23.06.2014, 21:48
@Quintus:
Dann muss man aber die Verteilung des Gewinnes bzw. des Verkaufpreises diskutieren. Die Lösung des Problems ist dann sicher nicht, gar keine Rüstungsgüter mehr zu verkaufen.
Die Rechnung geht nicht auf. Erstens bekommst du durch das Nichtverkaufen gar kein Geld. Zweitens kannst du Geld, dass du durch nicht Erreichen des optimalen Preises (Reservationspreises) in der Hinsicht nicht als Kosten aufrechnen.
Nach deiner Rechnung bekommt man kein Geld und zahlt noch drauf für Kampfwertsteigerung. Weitere Kosten und kein Gewinn in ökonomischer Hinsicht. So aber ist das Gerät weg und es gibt nix zum Kampfwertsteigern.
Was nun ökonomisch sinnvoller ist muss ich nicht erleutern.
Lieber verschepper ich das Zeug solang ich noch Gelegenheit habe und Geld dafür bekomme, bevor gar kein Abnehmer mehr da ist.
Ob das nun sinnvoll aus anderen Blickwinkel ist, bleibt fraglich.
Und wir beide wissen, dass die Rüstungsunternehmen auch dort den Staat übern Tisch ziehen. Da bleibt auch das meiste Geld bei den Unternehmen hängen. Du hast selber geschrieben, obwohl das nicht nur für Rüstungsunternehmen gilt, dass diese Unternehmen sowieso weniger Steuern zahlen. Wodurch auch immer. Also fällt das Steuerargument hier weg. Und dass ein Großteil der Gewinne bei den Unternehmen hängen bleibt und höhere Kosten verursacht, damit lässt sich hier genau so argumentieren.
Man kann genau so argumentieren, durch den Verkauf der Rüstung der BW müssen neue Güter beschafft werden und das schafft Aufträge und somit Steuern und Arbeitsplätze. Was nun wirklich ökonomischer ist in volkswirtschaftlicher Hinsicht wissen wir beide nicht.
Das Problem ist nicht der Export, sondern die fraglichen Umstände und Methoden, bei solchen Rüstungsgeschäften.
Sinn und Zweck der Außenpolitik muss es aber auch sein, für das eigene Volk das Beste raußzuholen. Das mag man moralisch in manchen Zusammenhängen etwas verwerflich finden, aber bevor deutsche Unternehmen leer ausgehen und das Geld in andere Kanäle fließt, nehm ich die Gelegenheit doch wahr. Wäre doch liegengelassenes Geld.
Stell dir mal vor, China oder Russland liefern. Du willst sicher auch nicht diese Rüstungslobby mit Geld unterstützen, wenns nicht unbedingt sein muss? So kann man auch argumentieren. Auch wenn ich den Satz nicht ganz unterschreiben würde wegen Doppelmoral.. Aber seis drum...
Wobei du die Wirkung völlig außer Acht lässt. Warum solltest du etwas tun, wenn es absolut wirkungslos ist?
Fakt ist, diese Staaten haben Geld und kommen so oder so an moderne Systeme. Da kann sich Deutschland quer stellen, meckern und motzen wie es will. Es ändert nichts an der Situation.
Es interessiert wirklich absolut niemanden auf dem Planeten, ob Deutschland liefert oder nicht hinsichtlich der von dir angesprochenen Signalwirkung. Nur die, Entschuldigen für den Ausdruck, naiven Gutmenschen, die nachts besser schlafen können. Und dieser Effekt kann nicht ausschlaggebend für die Außenpolitik sein. Außerdem ist der positiv-affektive Effekt genau so flüchtig wie er oberflächlich ist, als dass er gesellschaftlich relevant wäre.
Wie du siehst, hat hier keiner im Forum eine effektive Lösung parat. So oder so werden sich diese Staaten bewaffnen, solang genug Geld da ist.
Und genau dort liegt das Problem.
Es lässt sich aber mit allen Waffen Kriege führen. Egal ob aus DE oder sonst wo her.
Deutsche stehen für das Gute? Naja .. subjektive Auslegung.
Die USA ist deshalb so stark, weil viele der Nation Folge leisten. Würde die Nation für sich alleine stehen und wäre nicht meinungsgebend, währe sie nicht ansatzweise so stark.
Zurück zum Thema:
Anders als die positiven Effkte wie oben angedeutet haben aber negative Effekte in der Warnehmung durchaus größere Folgen.
