Palästina
Quintus Fabius im Israel-Strang schrieb:Erich:

Zitat:nach Deiner Logik hätten z.B. Hongkong, Macao oder Singapur nie Wohlstand und Prosperität erreichen können.
Solange die Blockade aufrecht erhalten wird, hast Du recht. Eine dicht bevölkerte Stadt, die sich ohne Hinterland entwickelt, ist aber nichts ungewöhnliches. Entscheidend dafür ist, dass das fehlende Hinterland dann durch Kontakte "über See" ausgeglichen werden kann.
Ein Ende der Blockade ist also Voraussetzung für Prosperität.

Prosperität setzt mehr voraus als offene Grenzen und freien Handel. Die erheblichen Unterschiede zwischen den genannten Beispielen und dem Gaza-Streifen sollten dir als gebildetem Menschen eigentlich offensichtlich sein. Sei es die geographische Lage (Singapur), sei es der Sonderstatus als Stützpunkt ehemaliger Weltreiche (Singapur, Hongkong, Macao), sei es die Kultur (über Jahrhunderte gewachsene Stadtkultur - Macao), sei es der Umstand dass durch Handelsfirmen diese Städte groß und reich geworden sind, als sie noch ein Hinterland hatten (Hongkong vor den Kommunisten in China und Singapur zur britischen Kolonialzeit) usw usf

Niemals kann aus Gaza ansatzweise etwas vergleichbares werden.

Die Aufhebung der Blockade hätte meiner Meinung nach folgende Folgen: eine noch stärkere Zunahme der Bevölkerungsvermehrung, mittelfristig noch größere Armut, eine Stärkung der radikalen Kräfte und stärkere Bewaffnung derselben und zugleich eine zunehmende Auswanderung aus Gaza usw

@ Quintus:
Zitat: ...
Niemals kann aus Gaza ansatzweise etwas vergleichbares werden.
...
Dein Einwand von der angeblich mangelnden Stadtkultur war zu erwarten. Dabei hat uns der Islam über Jahrhunderte hin gerade auch "Stadtkultur und Welthandel vorgelebt" .
Und wer meint, das wäre den "heutigen Arabern fremd geworden", der sollte sich am Golf umschauen - Abu Dhabi, Bahrain, Dubai, Katar ....
und sag jetzt nicht, dass es an Geld fehlen würde: Katar hat großes Interesse, zu demonstrieren, dass der politische Islam, sprich, dass die Hamas ein wirtschaftlich prosperierendes Gebiet aufbauen kann.

Damit erübrigt sich auch der Einwand, die Hamas würde eine Aufhebung der Blockade nur nutzen, um sich "gegen Israel zu bewaffnen". Das ist Unsinn. Auch die Hamas möchte zeigen, dass mit ihr wirtschaftlicher Aufschwung möglich ist. Und mit zunehmendem Wohlstand verschwindet genauso auch der Wunsch auf Auseinandersetzung. Denn dann hätten die Bewohner des Gaza-Streifens immer mehr zu verlieren - im Gegensatz zur Blockadesituation: die Hamas wie die Palästinenser im Gaza-Streifen haben unter der Blockade nichts mehr zu verlieren.

Allerdings schaut es derzeit ganz anders aus:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/bodenoffensive-in-gaza-am-haertesten-trifft-es-die-kinder-13055237.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 55237.html</a><!-- m -->
Zitat:Bodenoffensive in Gaza
Am härtesten trifft es die Kinder


Die neue Runde des alten Konflikts ist für viele Kinder im Gazastreifen schon der dritte Waffengang, den sie miterleben. 50.000 von ihnen brauchen dringend professionelle Hilfe, um Verletzungen und den Tod von Verwandten zu verarbeiten.
20.07.2014, ...
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