgesetzt werden.
Eine wesentliche und interessante Frage, nun gerade in Bezug auf den Boxer wäre nun, ob man die Brigaden (oder Divisionen) primär auf strategische Verlegbarkeit und assymetrische Kriege in Dritte Welt Ländern hin spezialisiert oder auf den konventionellen Krieg oder ob man unterschiedliche Großverbände zugleich vorhält. Diese Frage ist angesichts der geringen Quantität an Großverbänden insgesamt eigentlich die wesentliche.
Soll man mittlere Einheiten (Boxer) in größerer Zahl schaffen und leichte und schwere Einheiten noch dazu? Und dies bei einer so begrenzten Zahl an Großverbänden? Und wie sollten diese strukturiert sein? Sollte man auf ein Task Force und Pool Konzept setzen und für die Einsätze jeweils Kampfgruppen maßschneidern aus einer Vielzahl von selbstständigen Einheiten - oder sollte man möglichst flexible organische Großkampfverbände schaffen und wenn ja, wie sollten diese beschaffen sein ?
Meiner rein persönlichen Meinung nach ist der Boxer beispielsweise zu schwer und bietet zu wenig Feuerkraft und zu wenig Transportkapazität im Verhältnis zum Gewicht, Aufwand und seinen Kosten. Die Balance seiner Eigenschaften ist nicht gelungen. Auf der anderen Seite bietet der Boxer die Möglichkeit eines Interims-Radpanzers welchen man zu einem Einheitsfahrzeug ausbauen könnte, bei dem selbst Panzerhaubitzen auf dem Boxer aufbauen (Boxer mit 155mm Haubitze). Das hätte durchaus kriegswirtschaftliche Vorteile trotz aller taktischen und kriegshandwerklichen Nachteile die daraus entstehen.
Gerade bei einem Konzept der Breite vor der Tiefe ist eigentlich die Frage, wie man dies ohne weitgehende Vereinheitlichung von bestimmten Grundsystemen überhaupt ökonomisch umsetzen will?! Auf einem Fahrzeug aufbauend verschiedene Fähigkeiten vorzuhalten wäre hier eine mögliche Lösung und der Boxer zwar nicht das beste Fahrzeug dafür, aber dass real und praktisch vorhandene und wirtschaftspolitisch beschaffbare.
Es wäre aber meiner Ansicht nach ein Fehler, alle drei möglichen Typen von Großverbänden (leicht-mittel-schwer) gleichzeitig in der BW vorhalten zu wollen. Dies wird mit den begrenzten Mitteln und der geringen Quantität insgesamt meiner Überzeugung nach im Krieg immer signifikant weniger leistungsfähig sein, als wenn wir uns im Rahmen der NATO auf bestimmte Truppentypen konzentrieren würden.
Sollte Deutschland sich also auf mittlere Verbände konzentrieren ? Das Mutterschiff-Konzept und IdZ Konzept geht ja in diese Richtung? Oder sollte man eine Mischung aus leichten und Mittleren Truppen andenken oder gar eine Hybrid-Form aus beidem? Oder primär schwere Truppen? Oder schwere und leichte Truppen (dann aber wäre der Boxer das falsche Fahrzeug).
Angesichts unserer realen und praktischen Möglichkeiten wäre meiner Meinung nach der Boxer trotz all seiner konzeptionellen Mängel gerade im speziellen für die Bundeswehr die Möglichkeit, sich auf leichte und mittlere Verbände zu spezialisieren und ja damit auch sehr stark auf eine asymmetrische Kriegsführung und den Kampf in Dritte Welt Ländern. Natürlich wäre eine anders strukturierte Armee besser, aber die rein praktischen Sachzwänge der Realität lassen uns mit der BW eigentlich gar keine andere Wahl.
Besser eine Armee die zumindest in einem Bereich (Leicht-Mittel-COIN-Dritte Welt) brilliert als in de facto jedem Bereich Kampfunfähig zu sein wie es jetzt der Fall ist.
Daher sind die 2 Divisionen überhaupt nicht zum Einsatz geeignet und folgerichtig auch gar nicht als Einsatzverbände vorgesehen.
