24.06.2014, 16:52
Zitat:Das ist betriebswirtschaftliches Denken: du lässt volkswirtschaftlich außer Acht, dass du auf der Gegenseite dann ja immer noch die dann wertvolleren Panzer hast, also Kapital das real da ist und real existiert und einen bestimmten Wert hat.
Das ist volkswirtschaftlich absolut irrelevant.
So hast du Geld, das in den Kreislauf fließt (Wohin auch immer) an gewissen Stellen. Also beim Verkauf.
So verstaubt das Geld als, von mir aus Sach-AV, in irgendwelchen Depots. Es steht rum und erzeugt gar keinen Wohlstand und verrottet.
Beim Verkauf ziehst du Nutzen aus dem "wertvollen Panzer" und bekommst zumindest etwas dafür. Verkaufst du ihn nicht, bleibt der Wert ungenutzt.
Der volkswirtschaftliche Ansatz ist in diesem Zusammenahng unsinnig, deshalb würd ich vorschlagen wir lassen den unter den Tisch fallen Quintus. Der ist hier so nicht relevant. Spart uns beide Zeit.
Zitat:Wir wissen aber beide, dass dies nicht geschieht und angesichts unserer begrenzten Mittel auch gar nicht geschehen kann. Wir haben tausende von Leopard Kampfpanzern stillgelegt und verscherbeln diese Stück für Stück ins Ausland. Um wieder tausende neue Kampfpanzer zu ordern bräuchte man immens viel mehr Geld als die alten zu behalten - Geld das wir nicht haben und auch nicht aufwenden können. Wir verlieren dadurch nachhaltig an militärischer Stärke, in allen Bereichen (das geht ja weit über die Kampfpanzer hinaus, bis hin zum verfügbaren Personal das entsprechende Ausbildungen in den Systemen hat).
Die Politik hat nun mal so entschieden und will nur wenige Kampfpanzer aktiv in der BW haben. Deshalb ist es das Klügste, das Zeug zu verkaufen, bevor es verrostet. Außerdem erspart es die Entsorgung. So nen Panzer zu zerlegen, wie es das Gesetzt vorsieht in diesem Land, ist auch nicht so einfach und billig.
Selbst Krisen wie die Ukrainekrise und andere Veränderungen führen nicht zum Umdenken. So wie es scheint, bleibt die BW nichts Halbes und nichts Ganzes.
Ob uns das gefällt oder nicht, spielt keine Rolle. So schnell wird sich daran nichts ändern. Und falls, dann nur mühesam über viele Jahre oder bis es kracht und man merkt, "Oha wir können ja wirklich wenig militärisch im Falle des Falles.". Aber sogar das scheint niemanden zu stören, da weit und breit kein Feind zu sehen ist.
Ob das nun gute Politik oder realitätsnah ist, spielt keine Rolle. Wir sitzen nicht im Bundestag und unsere Stimme ist genau so viel wert, wie die restlichen 80. Mio im Land.
Zitat:Damit sich die Leute besser fühlen.
Feiner aber kleiner Unterschied. Damit es den Leuten besser geht! Fühlen ist subjektiv. Objektiv muss es den Menschen besser gehen.
Zitat:[...]Wir hatten mal über 4000 Kampfpanzer, [...]
Zu dem Zeitpunkt hatte auch die Sowjetunion mit ihren Verbündeten Straßen an allen Stellen der Grenze zu Deutschland gebaut, damit sie im Falle des Falles schnell und einfacher über die Grenze mit ihren Panzern brettern können.
Du vergleichst hier zwei verschiedene Bedrohungslagen.
4.000 kann kein Maßstab sein. Aber das selbst die Vorhandenen zu wenig sind, dagegen würde wohl hier kaum jemand argumentieren.
Zitat:und nun erklär mir da mal den Sinn
Der Grund ist Profitgier. Du liegst damit selber völlig richtig. Es geht doch immer nur ums Geld Quintus... Geld und Macht. Das muss ich dir doch nicht erzählen....
Das ich als Gutmensch dir das sagen muss

Zitat:Was hat das deutsche Volk davon, dass ein Rüstungskonzern mehr Gewinn macht durch einen Verkauf in die islamische Welt? Die Gewinne werden privatisiert, die Kosten sozialisiert. Wenn die Gewinne steigen und steigen, steigen die Steuereinnahmen kaum, und es werden sogar trotzdem noch Leute entlassen. Und sinken die Gewinne geringfügig, werden tausende entlassen.
Dieser kranken perversen Logik muß ein Ende gesetzt werden. Unternehmen die sich so klar gegen die deutsche Nation stellen wie dies deutsche Rüstungsunternehmen seit Jahren tun, müssen die Konsequenzen ihres Handelns tragen. Auf der Gegenseite sollten eben diese Unternehmen bei Wohlverhalten auch eine unumstößliche Protektion durch die Nation erhalten.
Kann ja in Teilen durchaus zutreffen, nur interessiert es selbst das deutsche Volk nicht. Siehst du jmd. auf der Straße außer den üblichen Leuten, die sowieso immer gegen irgendwas demonstrieren? Also ich nicht.
Die Politik scheint es auch nicht zu stören.
Ich könnte mich argumentativ jetzt Teilen deiner Aussage anschließen, aber das Einzige was sich ändert, ist, dass wir immer weiter vom eigentlichen Thema abdriften werden.
Zitat:Und es gehen bereits jetzt 4/5tel (in Worten vier fünftel) der Waffen in den Export ! Davon aber nur ein geringer Anteil in den islamischen Raum. Würde man also diesen Anteil total kappen, wären die Folgen überschaubar angesichts der gesamt exportierten Mengen.
Herr Gabriel waren anscheinend nur die Stimmen wichtig. Das Alibigehabe, was er in der Hinsicht nach der Wahl abzieht, lässt ja auch zu wünschen übrig.
Zitat:Würde man darüber hinaus noch selbst mehr Waffen für die Bundeswehr einkaufen (was dringend notwendig wäre), würde der Ausfall des Exports in den islamischen Raum gar keine Folgen haben, im Gegenteil, er wäre leicht überkompensierbar.
Mir wärs doch auch lieber, dass man solche Waffen der BW zur Verfügung stellen würde als fraglichen Dritt-Abnehmern.
Quintus wir können weiterhin gern über Gott und die Welt in diesem Zusammenhang diskutieren.
Fakt ist eine einfache Lösung gibt es nicht. Jeder hier vorgebrachte Ansatz hat seine Schwächen. Egal ob Pro oder Contra.
Hier könnte man also anmerken, "Willkommen in der wirklichen Welt der Realpolitik.".
Wir haben Länder mit fraglicher Zukunft, die sich auch weiterhin bewaffnen.
Deshalb sehe ich den Ansatz, die BW an sich leistungsfähiger zu machen durchaus als sinnvoll an. Vorallem sollte man sie aber nicht mit Material zuschütten nach dem Motto, "Fang! Basst dann scho..". Salopp gesagt. Sondern man sollte vorallem den Fokus darauf setzen, dass die BW was die Führung im Felde angeht solchen Gegnern haushoch überlegen ist, wenn damit zu rechnen ist, dass man sich bei der Hardware auf dem gleichen Level befindet. Zumindest was manche Truppenteile angeht.
Wir beide wissen, das gutes Material an sich keine Schlachten und erst recht keine Kriege entscheidet. Führung, Organisation, Kommunikation und der Wille sind maßgebliche Faktoren.
Was die Exporte angeht, sollte man zumindest bei hochmodernen Waffensystemen etwas behutsamer vorgehen. Unsere Rüstungsunternehmen bauen ja nicht nur Leo2.
Bei Transportpanzern Fuchs sehe ich nicht so die Probleme. Oder bei Patrouillenbooten. Bei Fregatten und U-Booten siehts natürlich schon wieder anders aus.
Rüstungsexporte aber komplett einzudämmen wäre nicht sonderlich klug. Man sollte einfach abwägen, was wann wohin und ob geliefert werden soll.
So groß wäre der Ausfall der Einnahmen nicht, wenn man bestimmte Güter in bestimmte Länder nicht mehr exportiert und wie du schon geschrieben hast, gibt es andere Länder mit Interesse auch noch.
Andere werden zwar dann liefern, aber naja...
Wäre das kein Kompromiss mit dem du leben könntest?