20.07.2014, 10:18
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Zitat:05:10und ähnlich auch hier:
Noch nie stand die Hamas so allein wie heute
Die Allianzen und Strategien der Hamas zeigen, aus welcher Richtung im Augenblick in Nahost der Wind weht. Die Gaza-Krise demonstriert, dass es dem politischen Islam im arabischen Raum schlecht geht.
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die Hamas ... ist über die Reaktionen in der arabischen Welt entsetzt – oder eher, das Fehlen jeglicher Reaktion. Denn längst ist nicht mehr alles beim Alten, im Gegenteil: "Die arabische Welt hat uns verraten", klagte am Freitag Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri: "Wir sind doch nicht ein Teil Chinas, sondern ein Teil der arabischen Welt!" Doch die, so Abu Suhri, "unternimmt nichts, um Gaza zu retten". Die Araber ließen die Palästinenser "in diesem Krieg völlig allein".
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Der bewaffnete Arm der Hamas bezeichnete Ägyptens Vorschlag ... als "Kapitulation", weil er die wichtigsten Forderungen der Islamisten ignoriert und weil er vorsieht, dem politischen Erzrivalen, der pragmatischen Fatah, wieder eine Schlüsselrolle zu geben. Hamas-Sprecher Mussa Abu Marsuk sagte deswegen am Samstag, es wäre ein klarer Sieg für Israel, wenn seine Organisation das Angebot Kairos annähme.
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Das Ansehen der Hamas hat einen historischen Tiefpunkt erreicht, den sie durch falsches Paktieren selber mitverschuldet hat. Vor Beginn des "arabischen Frühlings" galt sie als Vertreterin der Achse des Widerstands – eine populäre, authentische lokale Alternative zu korrupten Regimen, die vom Westen gestützt wurden. Ihr Hauptquartier war in Damaskus, Geld und Waffen kamen aus dem Iran und aus den tiefen Taschen reicher Scheichs am Persischen Golf.
Doch der Bürgerkrieg in Syrien machte es der volksnahen Bewegung unmöglich, im Boot des zunehmend verhassten Baschar al-Assad zu bleiben. Der massakrierte nämlich nicht nur sein eigenes Volk, sondern war auch noch Vasall des schiitischen Iran, der von sunnitischen Arabern ebenfalls immer mehr als Fremdmacht angesehen wurde. Also brach Hamas-Führer Khaled Meschaal seine Zelte in Syrien ab und zog nach Katar.
Ohnehin baute er darauf, dass der Schutzschirm Syriens und des Iran bald durch einen viel besseren Patron ersetzt werden würde: den größten arabischen Staat – Ägypten. Hier übernahm die Muslimbruderschaft, die Mutterorganisation der Hamas, die Macht. Nun war man nicht nur mit einem legitimen, sunnitischen Regime liiert, sondern auch noch mit einem Land, das eine Grenze zu Gaza kontrollierte.
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Doch der Armeeputsch in Kairo vergangenen Sommer machte Meschaal einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Kairo führt seither einen kompromisslosen Krieg gegen die Hamas.
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Zitat:...
Israel ist in der Region keineswegs isoliert, im Gegenteil: Das Bündnis mit dem ägyptischen Regime unter al-Sisi, mit Jordanien, Saudi-Arabien und den anderen Golfstaaten wird beinahe schon in aller Öffentlichkeit zelebriert. Wenn Journalisten israelische und arabische Diplomaten bei heimlichen Treffen aufscheuchen, streiten beide Seiten längst nicht mehr ab, dass sie gemeinsame Interessen verfolgen.
Dschihadisten sind die neue Gefahr, nicht Hamas
Diese gemeinsamen Interessen ergeben sich aus folgenden Faktoren: einem tiefen Erschrecken über den Vormarsch der ISIS-Terroristen im Grenzland von Syrien und dem Irak, erbitterter Feindschaft gegenüber der Muslimbruderschaft und der alles überlagernden Sorge, die Amerikaner könnten sich vom iranischen Regime bei den Atomverhandlungen über den Tisch ziehen lassen.
Das Resultat: Die Hamas steht in diesem neuen Minikrieg vollkommen allein da. Niemand steckt ihr heimlich Waffen zu, niemand hilft ihr mit antiisraelischer Propaganda. Und das heißt: Der israelisch-arabische Konflikt ist im Wesentlichen vorüber.
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