Im Endeffekt kann man, meiner Ansicht nach, nur argumentieren, dass deutsche Exporte keine Sinn in solche Länder machen, da es innenpolitisch und gesellschaftlich zu Verwerfungen führen könnte und unter Umständen dadurch die Rüstung als Gesamtes und somit unter Umständen der Staat bzw. Teile davon Schaden nehmen könnte.
Das ist das einzige plausible Argument in der Hinsicht was mir einfällt, was gegen Exporte sprechen würde und meines Erachtens nach Sinn ergibt. Niemand hat was davon, wenn das Land innenpolitisch eine enorme Zerreißprobe durchmachen muss, weil im Fernseher Leute von Leos überfahren werden. Das könnte negative Auswirkungen auf unsere Rüstungsbeschaffung, das Militär und unsere Außenpolitik haben, da Projekte keine Zustimmung in der Bevölkerung mehr finden, da man befürchtet, dass sie zu falschen Zwecken genutzt werden könnten.
Wenn durch deutsche Rüstungsgüter in der subjektiven/objektiven Warnehmung der Menschen Massaker oder ähnliches verübt werden, wird der Widerstand enorm groß sein gegen einige Rüstungsprojekte in der Zukunft.
Dann muss man aber die Verteilung des Gewinnes bzw. des Verkaufpreises diskutieren. Die Lösung des Problems ist dann sicher nicht, gar keine Rüstungsgüter mehr zu verkaufen.
Zitat:Wie hoch wären nun die Kosten, wenn wir die gleichen Panzer behalten würden, und die gleiche Summe Geldes die wir durch diesen Deal verlieren für Kampfwertsteigerungen ausgeben würden?
Die Rechnung geht nicht auf. Erstens bekommst du durch das Nichtverkaufen gar kein Geld. Zweitens kannst du Geld, dass du durch nicht Erreichen des optimalen Preises (Reservationspreises) in der Hinsicht nicht als Kosten aufrechnen.
Nach deiner Rechnung bekommt man kein Geld und zahlt noch drauf für Kampfwertsteigerung. Weitere Kosten und kein Gewinn in ökonomischer Hinsicht. So aber ist das Gerät weg und es gibt nix zum Kampfwertsteigern.
Was nun ökonomisch sinnvoller ist muss ich nicht erleutern.
Lieber verschepper ich das Zeug solang ich noch Gelegenheit habe und Geld dafür bekomme, bevor gar kein Abnehmer mehr da ist.
Ob das nun sinnvoll aus anderen Blickwinkel ist, bleibt fraglich.
Zitat:Würden wir also unsere Panzer behalten und kampfwertsteigern hätte der Konzern ebenfalls ein Auskommen (durch die Einnahmen aus den Kampfwertsteigerungen), und wir hätten immer noch unsere Panzer und diese wären besser.
Und wir beide wissen, dass die Rüstungsunternehmen auch dort den Staat übern Tisch ziehen. Da bleibt auch das meiste Geld bei den Unternehmen hängen. Du hast selber geschrieben, obwohl das nicht nur für Rüstungsunternehmen gilt, dass diese Unternehmen sowieso weniger Steuern zahlen. Wodurch auch immer. Also fällt das Steuerargument hier weg. Und dass ein Großteil der Gewinne bei den Unternehmen hängen bleibt und höhere Kosten verursacht, damit lässt sich hier genau so argumentieren.
Man kann genau so argumentieren, durch den Verkauf der Rüstung der BW müssen neue Güter beschafft werden und das schafft Aufträge und somit Steuern und Arbeitsplätze. Was nun wirklich ökonomischer ist in volkswirtschaftlicher Hinsicht wissen wir beide nicht.
Das Problem ist nicht der Export, sondern die fraglichen Umstände und Methoden, bei solchen Rüstungsgeschäften.
Sinn und Zweck der Außenpolitik muss es aber auch sein, für das eigene Volk das Beste raußzuholen. Das mag man moralisch in manchen Zusammenhängen etwas verwerflich finden, aber bevor deutsche Unternehmen leer ausgehen und das Geld in andere Kanäle fließt, nehm ich die Gelegenheit doch wahr. Wäre doch liegengelassenes Geld.
Stell dir mal vor, China oder Russland liefern. Du willst sicher auch nicht diese Rüstungslobby mit Geld unterstützen, wenns nicht unbedingt sein muss? So kann man auch argumentieren. Auch wenn ich den Satz nicht ganz unterschreiben würde wegen Doppelmoral.. Aber seis drum...
Zitat:Was ist besser? Rein gar nichts dagegen zu tun, oder etwas dagegen zu tun?
Wobei du die Wirkung völlig außer Acht lässt. Warum solltest du etwas tun, wenn es absolut wirkungslos ist?
