13.01.2014, 22:34
@QF
Du hast aber recht, dass der symmetrische Gegner auch asymmetrische Mittel einsetzen könnte. Wenn es möglich ist.
Zitat:Tatsächlich war die ROCID für mich immer schon ein entscheidendes Vorbild.Wobei man auch dazu sagen sollte, dass ROCID für teilmechanisierte Infanteriedivisionen gedacht war. Vollmechanisierte Verbände nahmen eine andere Struktur ein.
Zitat:Meiner Meinung nach sinkt die Bedeutung der Kampfpanzer und die Kombination aus Hardkillsystemen und PALR wertet die SPz immer mehr auf. Daher können Duell-Situationen immer mehr vermieden werden, wird der Panzer-Kampf immer mehr NLOS geführt, und reichen kleinere Mengen an KPz als Verstärkung für die SPz aus, um diese in Duell-Situationen durchsetzungsfähig zu machen.Man muss die gegnerischen Panzer erstmal aufklären und das wird sich auch in zukünftigen peer-vs-(near)-peer-Konflikten nichts ändern (Flugabwehr, Elektronische Kampfführung, ...). Zudem werden eben auch Kampfpanzer mit Hardkill- und Softkillsystemen ausgestattet.
Zitat:Eine klare Trennung und Aufteilung in schwere und mittlere Verbände die jeweils "rein" strukturiert sind, ist daher ein klarer Nachteil gegenüber einer Mischung beider Arten von Systemen in einem Verband. Mit jedem solchen gemischten Verband erhält man im Endeffekt die Möglichkeiten eines schweren Verbandes dazu und hat damit insgesamt mehr "schwere" Verbände einsetzbar (von der Wirkung und den Möglichkeiten her).Das gemischt werden muss bestreitet niemand, aber die Mischung ändert sich halt entsprechend der Lage/Auftrag.
Zitat:Die 2-5er Regel sollte von einer Berufsarmee überwunden werden können und ihre Missachtung zwingt gerade zu die Anwendung der Auftragstaktik herbei und verhindert das immer weiter um sich greifende Hinein-Dirigieren von ganz oben nach immer weiter unten.Das hat nichts mit Berufsarmee oder Wehrpflichtarmee zu tun. Die Gruppenführer, Zugführer, Kompaniechefs, ... sind seit über hundert Jahren Berufs- oder Zeitsoldaten.
Zitat:Wenn ein Gruppenführer eine Gruppe von 9 Mann führen kann, dann sollte ein ganzer Stab von Offizieren (Regimentsstab) problemlos 7 bis 9 Untereinheiten führen können.Das sind zwei unterschiedliche Dinge.
Zitat:Die ROCID basierte ja auf der Kriegsstruktur der Luftlande-Divisionen. Die wurde so real im Krieg mit großem Erfolg eingesetzt, ist also eine Struktur der Praxis. Das Niveau der Fallschirmjäger damals sollten heutige Berufssoldaten auch haben.Die 4er-Gliederung wurde auch mit großem Erfolg eingesetzt und zwar von mechanisierten Truppen.
Zitat:Wo ist das praktische Problem, durch einen Stab 7 bis 9 unterstellte Einheiten zu führen?! Das ganze ist nur dann ein Problem, wenn der Stab sich von ganz oben bis nach ganz unten überall einmischt. Das ist aber ohnehin ein Missstand der entschieden bekämpft werden muss! Die jetzigen überfrachteten sich überall einmischenden Brigadestäbe die ständig die Arbeit stören sind ein Musterbeispiel dafür, wie es falsch ist.Wenn sich der Stab überall einmischt bekommst du auch bei nur 5 unterstellten Einheiten Probleme. Im übrigen hat ja schon ein 4er-Bataillon im Einsatz noch eine Stabs- und Versorgungskompanie, eine Panzermörserkompanie/-zug, den Aufklärungs- und Verbindungszug, evtl. einen Panzerpionierzug oder -kompanie, Flugabwehr, ... . Da kommt schon einiges zusammen, allerdings bleibt die Anzahl der Manöverelemente doch übersichtlicher.
Zitat:AMOS wäre dafür optimal. Man könnte das auf dem Boxer realisieren und diese dafür an die PzGren abggeben.Puma ohne Turm, CARDOM mit 120mm, Strix, GPS- und lasergelenkte Mörsermunition, die Feuerleitrechner sind eigentlich noch modern genug. Man wird ja wohl noch Hoffen dürfen.
