07.01.2014, 18:18
Mondgesicht schrieb:
Und das ist ja die Crux, das Irritierende an der Sache: Der Drohnenpilot ist zwar rein hinsichtlich der Entfernung viel, viel weiter weg von seinem Opfer, viel weiter als ein Jetpilot - dieser kreist ja "nur" einige tausend Meter über diesem -, ist der Zielperson aber rein visuell dennoch unmittelbar im Leben wie im Tode und hinsichtlich der psychischen Belastung viel näher. Die Meldungen, wonach es eine steigende Zahl von PTBS-Fällen unter Drohnenpiloten geben soll, weisen zudem in die Richtung, dass die Drohne das Töten eben gerade nicht leichter macht.
Schneemann.
Zitat:Früher war es dann halt "Töten per Sidestick". Mal wieder sehr negativ formuliert.I. d. T., wobei zudem übersehen wird, dass das "Töten per Joystick" offenkundig schwieriger und psychisch belastender für den "operator" ist als für einen Helikopter- oder Jetpiloten. Der Drohnenpilot sieht sein Opfer direkt, auf hochauflösenden Bildschirmen. Er sieht es bis zum bitteren Ende, sieht, wenn es aus dem Haus geht, den Hund ausführt oder auf dem Klo sitzt. Er sieht es, wenn es zerfetzt wird, er sieht danach die "Überreste" - in Hochauflösung. Der Jetpilot sieht dieses indessen nicht, er wirft seine "smart bomb" ab und fliegt heim zur Basis, er sieht keine Reste am Boden...
Und das ist ja die Crux, das Irritierende an der Sache: Der Drohnenpilot ist zwar rein hinsichtlich der Entfernung viel, viel weiter weg von seinem Opfer, viel weiter als ein Jetpilot - dieser kreist ja "nur" einige tausend Meter über diesem -, ist der Zielperson aber rein visuell dennoch unmittelbar im Leben wie im Tode und hinsichtlich der psychischen Belastung viel näher. Die Meldungen, wonach es eine steigende Zahl von PTBS-Fällen unter Drohnenpiloten geben soll, weisen zudem in die Richtung, dass die Drohne das Töten eben gerade nicht leichter macht.
Schneemann.