22.01.2014, 02:06
Zitat:Völlig korrekt. So schön es ist Soldaten marschieren und Panzer rollen zu sehen, dient das doch keinem Selbstzweck. Das dient als Ausdruck der Disziplin und Kampfbereitschaft der Festigung der Moral und verschafft die notwendige Rückendeckung für die Armee beim Volk.Es dient der Kampfkraft einer Armee sicher noch mehr, wenn es dem Volk auch gutgeht. Wenn die "Heimatfront" zusammenbricht oder dahinvegetiert hilft auch keine Parade, um die Moral hochzuhalten; Soldaten, die die schlechten Bedingungen zuhause oder gar in der eigenen Familie erleben müssten, würden diese Bilder mit an potentielle Fronten nehmen, was dort die Moral untergraben dürfte. Das war in fast allen Konflikten schon immer so. Rohanis Kurs ist insofern auch hier langfristig zu sehen: Geht es dem Land und den Menschen besser, so wirkt sich dies auch auf den Geist einer Truppe aus. Im Krieg zwischen Iran und Irak in den 1980ern wurde die iranische Armee auch genau genommen nicht "im Felde" besiegt, Khomeini rang sich zur Annahme eines Waffenstillstandes erst dann durch, als die irakische Armee eine massive Raketen- und Bombenkampagne gegen iranische Städte begann und Khomeini angesichts der dort herrschenden Panik (und der Befürchtung, Saddam könnte Giftgas auch gegen Städte einsetzen) die Gefahr sah, dass der drohende Kollaps des öffentlichen Lebens den gerade neu errichteten schiitischen Gottesstaat wesentlich stärker gefährden könnte als die Truppen Saddams in Khusistan. Insofern ist die "Moral" an der Heimatfront sehr gewichtig, gewichtiger als irgendwelche Projekte oder Paraden, Rohani scheint dies erkannt zu haben...
Zitat:Rohani ist Gift für die Moral der Truppen und nebenbei hat sein Kabinett in Kriegszeiten keinerlei Expertise in diesem Bereich.Man sollte Politiker nicht unbedingt alleine daran charakterisieren, ob oder inwieweit sie "Kriegserfahrung" haben. Rohani kümmert sich um die Entwicklung des Landes und um das Wohl der Bevölkerung, nicht primär um irgendwelche Feldzüge und Kriegsszenarien (zumindest lese ich dies so heraus). Das könnte er notfalls auch seinen Beratern und Generälen überlassen, falls es denn zu einem offenen Konflikt kommen würde.
@srg
Zitat:Ob der Iran in 3 oder in 20 Jahren Atomwaffen besitzt spielt doch am Ende keine Rolle. Irgendwann wird diese Technik sowieso fast weltweit verbreitet sein.Genau genommen schon, da er den Atomwaffensperrvertrag meines Wissens nach unterzeichnet hat, sich also damit selbst verpflichtet hat, auf solche Waffen zu verzichten. Zudem spielt es auch eine Rolle bezüglich der Reaktionen der Nachbarn, die sich vermutlich fast alle bedroht sehen würden und evtl. nachzuziehen bereit sind. Kurz: In einer derart labilen Gegend wie dem Nahen Osten wäre und ist ein solches Vorgehen ein unkalkulierbares Hasardspiel.
Schneemann.