Sie halten nur die Divisionstruppen und die völlig überblähten Divisionsstäbe vor, welche vom Plan her dann als Pool (welch deutsches Wort) eine bestimmte begrenzte Anzahl von Brigaden zum Gefecht der verbundenen Waffen befähigen sollen. Gemäß Plan sollen dann somit theoretisch zwei Brigaden zeitgleich in einem Einsatz stehen können - womit bei 6 Brigaden jeweils 2 in der Vorbereitung und 2 in der Nachbereitung wären (Drittel-Regelung für längere Einsätze). Das ist aber blanke Theorie, in der Praxis ist keine einzige der Briaden einsatzfähig:
Denn die 6 Brigaden wiederum (je 3 in einer Division) sind für das Gefecht verbundener Waffen nicht einsetzbar. Sie haben einen Überhang an Unterstützungstruppen, dafür fehlt beispielsweise wie von parabellum ja schon angeführt jede organische Artillerie oder ernsthafte Luftabwehr. Obwohl diese Brigaden vergleichsweise groß sind, ist keine von ihnen für einen ernsthaften Kampfeinsatz brauchbar, obwohl viel von durchhaltefähigen selbstständigen Brigaden gefaselt wird.
Interessant ist auch, dass die Brigadestäbe völlig mit Funktionen überladen sind (bis hin zu speziellen Zellen für alles mögliche vom Combat Engineering (welch deutsches Wort) bis hin zu diversen anderen Funktionen die früher ein einfacher Hauptmann/Major mit ein paar Mitarbeitern inne hatte und die heute höherrangige und komplexe Arbeitsgruppen bearbeiten sollen. Die Brigade-Stäbe sind völlig überbläht, langsam in der Entscheidungsfindung, Befehlsgebung und Distribution der Befehle und meiner Meinung nach in einem ernsthaften Krieg nicht einsatzfähig.
Wenn parabellum nun von 5 Brigaden schreibt, wobei jede organisch Artillerie und Luftabwehr beinhalten sollte, ist dass vom Prinzip her die Schaffung von Mini-"Divisionen" welche halt dann Brigaden genannt werden. Es wären kleine, vollauf zum Gefecht der verbundenen Waffen befähigte und durchhaltefähige Mini-Divisionen. Und das wäre zweifelsohne auch ein richtiges Konzept für die BW, wenn man im Gegenzug völlig auf die Ebene der Division darüber verzichten würde und die Brigaden dann direkt einem Korps unterstellt wären. Divisionstruppen wären damit im weiteren nicht notwendig, jede Brigade wäre organisch mit allem versehen was sie benötigt.
Man könnte auf der anderen Seite aber beispielsweise auch eine andere Aufteilung der verfügbaren Kräfte andenken um auf diese Weise mehrere Divisonen zu schaffen. Diese wären dann zwar kleiner als die jetzigen "Divisionen" - dafür wären sie größer als die von parabellum angedachten Brigaden. Das wäre beispielsweise meine Vorstellung dazu.
Beispielsweise könnte man die 6 Brigaden statt in zwei Divisionen wie jetzt geplant in 3 Divisionen verteilen. Jede Division hätte damit dann 2 Brigaden und die Brigadestäbe müssten dann deutlich verkleinert und gestrafft werden, da ihre angedachten Aufgaben vom Divisionsstab erledigt werden würden. Jede der 3 Divisionen hätte dann beispielsweise 1 Artillerie-Bataillon. Auf diese Weise müsste die BW zu den bestehenden 2 Bataillonen nur noch 1 weiteres schaffen, während beispielsweise der Plan von parabellum mit 5 Brigaden mit je organisch eingezogener Artillerie zwar rein praktisch vom Kriegshandwerk her besser wäre, aber man dafür deutlich mehr Artillerie beschaffen müsste (3 Bataillone mehr statt 1 mehr - also 2 Artillerie-Bataillone mehr).
Die Brigaden in so einer Lösung (3 Divisionen zu je 2 kleineren Brigaden) hätten dann im weiteren nicht die gleiche Aufgabe wie parabellums Brigaden. Es würde sich ihrer Natur nach um ganz andere Einheiten handeln. Während bei parabellum die kompakteren und gemischteren Brigaden als Mini-"Divisionen" das Gefecht der verbundenen Waffen führen, würde dieses bei mir durch die 3 Divisionen geführt werden. Selbst die Drittel-Regelung (1 im Einsatz, 1 in Vorbereitung, 1 in Nachbereitung) könnte auch mit 3 Divisionen umgesetzt werden.
