17.08.2014, 10:52
Ich schenke Berichten der WELT auch nicht immer Glauben, auch bei der aktuellen Meldung war ich skeptisch (auch wenn ich mir manchmal wünschen würde, die Entwicklung würde in diese Richtung gehen), denke aber, dass in Teilen doch auch mancher wahre Kern dahinterstecken könnte. Zudem sollte der etwas arg euphorische WELT-Artikel auch als Diskussionsansatz dienen.
Indessen...
Schneemann.
Indessen...
Zitat:Kritisch bis zutiefst Ablehnend hatte Teheran sich gegenüber der langjährigen und wohlmöglich dauerhaften Besatzung Afghanistans und Iraks gezeigt...Diesen Satz kann man so nicht ganz stehen lassen. Vorneherum mag dies so gewesen sein. Indessen: In Teheran war man doch durchaus froh, dass man die Taliban los war, hatte man doch mit diesen Steinzeitislamisten einigen Ärger (Morde und Entführung an/von iranischen Offiziellen/Diplomaten, Drohung eines Einmarsches in Afghanistan seitens des Iran in den 1990ern, Schutzvorhaben zugunsten der bedrängten schiitischen Hazara etc.). Zugleich - was den Irak betrifft - war man über den Sturz des alten Feindes Saddam nicht unglücklich - allenfalls sagte man nichts, weil man "Iraqi freedom" ja schließlich nicht gutheißen konnte (wäre auch zuviel des Verlangbaren gewesen) -, wusste man doch ganz genau, dass dies den bislang bedrängten irakischen Schiiten endlich den Weg hinweg von der Unterdrückung hin zur Regierungsbildung/-beteiligung und damit zur Macht ebnen würde (was ja dann auch geschah), was wiederum Teheran sehr gelegen kam. Insofern: Offiziell lehnte man die Interventionen des "US-Satans" natürlich ab, im stillen Hintergrund war man aber doch recht zuversichtlich ob der sich daraus entwickelnden Möglichkeiten.
Schneemann.
