07.08.2014, 15:56
Das Ende einer "Ära", auch wenn zeitweilig noch mancher Reaktor gebaut wird und über neue Reaktortypen fabuliert wird?
Schneemann.
Zitat:Globaler Niedergang der Kernkraft: Der schleichende Atomtod<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/atomkraft-report-sieht-fuer-kernkraft-sinkende-globale-bedeutung-a-984713.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 84713.html</a><!-- m -->
Industrieländer wie Deutschland steigen aus, aufstrebende Wirtschaftsmächte wie China gar nicht erst richtig ein. Laut einer Studie wird die Atomkraft als Energiequelle weltweit immer unwichtiger. Sie ist einfach zu teuer. [...]
Seit 2002 ist die Zahl der in Betrieb befindlichen Atomreaktoren auf der Welt laut dem Bericht um 50 auf 388 gesunken. Weitere 45 klassifizieren die Forscher als "Langzeit-Ausfälle", davon 43 in Japan. So bezeichnen sie Kraftwerke, die noch nicht offiziell vom Netz genommen wurden, aber seit mindestens 18 Monaten keinen Strom mehr eingespeist haben. [...] Seit 1996 ist der Anteil, den Kernkraftwerke zur gesamten Weltstromproduktion beitragen, von 17,6 auf 10,8 Prozent zurückgegangen. Dabei beziehen sie sich auf Zahlen der Internationalen Atomenergiebehörde. Die Nuklear-Katastrophe von Fukushima hat die Abkehr vom Atomstrom dabei vielleicht beschleunigt, aber keineswegs ausgelöst: Schon Anfang 2011, als das Unglück in dem japanischen Reaktor das Vertrauen in die Sicherheit von Atomkraftwerken auf der ganzen Welt erschütterte, war der Anteil auf rund 13 Prozent gesunken. [...]
China und Indien, die Wirtschaftsmächte von morgen, überspringen das Atomzeitalter offenbar einfach. Ihren wachsenden Energiehunger stillen sie viel seltener mit Atomkraftwerken als die heutigen Industriestaaten: Von den BRICS-Staaten bezieht allein Russland einen nennenswerten Anteil seines Stroms aus Kernspaltung. In Brasilien, Indien und Südafrika liegt der Anteil im einstelligen Prozentbereich. [...] Fast überall auf der Welt nähert sich das Atomzeitalter deswegen seinem Ende. Was die Kernenergie künftig ersetzen kann, scheint für die Forscher relativ klar: Von den weltweiten Investitionen in neue Kraftwerke fließen gerade noch drei Prozent in Atomkraftwerke - und 57 Prozent in erneuerbare Energien.
Schneemann.