10.04.2014, 17:21
Da wir ja beim vergleichen mit den Russen sind, empfehle ich mal diese Studie von den Schweden:
http://www.foi.se/rapport?rNo=FOI-R--3734--SE
Keine Sorge, die ist in Englisch gehalten.
Kurz- bis mittelfristig ist Russland (+ evtl. Weißrussland, wenn sie sich für einen Krieg einspannen lassen) der einzige potentielle konventionelle Genger der NATO/EU in Europa.
Dementsprechend sollte die Bundeswehr auf Aufwuchsfähigkeit und Abschreckung ausgerichtet sein. Was mein ich damit?
Einmal sollten genügend aktive, ausgebildete Soldaten und sowie Gerät verfügbar sein, um als Teil der NATO Russland auch in Friedenszeiten jeglichen Gedanken an einen Konflikt mit der NATO zu vermiesen ohne dabei den Eindruck zu erwecken, man bereitet sich auf einen Angriff auf Russland (paranoid sind sie ja schon) vor.
Laut obiger Studie ist Russland dazu in der Lage innerhalb von einer Woche sechs einsatzbereite Brigaden in Osteuropa stehen zu haben. Nicht nur auf dem Papier, sondern real. Nach sechs Monaten wäre man dann bei mehr als 20 Brigadeäquivalenten (tja, die Zeiten der "Roten Horden" sind vorbei). Daran sollte die NATO und damit die Bundeswehr sich messen lassen. Gerade Deutschland als größtes europäisches NATO-Mitglied und aufgrund seiner geographischen Lage würde dann gerade am Beginn so einer Krise bzw. Konfliktes das Gros der nicht-osteuropäischen Kräfte stellen, ohne sich komplett zu verausgaben (sprich noch Reserven - sowohl Personalersatz, Ausrüstung als auch Verbände/Einheiten - zu haben).
Und dann sollten auch genügend Führungskräfte (Gruppenführer aufwärts) und Fachkräfte (längere militärfachliche Ausbildungen bzw. fachliche Ausbildungen wie z.B. Luftfahrzeugmechaniker, Piloten, Radar, Logistiker, ...) vorhanden sein, um die Bundeswehr entsprechend der militärischen Lage zügig aufwachsen zu lassen. Verzögerungseffekte und der ganze Kram.
Einen Wehrpflichtigen auszubilden dauert ca. 6 Monate.
Eine Kompanie aufzustellen und auszubilden dauert ca. 12 Monate.
Aber die Offiziere, Feldwebel, Unteroffiziere auszubilden dauert an die fünf bis sechs Jahre, wenn man nicht unbedingt Abstriche bei der Qualität haben möchte.
Das alles kann man auch sehr gut im derzeitigen Personalrahmen von unter 200.000 aktiven Berufs- und Zeitsoldaten und Finanzrahmen realisieren. Man müsste aber einiges an der Bundeswehr verändern, und damit meine ich nicht irgendwelches Kriegerdenken.
Das ganze Krieger-, Warrior-, Warfighter-Gedöns ist übrigens in den US-Streitkräften seit einigen Jahren in der Mode (da wird alles gewarfightert und warrior getauft was bei drei nicht auf den Bäumen ist) und schwappt daher nach Deutschland rüber. Bei uns kam das ja vor allem mit der Romantik, Pseudo-Besinnung auf das Germanische nach der Reichsgründung schonmal auf. Da wird dann ordentlich übertrieben, als ob sich im Jahre 9 nach Christus am Teutoburger Wald niemand in die Hosen (falls sie Hosen an hatten) geschissen hat.
Es besteht schon ein gewaltiger Unterschied zwischen dem modernen Soldatenbild und der romantisierten Vorstellung eines Kriegers aus der Vorzeit.
QF:
Lustgewinn kann verschieden ausgelegt werden, da sind jetzt psychisch gestörte Menschen dabei, die z.B. Lust am Töten haben bzw. dadurch ihre niederen Triebe befriedigen, Adrenalinjunkies als auch solche, die Krieg als großes Abenteuer bzw. Herausforderung ansehen. Mit ersteren möchte ich nichts zu tun haben.
http://www.foi.se/rapport?rNo=FOI-R--3734--SE
Keine Sorge, die ist in Englisch gehalten.
