17.04.2014, 09:45
Onto schrieb:Russland verspielt mit der Aktion gerade die letzte Sympathie.
Neutral betrachtet ist die russische Reaktion absehbar, erfolgt mit angezogener Handbremse und dabei noch relativ spät.
Seit gut 15 Jahren sieht Moskau (anfangs sicher aus einer Position der Schwäche heraus) mit erstaunlicher Gelassenheit dabei zu, wie die USA (mit der Nato als Anhängsel) ihnen einen strategischen Partner nach dem anderen im wahrsten Sinne des Wortes wegbomben.
Man kann auch sagen es wurde vom Westen die rote Linie ausgetestet und die ist nun bei der Ukraine erreicht worden.
Was mir Sorgen macht: Anstatt jetzt etwas Druck aus dem Kessel zu lassen, läuft die westliche Propagandamaschinerie auf Hochtouren, wobei vor allem die deutschen Medien mal wieder nahezu gleichgeschaltet sind.
Es ist klar, von wem diese Initiative ausgeht (m.E. kein Zufall, dass wenige Tage vor der jüngsten Eskalation CIA-Chef Brennan die Putschistenregierung in Kiew besucht hat) und es ist auch klar wer in der Sch... stecken wird, wenn die Sache völlig eskaliert und wer sich entspannt zurücklehnen kann - mit einem Ozean als Puffer dazwischen.
Ich versuche immer beide Seiten zu verstehen und ich stelle mir vor, wie Washington anstelle Moskaus reagiert hätte, wenn die Russen ihre (gerade auch militärische) Einflusszone in Lateinamerika und der Karibik derart ausgebaut hätten und nebenher (unter teils fadenscheinigen Begründungen) Länder angreifen bzw. Regierungen stürzen, in denen die USA MIlitärbasen unterhalten oder mit denen sie intensiv Handel treiben.
Irgendwas sagt mir, dass wir dann wesentlich näher am 3. Weltkrieg stehen würden, als wir es jetzt tun.