Fakt ist, diese Staaten haben Geld und kommen so oder so an moderne Systeme. Da kann sich Deutschland quer stellen, meckern und motzen wie es will. Es ändert nichts an der Situation.
Es interessiert wirklich absolut niemanden auf dem Planeten, ob Deutschland liefert oder nicht hinsichtlich der von dir angesprochenen Signalwirkung. Nur die, Entschuldigen für den Ausdruck, naiven Gutmenschen, die nachts besser schlafen können. Und dieser Effekt kann nicht ausschlaggebend für die Außenpolitik sein. Außerdem ist der positiv-affektive Effekt genau so flüchtig wie er oberflächlich ist, als dass er gesellschaftlich relevant wäre.
Zitat:Was noch weniger realistisch ist, als Waffenexporte aus der EU zu verringern. Als ob das technisch nicht leicht gekontert werden könnte. Als ob dann nicht die technisch weniger versierten Abnehmer Waffen von denen kaufen würden, die solche Hürden nicht aufweisen. Dann kannst du auch gleich einfach gar keine Waffen verkaufen, weil die Saudis et al werden dann einfach Waffen von denjenigen holen, die keinerlei technische Einschränkungen verbauen und es wird sich immer ein westlicher Staat finden, insbesondere die USA, welche dann die Waffen ohne solchen Hürden liefern wird.
Im Endeffekt bist du hier inkonsequent: du siehst hier ebenfalls negative Wirkungen, willst aber diesen mittels technischer Spielereien begegnen die man kontern kann bzw die den gleichen Effekt hätten wie wenn wir nicht mehr liefern würden: nämlich dass andere liefern (ohne technische Sperren).
Wie du siehst, hat hier keiner im Forum eine effektive Lösung parat. So oder so werden sich diese Staaten bewaffnen, solang genug Geld da ist.
Und genau dort liegt das Problem.
Zitat:Auch die Waffenlieferungen werden langfristig erhebliche wirtschaftliche Kosten verursachen. Nicht weil damit dann westliche Soldaten erschossen werden - uninteressant. Sondern weil diese Waffe dort die Lage destabilisieren und Kriege zwischen Staaten dort auslösen werden. Kriege, welche die Weltwirtschaft immens bedrohen werden! Kriege die uns gigantische Summen kosten werden.
Es lässt sich aber mit allen Waffen Kriege führen. Egal ob aus DE oder sonst wo her.
Zitat:Die wahre Stärke der USA war und ist nicht die Wirtschaft, war und ist nicht das Militär, sondern die Kultur, die Sozialkultur, die Popkultur, die Soft Skills. Deren Fernwirkungen man nicht unterschätzen sollte. Die Deutschen stehen hingegen weltweit zunehmend für das "Gute" und dienen in immer mehr Ländern als Kontrast zum Bösen Imperium, dem Reich der Finsternis der USA.
Deutsche stehen für das Gute? Naja .. subjektive Auslegung.
Die USA ist deshalb so stark, weil viele der Nation Folge leisten. Würde die Nation für sich alleine stehen und wäre nicht meinungsgebend, währe sie nicht ansatzweise so stark.
Zurück zum Thema:
Anders als die positiven Effkte wie oben angedeutet haben aber negative Effekte in der Warnehmung durchaus größere Folgen.
Im Endeffekt kann man, meiner Ansicht nach, nur argumentieren, dass deutsche Exporte keine Sinn in solche Länder machen, da es innenpolitisch und gesellschaftlich zu Verwerfungen führen könnte und unter Umständen dadurch die Rüstung als Gesamtes und somit unter Umständen der Staat bzw. Teile davon Schaden nehmen könnte.
Das ist das einzige plausible Argument in der Hinsicht was mir einfällt, was gegen Exporte sprechen würde und meines Erachtens nach Sinn ergibt. Niemand hat was davon, wenn das Land innenpolitisch eine enorme Zerreißprobe durchmachen muss, weil im Fernseher Leute von Leos überfahren werden. Das könnte negative Auswirkungen auf unsere Rüstungsbeschaffung, das Militär und unsere Außenpolitik haben, da Projekte keine Zustimmung in der Bevölkerung mehr finden, da man befürchtet, dass sie zu falschen Zwecken genutzt werden könnten.
Wenn durch deutsche Rüstungsgüter in der subjektiven/objektiven Warnehmung der Menschen Massaker oder ähnliches verübt werden, wird der Widerstand enorm groß sein gegen einige Rüstungsprojekte in der Zukunft.