Kurz- bis mittelfristig ist Russland (+ evtl. Weißrussland, wenn sie sich für einen Krieg einspannen lassen) der einzige potentielle konventionelle Genger der NATO/EU in Europa.
Dementsprechend sollte die Bundeswehr auf Aufwuchsfähigkeit und Abschreckung ausgerichtet sein. Was mein ich damit?
Einmal sollten genügend aktive, ausgebildete Soldaten und sowie Gerät verfügbar sein, um als Teil der NATO Russland auch in Friedenszeiten jeglichen Gedanken an einen Konflikt mit der NATO zu vermiesen ohne dabei den Eindruck zu erwecken, man bereitet sich auf einen Angriff auf Russland (paranoid sind sie ja schon) vor.
Laut obiger Studie ist Russland dazu in der Lage innerhalb von einer Woche sechs einsatzbereite Brigaden in Osteuropa stehen zu haben. Nicht nur auf dem Papier, sondern real. Nach sechs Monaten wäre man dann bei mehr als 20 Brigadeäquivalenten (tja, die Zeiten der "Roten Horden" sind vorbei). Daran sollte die NATO und damit die Bundeswehr sich messen lassen. Gerade Deutschland als größtes europäisches NATO-Mitglied und aufgrund seiner geographischen Lage würde dann gerade am Beginn so einer Krise bzw. Konfliktes das Gros der nicht-osteuropäischen Kräfte stellen, ohne sich komplett zu verausgaben (sprich noch Reserven - sowohl Personalersatz, Ausrüstung als auch Verbände/Einheiten - zu haben).
Und dann sollten auch genügend Führungskräfte (Gruppenführer aufwärts) und Fachkräfte (längere militärfachliche Ausbildungen bzw. fachliche Ausbildungen wie z.B. Luftfahrzeugmechaniker, Piloten, Radar, Logistiker, ...) vorhanden sein, um die Bundeswehr entsprechend der militärischen Lage zügig aufwachsen zu lassen. Verzögerungseffekte und der ganze Kram.
Einen Wehrpflichtigen auszubilden dauert ca. 6 Monate.
Eine Kompanie aufzustellen und auszubilden dauert ca. 12 Monate.
Aber die Offiziere, Feldwebel, Unteroffiziere auszubilden dauert an die fünf bis sechs Jahre, wenn man nicht unbedingt Abstriche bei der Qualität haben möchte.
Das alles kann man auch sehr gut im derzeitigen Personalrahmen von unter 200.000 aktiven Berufs- und Zeitsoldaten und Finanzrahmen realisieren. Man müsste aber einiges an der Bundeswehr verändern, und damit meine ich nicht irgendwelches Kriegerdenken.
Das ganze Krieger-, Warrior-, Warfighter-Gedöns ist übrigens in den US-Streitkräften seit einigen Jahren in der Mode (da wird alles gewarfightert und warrior getauft was bei drei nicht auf den Bäumen ist) und schwappt daher nach Deutschland rüber. Bei uns kam das ja vor allem mit der Romantik, Pseudo-Besinnung auf das Germanische nach der Reichsgründung schonmal auf. Da wird dann ordentlich übertrieben, als ob sich im Jahre 9 nach Christus am Teutoburger Wald niemand in die Hosen (falls sie Hosen an hatten) geschissen hat.
Es besteht schon ein gewaltiger Unterschied zwischen dem modernen Soldatenbild und der romantisierten Vorstellung eines Kriegers aus der Vorzeit.
QF:
Zitat:Und Krieg ist für manche eben Lustgewinn, machen wir uns nichts vor - dass ist die Wahrheit, so unangenehm oder verwerflich man diese auch finden mag.Und es gibt Leute, für die ist der Krieg die verdammte Pflicht. Was nicht bedeuten, muss dass sie darin schlechter wären.
Lustgewinn kann verschieden ausgelegt werden, da sind jetzt psychisch gestörte Menschen dabei, die z.B. Lust am Töten haben bzw. dadurch ihre niederen Triebe befriedigen, Adrenalinjunkies als auch solche, die Krieg als großes Abenteuer bzw. Herausforderung ansehen. Mit ersteren möchte ich nichts zu tun haben.