03.08.2014, 09:59
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Zitat: Im Februar 2011 hatten Evakuierungsoperationen ausländischer Staatsbürger aus dem vom Bürgerkrieg geschüttelten nordafrikanischen Land wochenlang die Schlagzeilen beherrscht.
Zahlreiche Nationen hatten damals ihre Staatsbürger aus Libyen herausgebracht. Neben Transporten auf dem Landweg an die Grenzen zu Tunesien und Ägypten sowie auf dem Luftweg mit zivilen und militärischen Flugzeugen wurden tausende Menschen auch auf dem Seeweg evakuiert. Dazu wurden vorzugsweise zivile Schiffe mit großer Passagierkapazität gechartert; Kriegsschiffe kamen mit wenigen Ausnahmen nur in der militärischen Absicherung dieser Schiffstransporte zum Einsatz.
Dreieinhalb Jahre später scheinen sich die Ereignisse zu wiederholen. Erneut ist das Land destabilisiert – diesmal in Kämpfen rivalisierender Milizen; erneut verlassen viele Ausländer das Land, und bei unter der aktuellen Sicherheitslage nur begrenzt nutzbaren Flughäfen müssen auch diesmal viele Menschen auf dem Seewege außer Landes gebracht werden. Der Umfang der Evakuierungen bleibt allerdings deutlich hinter denen von 2011 zurück.
Nachdem das Außenministerium in Paris am 27. Juli alle französischen Staatsbürger zum sofortigen Verlassen Libyens aufgefordert hatte, setzte die französische Marine in Toulon den Zerstörer MONTCALM und die Fregatte COURBET in Marsch. In der Nacht zum 30. Juli ankerten die beiden Kriegsschiffe vor Tripolis. Kommandosoldaten gingen im Hafen an Land, und von diesen geschützt brachten die Beiboote der beiden Einheiten dann im Shuttleverkehr die im Hafen wartenden Franzosen zu den Schiffen. Eine genaue Anzahl wird nicht genannt, aber es dürfte sich um etwa 150 bis 200 Personen gehandelt haben.
In einem ähnlichen Unternehmen nahm die griechische Fregatte SALAMIS in (vor?) Tripolis am 30. Juli etwa 200 Personen an Bord, neben vornehmlich griechischen und zypriotischen Staatsbürgern auch 80 Chinesen. Weitere mehrere hundert chinesische Gastarbeiter wurden mit einer von China gecharterten zivilen Fähre nach Malta evakuiert. Die britische Regierung hat am 1. August das Vermessungsschiff ENTERPRISE der Royal Navy zur Evakuierung britischer Staatsbürger nach Tripolis beordert. Ob die Evakuierungen über See damit dann auch schon beendet sein werden, bleibt abzuwarten. Die Sicherheitslage in Libyen ist prekär, und nachdem islamistische Milizen einen philippinischen Gastarbeiter enthauptet haben, suchen etwa 13.000 Filipinos verzweifelt nach Wegen das Land sofort verlassen zu können.