09.03.2014, 14:14
Schon vor längerer Zeit, als die Skandale um diverse AKP- und teils auch Familienmachenschaften des Ministerpräsidenten allmählich hochkamen, als die Regierung durch mehrere Rücktritte und Entlassungen von Ministern und Beamten etc. erschüttert wurde sowie die Proteste und Pressegängelungen in der Türkei wieder an Intensität gewannen, wurde gemutmaßt, dass Präsident Gül diese Entwicklungen nicht mehr lange stillschweigend wird zur Kenntnis nehmen können. Im Rahmen des aktuellen Korruptionsskandals tauchte nun vor zwei Tagen auch das Gerücht auf, Erdogan wolle Youtube und Facebook verbieten, da er sich dort oft harscher Kritik ausgesetzt sah. Und nun scheint sich der Präsident zu regen, wenngleich auch nicht im Sinne Erdogans...
Schneemann.
Zitat:Mögliches Youtube- und Facebook-Verbot in Türkei<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/moegliches-youtube-und-facebook-verbot-in-tuerkei-guel-widerspricht-erdoans-vorstoss-1.1906692">http://www.sueddeutsche.de/politik/moeg ... -1.1906692</a><!-- m -->
Gül widerspricht Erdoğans Vorstoß
Der türkische Ministerpräsident Erdoğan droht mit einem Verbot von Youtube und Facebook - und verärgert damit viele Bürger. Präsident Gül will das nicht mittragen.
Der wegen eines Korruptionsskandals unter Druck geratene türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdoğan will angesichts des Auftauchens immer neuer Mitschnitte sensibler Telefonate im Internet notfalls Youtube und Facebook verbieten und verstimmt damit auch Präsident Abdullah Gül. […] Gül schloss dagegen ein Verbot der beiden Internet-Dienste aus. "Eine Schließung steht völlig außer Frage", sagte er. Das jüngst verabschiedete Internet-Gesetz ermögliche es aber, bestimmte Inhalte auf diesen Seiten zu blockieren und damit eine Verbreitung zu verhindern, um die Privatsphäre von Personen zu schützen. […]
Im Internet waren in den vergangenen Wochen mehrere Mitschnitte von mutmaßlichen Telefonaten Erdogans aufgetaucht. In einem von ihnen ruft Erdoğan seinen Sohn auf, große Geldsummen zu verstecken. Die Echtheit dieses Telefonats hat Erdoğan bislang nicht bestätigt. Andere Gespräche indes schon, darunter eines, in dem er sich in die Auftragsvergabe für ein Kriegsschiff einmischte.
Schneemann.