09.05.2014, 19:11
Japan leidet seit Jahren unter einer massiven Deflation, verbunden mit einer überbordenden Staatsverschuldung, die allerdings bei der eigenen Bevölkerung "aufgenommen" ist.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article117397916/Japans-Bevoelkerung-stirbt-langsam-aus.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... m-aus.html</a><!-- m -->
Das klappt aber nicht.
Denn die Bevölkerung steckt das Geld nicht in die Wirtschaft (die Nachfrage wird nicht belebt), sondern in den "Sparstrumpf" - leiht es sozusagen der eigenen Regierung, die sich somit zusehends bei der eigenen Bevölkerung verschuldet.
Staaten mit schrumpfender Bevölkerung brauchen eigentlich eine gezielte Einwanderungspolitik, um der "Demografiefalle" zu entgehen. So haben z.B. die USA ihre Stellung gefestigt. In Japan klappt das nicht.
Und in Deutschland haben wir auch ein Problem:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/demografischer-wandel/">http://www.bpb.de/politik/innenpolitik/ ... er-wandel/</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.berlin-institut.org/publikationen/studien/die-demografische-zukunft-von-europa-2012.html">http://www.berlin-institut.org/publikat ... -2012.html</a><!-- m -->
Junge (und gut ausgebildete) Menschen etwa aus Spanien und Portugal wanden heute eher nach Lateinamerika und Angola aus, als innerhalt Europas. Und unsere pauschalisierte Migrationsdebatte trägt auch nicht zur Verbesserung unserer Situation bei.
Damit geraten wir in die gleiche Gefahr wie Japan: die Gefahr einer zunehmend überalterten und gesättigten Gesellschaft.
Das ist nicht nur meine Analyse. Jim O'Neill, "der Erfinder von BRIC", schreibt in seinem Buch "die Märkte von morgen" deutlich, dass eine junge, wachsende Bevölkerung einer der Kriterien für die Auswahl der BRIC-Staaten war. Denn damit sei entsprechendes Wachstumspotential vorhanden (wobei natürlich auch noch andere Faktoren wichtig sind - Bevölkerung alleine tut's sicher nicht).
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Zitat:Großer Kapitalstock führt zu ÜberinvestitionenEine der Ursachen dieser Entwicklung ist die demografische Situation in Japan. Die Bevölkerung begann 2005 zu schrumpfen, als 1,067 Mio. Geburten 1,077 Mio. Todesfälle gegenüberstanden. Unter Annahme der derzeitigen Geburts- und Todesraten wird die Bevölkerung von 127 Millionen im Jahre 2005 auf 100 Millionen im Jahr 2050 und gar auf nur 64 Millionen im Jahr 2100 gefallen sein.
Ein Grund für die herrschende Deflation, die auch in einer Verschärfung des Konkurrenzdrucks mündet, ist der hohe Kapitalstock des Landes. Denn die Japaner sind ein sehr sparsames Volk, das insbesondere im Wirtschaftsboom der 80er Jahre enorme Summe angehäuft hat. Der Kapitalstock ist für den japanischen Markt allerdings überdimensioniert.
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Niedrigzinspolitik verschärft Deflation - und führt nicht zur gewünschten Inflation
Mit dem günstig verfügbaren Kapital sind in zahlreichen Branchen so viele Wettbewerber entstanden, dass die Preise weiter unter Druck geraten. Dieser Zusammenhang wird durch die dauerhafte Niedrigzinspolitik der Notenbank noch verschärft.
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Dramatische Folgen für Japan: Praktisch kaum Wachstum
Seit Beginn der Deflationszeit 1993 wuchs die japanische Wirtschaftsleistung nur um 27%. Zum Vergleich: Die Leistungsfähigkeit der US-Wirtschaft stieg im gleichen Zeitraum fast zehnmal schneller um 220%.
Japan benötigt eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in Japan in einer Abkehr von der angebotsorientierten hin zur nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik. Durch Stärkung der Binnenkaufkraft, mehr Konsum statt Investition und einer Neutralisierung der bislang hochgradig positiven Handelsbilanz kann Japan wieder den Funken der Konjunktur entzünden.
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Zitat:24.06.13Daher "sparen die Japaner für's Alter" (was ja nicht schlecht ist - aber das Problem der mangelnden Binnennachfrage mit verursacht. Und der Export macht das nicht wett. (Auch) deshalb hat Japan versucht, mit niedrigsten Zinsen zusätzliche Liquidität zu erzeugen und so Nachfrage zu verstärken.
Demografie
Japans Bevölkerung stirbt langsam aus
Um ein Drittel soll die japanische Bevölkerung bis zum Jahr 2060 schrumpfen
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Das klappt aber nicht.
Denn die Bevölkerung steckt das Geld nicht in die Wirtschaft (die Nachfrage wird nicht belebt), sondern in den "Sparstrumpf" - leiht es sozusagen der eigenen Regierung, die sich somit zusehends bei der eigenen Bevölkerung verschuldet.
Staaten mit schrumpfender Bevölkerung brauchen eigentlich eine gezielte Einwanderungspolitik, um der "Demografiefalle" zu entgehen. So haben z.B. die USA ihre Stellung gefestigt. In Japan klappt das nicht.
Und in Deutschland haben wir auch ein Problem:
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Zitat:Bis zum Jahr 2050 wird die Bevölkerung in Deutschland um rund sieben Millionen Menschen auf insgesamt 75 Millionen schrumpfen, hat das Statistische Bundesamt berechnet. Die demografische Entwicklung und der fortschreitende Strukturwandel werden unsere Gesellschaft spürbar verändern. Ob auf Kommunal-, Landes- oder Bundesebene, für ganz Deutschland gilt: Es wird immer weniger zu verteilen geben. Der Druck auf die gewachsenen politischen und sozialen Strukturen steigt.Das können wir durch Europa (innerhalb Europas) nur bedingt ausgleichen. Denn auch Europa hat langsam ein (zunehmendes) Problem:
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Junge (und gut ausgebildete) Menschen etwa aus Spanien und Portugal wanden heute eher nach Lateinamerika und Angola aus, als innerhalt Europas. Und unsere pauschalisierte Migrationsdebatte trägt auch nicht zur Verbesserung unserer Situation bei.
Damit geraten wir in die gleiche Gefahr wie Japan: die Gefahr einer zunehmend überalterten und gesättigten Gesellschaft.
Das ist nicht nur meine Analyse. Jim O'Neill, "der Erfinder von BRIC", schreibt in seinem Buch "die Märkte von morgen" deutlich, dass eine junge, wachsende Bevölkerung einer der Kriterien für die Auswahl der BRIC-Staaten war. Denn damit sei entsprechendes Wachstumspotential vorhanden (wobei natürlich auch noch andere Faktoren wichtig sind - Bevölkerung alleine tut's sicher nicht).