27.07.2014, 09:43
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Zitat:Erstmals ist die chinesische Marine (PLAN) eingeladen, sich aktiv an der jährlich von der US Navy in und vor Hawaii ausgerichteten multi-nationalen Übung „Rim of the Pacific “zu beteiligen, und vier Schiffe sind denn auch bei „RIMPAC 2014“ mit von der Partie.
Eigentlich aber sind es fünf. Neben den offiziellen Übungsteilnehmern (je ein Zerstörer, Fregatte, Versorger und Hospitalschiff) hat die PLAN auch noch ein Spezialschiff zur Fernmelde-/elektronischen Aufklärung (Signals Intelligence - SIGINT) in die Seegebiete um Hawaii verlegt. Die TIANWANGXING operiert in der Nähe der Manövergebiete, hält sich dabei aber Abstand zu US-Territorialgewässern und ist auch sonst bemüht, die Übungen möglichst nicht zu stören.
US-Medien geben sich befremdet, teils sogar offen empört. Warum müssen die Chinesen zu einem Manöver, an dem sie ohnehin teilnehmen, auch noch ein „Spionageschiff“ schicken? Experten sind hier weniger überrascht. Das zur DONGDIAO-Klasse gehörende 6.000-ts-Schiff ist speziell für die Erfassung elektronischer Aus- und Abstrahlungen ausgerüstet. Unter seinen Radomen finden sich Antennen, die präzise sämtliche Parameter von z.B. Radar-/Feuerleitanlagen oder Zielsuchköpfen von Flugkörpern erfassen können. In der späteren Auswertung in der Heimat lassen sich so Rückschlüsse auf Fähigkeiten und neue technische Verfahren finden, oder auch Abwehrmaßnahmen entwickeln.
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Das Ausnutzen eines Manövers zur Nachrichtengewinnung (nicht nur zur bloßen Erfassung elektronischer Aus- und Abstrahlungen) ist international durchaus üblich und nicht mit Spionage zu verwechseln. Auch wenn Medien hier in der Regel keinen Unterschied machen, handelt es sich um bloße „Aufklärung“, bei der nicht aktiv in fremde Systeme oder Hoheitsgebiete eingedrungen wird. Es wird nur das erfasst und gesammelt, was aus international frei zugänglichem Raum möglich ist. Man kann sicher sein, dass auch die gastgebende US Navy nach Kräften bemüht ist, alle bei „RIMPAC 2014“ anfallenden Daten und Parameter zu erfassen und zu sammeln, um sie später auszuwerten. Sie verzichtet zwar nach den Zwischenfällen mit der LIBERTY (Israel 1967) und PUEBLO (Nordkorea 1968) auf spezielle SIGINT-Schiffe, aber auf allen größeren Kampfschiffen findet sich eine „SIGINT-Zelle“ mit für SIGINT-Zwecke optimierter Ausrüstung.
In der US Navy hält sich die Empörung über den chinesischen „Eindringling“ denn auch in Grenzen; die Chinesen handelten hier „völlig legal“. Im Gegenteil sieht man im chinesischen Verhalten sogar eine Chance für die Zukunft.
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