Zitat:Schon in Süd-Afghanistan wäre die BW dringend darauf angewiesen gewesen.Ein Panzergrenadierzug, Panzerzug hier und da sicher. Vor allem wenn man bei Clear-Hold-Build noch bei ersterem ist. Später wird vor allem Patrouille gefahren.
Zitat:Was vor allem auch daran liegt, weil man selbst nicht genug Feuerkraft hat, nicht genug Granatwerfer, keine Maschinenkanonen, keine Mörser usw und dass die Einheiten numerisch zu schwach sind.Und weil es sich nicht lohnt für "Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt" zu sterben, da bleibt man lieber in Deckung und wartet auf die US-Kampfflugzeuge.
Zitat:Die Befähigung Heckenschützen zu bekämpfen und kleine Trupps des Gegners die irregulär kämpfen, brauche im ganz großen symetrischen Krieg ebenso. [...]Nochmal, du brauchst einen unterschiedlichen Fähigkeiten-Mix. Wenn dein asymmetrischer Gegner keine Luftstreitkräfte hast, brauchst du dann Panzerflugabwehr? Nein. Wenn dein asymmetrischer Gegner hauptsächlich IED und inszenierte Demonstrationen setzt, brauchst du dann Mehrfachraketenwerfer? Nein.
Du hast aber recht, dass der symmetrische Gegner auch asymmetrische Mittel einsetzen könnte. Wenn es möglich ist.
Zitat:Und zwar aus Mangel an Eigeninitative der Einheitsführer.Das war aber auch die Meinung zahlreicher Wehrmachtsoffiziere, basierend auf deren Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg.
Zitat:Desweiteren wurde bei diesen gleichen Simulation fest gestellt,[...]Ich glaube wir reden hier von unterschiedlichen Simulationen, ....
Zitat:Wenn nun die anderen Teile nicht den Befehl von oben abwarten, sondern selbstständig auf den Feindkontakt der anderen Teile reagieren,Das ist nicht Eigeninitiative. Das ist gefährlicher Blödsinn.
Zitat:Beschließend: indem ich schon die Regimenter als Kampfgruppen eigenständig Kampffähig zum Gefecht der verbundenen Waffen [...]Ich rede nicht davon, das Gefecht der Verbundenen Waffen nur auf der Brigadeebene zu führen.
Zitat:Reserven und zusätzliche Einheiten sollten Erfahrungsgemäß eher unten und oben vorhanden sind, nicht in der Mitte (Bataillonsebene).Also meines Wissens nach sollen Reserven erst ab Bataillonsebene (klassisches mechanisiertes Gefecht der Verbundenen Waffen im peer-vs-(near)-peer-Szenario) gebildet werden.
Zitat:Zur Frage des Mißbrauchs des Aufklärungs-Bataillons: ein genauerer Blick zeigt auf, dass der Grund warum dieses so oft in Kämpfe verwickelt wurde vor allem der ist, dass die Aufklärungseinheiten primär als erste den Feind auftrieben und bei dessen Entdeckung auch gegen deren Willen in Kämpfe mit selbigem verwickelt wurden.Ich rede davon, dass die Aufklärungsbataillone als Manöverbataillon eingesetzt wurden, nicht als Aufklärungsbataillon.
Zitat:Meist kommt hier wieder das Gegenargument, dass eine größere Kompanie dann wieder unbeweglicher wäre, aber dass kann ich kaum gelten lassen. Warum sollte (Zahlen frei ohne Bezug) eine Kompanie mit 135 Mann so viel unbeweglicher sein als eine Kompanie mit 90 Mann?! Nicht mal die Zahl der Züge muß dazu immens ansteigen, es genügt schon eine geringfügige Erhöhung der Gruppenstärke womit alles nach oben hin erheblich ansteigt.Freies Zahlenspiel: Die Kompanie mit 135 Mann hat 20 Fahrzeuge, braucht zum Einsatz 2 km² und die Kolonne ist 1 Kilometer lang, die Kompanie mit 90 Mann hat nur 15 Fahrzeuge, brauch zum Einsatz nur 1 km² und die Kolonne ist 750 Meter lang.
Zitat:Nehmen wir mal statt dem Boxer (8 Mann Absitzstärke) ein Fahrzeug wie den TerrexAV81 oder den Super Iveco [...]Hier ist es eventuell nur nötig, die Versorgungsdienste anzupassen (Feldküche mit größerer Kapazität, 2 bis 3 mehr Lastkraftwagen für Verbrauchsgüter). Die Auswirkungen wären aber minimal.