19.07.2014, 12:16
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Zitat:18. Juli 2014 18:34
Todesflug MH17
Rekonstruktion einer Katastrophe
Eins soll sicher sein: Der Flug MH17 wurde über der Ostukraine abgeschossen. Doch es bleiben viele offene Fragen: Wo genau wurde die Rakete abgefeuert, wer gab den Befehl? Wurde die Passagiermaschine verwechselt? Der aktuelle Stand der Ermittlungen im Überblick.
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Allein schon das Trümmerfeld verrät Experten viel. Bei einem Absturz durch einen technischen Defekt sieht es sehr anders aus, als wenn ein Verkehrsflugzeug in der Luft von einer Rakete getroffen wird. Die Maschine zerreißt dabei nicht selten schon in der Luft. Augenzeugen haben berichtet, dass die Maschine "in Teilen" vom Himmel gestürzt sei.
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Weitgehend sicher ist also, dass ein Luftabwehrsystem mit größerer Reichweite der Maschine zum Verhängnis wurde. Im Zentrum des Verdachts steht das aus sowjetischer Produktion stammende Buk-1M, das je nach Version Ziele bis in 14 oder sogar 25 Kilometern Höhe zerstören kann. Weniger klar ist noch, wer für den Abschuss verantwortlich ist.
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Doch es gibt Indizien.
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Wichtigster Hinweis, wer hinter dem Abschuss steckt, dürfte der Ort sein, von dem aus die Rakete abgefeuert wurde. Augenzeugen berichteten, kurz vor dem Absturz hätten sie einen Raketenschweif in der Nähe des Ortes Grabovo gesehen, einer Gegend, die von Separatisten kontrolliert wird. Das dürfte sich genau einkreisen lassen durch Daten von Aufklärungssystemen, die noch nicht öffentlich sind. US-Medien berichteten, dass die US-Geheimdienste es für "sehr wahrscheinlich" hielten, dass die Separatisten für den Abschuss verantwortlich sind, die Rakete aus ihrem Gebiet nahe der Grenze zu Russland abgefeuert wurde. US-Präsident Barack Obama machte sich dies am Abend zu eigen.
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Der ukrainische Geheimdienst veröffentlichte zudem angeblich abgehörte Telefonate zwischen Freischärlern. Darin sprechen sie über den Abschuss. Ein Rebellenkommandeur, Oberst Igor Girkin alias Strelkow, hatte im Internet den Abschuss eines ukrainischen Militärtransporters verkündet - und damit einen Hinweis auf eine mögliche Version der Ereignisse geliefert, die manche Experten für die wahrscheinlichste halten: Die Bedienungsmannschaft dachte offenkundig, sie feuere auf ein Frachtflugzeug der ukrainischen Streitkräfte - und schoss nicht vorsätzlich ein ziviles Verkehrsflugzeug ab.
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