31.07.2014, 16:57
Ich vermute mal, dass die relativ hohen israelischen Verluste (rund 60 Tote unter den Streitkräften) auch dadurch zu erklären sind, dass man nicht auf Kollateralschäden hinarbeitend bzw. blindlings zuschlagend vorgeht, sondern wirklich "hineinschaut" in die Verstecke.
In einem vergleichsweise unübersichtlichen, urbanen Terrain habe ich dabei immer das Dilemma, dass ich, wenn ich zivile Opfer vemeiden möchte, in Tunnel, Löcher, Keller schlicht und ergreifend hineinschauen muss. Wenn ich Glück habe, finde ich darin nur eine schutzsuchende Familie (die dann auch Glück hat und die mir nichts tut), wenn ich allerdings Pech habe, bekomme ich einen Kopfschuss oder "finde" eine Sprengfalle.
Will ich dieses Risiko nicht eingehen, so kann ich auch vorsorglich eine Handgranate in jedes Loch werfen, und wenn ich dann einen Kombattanten treffe, hatte dieser Pech. Saß jedoch wirklich eine Familie im Loch, so hatte diese Pech und ich habe ein moralisches und evtl. juristisches Problem. Und wenn ich letztgenannten Faktor umgehen will, so muss ich eben - auch wenn es bitter enden kann für mich - nachschauen. Insofern: Die israelischen Verluste sind auch dadurch zu erklären, dass die IDF eben recht dezidiert vorgeht, "nachschaut" und nicht die "artilleristische Dampfwalze" nutzt (wie ja gerne behauptet wird). Und dies spricht durchaus für den Charakter des Einsatzes und dafür, dass man eben nicht blind zuschlägt.
Zudem scheint man diese Vorgehensweise - die zudem sehr zu Lasten der Infanterie geht - noch nicht allzu schnell beenden zu wollen; nun wurden erneut Reservisten eingezogen, was die Zahl der mobilisierten Truppen auf beinahe 90.000 bringt...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article130734682/Israel-mobilisiert-weitere-16-000-Reservisten.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... isten.html</a><!-- m -->
Schneemann.
In einem vergleichsweise unübersichtlichen, urbanen Terrain habe ich dabei immer das Dilemma, dass ich, wenn ich zivile Opfer vemeiden möchte, in Tunnel, Löcher, Keller schlicht und ergreifend hineinschauen muss. Wenn ich Glück habe, finde ich darin nur eine schutzsuchende Familie (die dann auch Glück hat und die mir nichts tut), wenn ich allerdings Pech habe, bekomme ich einen Kopfschuss oder "finde" eine Sprengfalle.
Will ich dieses Risiko nicht eingehen, so kann ich auch vorsorglich eine Handgranate in jedes Loch werfen, und wenn ich dann einen Kombattanten treffe, hatte dieser Pech. Saß jedoch wirklich eine Familie im Loch, so hatte diese Pech und ich habe ein moralisches und evtl. juristisches Problem. Und wenn ich letztgenannten Faktor umgehen will, so muss ich eben - auch wenn es bitter enden kann für mich - nachschauen. Insofern: Die israelischen Verluste sind auch dadurch zu erklären, dass die IDF eben recht dezidiert vorgeht, "nachschaut" und nicht die "artilleristische Dampfwalze" nutzt (wie ja gerne behauptet wird). Und dies spricht durchaus für den Charakter des Einsatzes und dafür, dass man eben nicht blind zuschlägt.
Zudem scheint man diese Vorgehensweise - die zudem sehr zu Lasten der Infanterie geht - noch nicht allzu schnell beenden zu wollen; nun wurden erneut Reservisten eingezogen, was die Zahl der mobilisierten Truppen auf beinahe 90.000 bringt...
Zitat:Gaza-Krieg
Israel mobilisiert weitere 16.000 Reservisten
Um die kämpfenden Truppen im Gazastreifen zu verstärken, hat Israel neue Kräfte entsandt. 86.000 Reservisten sind nun im Einsatz. Ein Militär wähnt sich nur "einige Tage" vom Ziel entfernt. [...] Am Donnerstag wollte sich die israelische Regierung zu einer Sondersitzung versammeln, um über das weitere Vorgehen zu beraten. [...] Generalmajor Sami Turgeman, der Chef der Truppen im Gazastreifen, sagte am Mittwoch, man sei nur noch "einige Tage" vom erklärten Ziel entfernt, das Tunnelsystem der Hamas zu zerstören. Bislang seien 32 dieser geheimen Durchgänge nach Israel entdeckt und die Hälfte davon zerstört worden.
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Schneemann.