Aufstands- und Partisanenbekämpfung (COIN)
Quintus Fabius schrieb:Shahab3:
Ein sehr schönes und extrem kostengünstiges Mittel ist Sabotagemunition (Gewehrpatronen). Welche die Waffen beim Abfeuern zerstört und den Nutzer der Waffe verletzt (nicht tötet, sondern nur verletzt).

Sabotagemunition ist sicherlich nicht sehr teuer, aber es dürfte trotzdem recht schwierig sein eine hinreichende Durchdringung zu erreichen. Das könnte auf eine ganz andere Art teuer werden.
Prinzipiell geht es mir beim Einsatz solcher Mitteln primär darum, das Vertrauen in Waffen, Verbündeten und Händler zu schädigen. Mir geht es hier weniger um das Töten oder Verletzen ansich, sondern um die Schädigung der Moral.

Zitat:Denkbar wären im weiteren auch instabile Sprengstoffe die schon beim Zusammenbau der Bomben hochgehen, falsche Bauanleitungen im Internet (einschließlich versteckter Trojaner für diejenigen die solche Bauanleitungen auch nur ansehen und runterladen etc etc

Gegen Partisanenbewegungen wären falsche Bauanleitungen im Internet nicht effektiv. In diesem Kreisen existiert in der Regel hinreichend Expertise und konkrete praktische Ausbildung. Aber das Thema Verwanzen von Material finde ich sehr interessant.

Zitat:Auch die von dir angedachten genannten Maßnahmen sind allesamt sowohl sinnvoll, als auch sehr wirksam. Nur sind wir (EU) aus moralisch-ethischen Gründen real nicht dazu in der Lage solche Maßnahmen umzusetzen. In wie weit die USA so etwas einsetzen, ist mir nicht bekannt.

Partisanen verlassen sich darauf, dass die staatliche Kraft sich weitestgehend vorhersehbar und statisch verhält und es ist halt selten intelligent dem Feind genau das zu liefern, was er erwartet. Ethik und Moral sind letztlich auch Argumentations- und Definitionssachen. Die genannten Maßnahmen würden wohl eben gerade nicht mehr Feinde töten oder diese irgendwie grausamer töten, wie das eine EU Armee ethisch-moralisch korrekt mit 2000lbs, Splitter- oder Brandmunition tun würde. Es würden auch nicht mehr Zivilisten dadurch betroffen, sondern sogar weniger weil ich von sehr gezielten Maßnahmen rede die nur wirken, wenn man zur Waffen greift. Ich würde halt vor allem einen gesonderten Fokus auf gezielte Demoralisierung der Partisanenkräfte setzen. Das Töten selbst ist dabei in keinster Weise mein Ziel. Im Gegenteil, wäre es in meinen Augen wesentlich effektiver die feindlichen Kämpfer nicht zu töten, sondern möglichst behandlungsaufwendig zu verletzen. Darauf zielt auch mein Gedanke mit Gasfallen (kein Nervengas, sondern ätzende Reizgase) an. Können die Partisanen ihre Verwundeten nicht hinreichend versorgen, steigen nicht nur die Kosten sondern fällt auch die Moral. Verstärken ließe sich dieser Effekt auch mit manipulierten Medikamenten. Zudem dienen Verletzte kaum als Vorbild, Tote schon. Die Folge wären weniger Feinde, ohne sie töten oder verletzen zu müssen. Sie würden möglicherweise abgeschreckt und dem Konfliktgebiet fern bleiben.

Zitat:Gerade die Kontrolle der (extrem langen) Grenzgebiete wäre eine Aufgabe für Drohnen und automatisierte Kriegsführung, ala phantom. Man könnte in den meisten betroffenen Ländern (Dritte Welt) höchst einfach bestimmte Gebiete entlang der Grenze räumen (dort lebende Zivilbevölkerung umsiedeln) und dann diese Gebiete zu Free Fire Zonen erklären, in denen einfach jedes Ziel angegriffen und getötet wird.

Das funktioniert allerdings auch nur vorbeugend bzw in Phasen geringer Konfliktintensität. Die Grenzen Irak/Syrien, Türkei/Syrien, Afghanistan/Pakistan bekommt man auf diese Weise nicht gesichert.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: