Kurdistan
Die Rolle der Türkei (besser: der türkischen Regierung) im Umgang mit dem Konflikt zwischen Kurden und IS-Islamisten bzw. anderen dschihadistischen Gruppen jenseits der Grenze zu Syrien bleibt dezidiert undefinierbar bis teils offen beschämend. Zumindest im Stillen scheint man sich allerdings darüber durchaus zu freuen, dass die Kurden sich im Kampf mit dem IS verzetteln und ausbluten bzw. so militärisch betrachtet gebunden werden, sinkt so doch zugleich auch die Chance einer weiteren Konsolidierung eines potenziellen Kurdengebietes. Ob sich diese Doppelmoral für Ankara jedoch auszahlen wird, bleibt abzuwarten. Eher wird einem diese Vorgehensweise schlimmstenfalls selbst irgendwann zum Nachteil gereichen, brodelt es doch jetzt schon in den größeren türkischen Städten, wie die zahlreichen Todesopfer dort in den letzten Tagen gezeigt haben.
Zitat:Türkei lehnt Korridor nach Kobani für Waffen ab

Istanbul/Mursitpinar (Reuters) - Die Türkei lehnt Forderungen nach einem Hilfskorridor in die von der radikalen IS-Miliz belagerte syrische Grenzstadt Kobani ab.

Einen solchen Zugang einzurichten, über den von der Türkei aus Waffen und Kämpfer zur Unterstützung der Kurden in die Stadt gelangen könnten, bezeichnete Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Sonntag als unrealistisch. [...] Der UN-Syrien-Sondergesandte Staffan de Mistura hatte die Türkei am Freitag aufgefordert, die Grenze zu Syrien für Kämpfer zu öffnen, die sich freiwillig den Kurden in Kobani anschließen wollten. Der IS belagert die Stadt an drei Fronten, so dass nur vom Norden her über die Grenze ein Zugang gelingen könnte. Doch Cavusoglu erteilte dem Vorschlag in einem Interview des Senders France 24 eine Absage. Es sei vollkommen unklar, wer die Waffen liefern solle. Außerdem sei es ein Verbrechen, Zivilisten in einen Krieg zu schicken.

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Schneemann.
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