Eine wesentliche und interessante Frage, nun gerade in Bezug auf den Boxer wäre nun, ob man die Brigaden (oder Divisionen) primär auf strategische Verlegbarkeit und assymetrische Kriege in Dritte Welt Ländern hin spezialisiert oder auf den konventionellen Krieg oder ob man unterschiedliche Großverbände zugleich vorhält. Diese Frage ist angesichts der geringen Quantität an Großverbänden insgesamt eigentlich die wesentliche.
Soll man mittlere Einheiten (Boxer) in größerer Zahl schaffen und leichte und schwere Einheiten noch dazu? Und dies bei einer so begrenzten Zahl an Großverbänden? Und wie sollten diese strukturiert sein? Sollte man auf ein Task Force und Pool Konzept setzen und für die Einsätze jeweils Kampfgruppen maßschneidern aus einer Vielzahl von selbstständigen Einheiten - oder sollte man möglichst flexible organische Großkampfverbände schaffen und wenn ja, wie sollten diese beschaffen sein ?
Meiner rein persönlichen Meinung nach ist der Boxer beispielsweise zu schwer und bietet zu wenig Feuerkraft und zu wenig Transportkapazität im Verhältnis zum Gewicht, Aufwand und seinen Kosten. Die Balance seiner Eigenschaften ist nicht gelungen. Auf der anderen Seite bietet der Boxer die Möglichkeit eines Interims-Radpanzers welchen man zu einem Einheitsfahrzeug ausbauen könnte, bei dem selbst Panzerhaubitzen auf dem Boxer aufbauen (Boxer mit 155mm Haubitze). Das hätte durchaus kriegswirtschaftliche Vorteile trotz aller taktischen und kriegshandwerklichen Nachteile die daraus entstehen.
Gerade bei einem Konzept der Breite vor der Tiefe ist eigentlich die Frage, wie man dies ohne weitgehende Vereinheitlichung von bestimmten Grundsystemen überhaupt ökonomisch umsetzen will?! Auf einem Fahrzeug aufbauend verschiedene Fähigkeiten vorzuhalten wäre hier eine mögliche Lösung und der Boxer zwar nicht das beste Fahrzeug dafür, aber dass real und praktisch vorhandene und wirtschaftspolitisch beschaffbare.
Es wäre aber meiner Ansicht nach ein Fehler, alle drei möglichen Typen von Großverbänden (leicht-mittel-schwer) gleichzeitig in der BW vorhalten zu wollen. Dies wird mit den begrenzten Mitteln und der geringen Quantität insgesamt meiner Überzeugung nach im Krieg immer signifikant weniger leistungsfähig sein, als wenn wir uns im Rahmen der NATO auf bestimmte Truppentypen konzentrieren würden.
Sollte Deutschland sich also auf mittlere Verbände konzentrieren ? Das Mutterschiff-Konzept und IdZ Konzept geht ja in diese Richtung? Oder sollte man eine Mischung aus leichten und Mittleren Truppen andenken oder gar eine Hybrid-Form aus beidem? Oder primär schwere Truppen? Oder schwere und leichte Truppen (dann aber wäre der Boxer das falsche Fahrzeug).
Angesichts unserer realen und praktischen Möglichkeiten wäre meiner Meinung nach der Boxer trotz all seiner konzeptionellen Mängel gerade im speziellen für die Bundeswehr die Möglichkeit, sich auf leichte und mittlere Verbände zu spezialisieren und ja damit auch sehr stark auf eine asymmetrische Kriegsführung und den Kampf in Dritte Welt Ländern. Natürlich wäre eine anders strukturierte Armee besser, aber die rein praktischen Sachzwänge der Realität lassen uns mit der BW eigentlich gar keine andere Wahl.
Besser eine Armee die zumindest in einem Bereich (Leicht-Mittel-COIN-Dritte Welt) brilliert als in de facto jedem Bereich Kampfunfähig zu sein wie es jetzt der Fall ist.