01.01.2014, 14:43
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-12/australien-g20-vorsitz">http://www.zeit.de/politik/ausland/2013 ... 20-vorsitz</a><!-- m -->
Zitat:Führungsrolle ja, Weltoffenheit nein
Australien übernimmt 2014 den G-20-Vorsitz. Doch ist das Land reif zu führen? Die konservative Regierung verfolgt international eine zunehmend konfrontative Politik. von Jörg Schmilewski
1. Januar 2014 11:39 Uhr ... 1997 initiierte der US-Präsident als Reaktion auf die Asienkrise die G-20-Gipfel, 2014 nun wird Australien diese Runde führen. Ökonomisch fand die Asien-Pazifik-Region damals aus der Krise, heute ist sie Wachstumsmotor der Weltwirtschaft. Rund 4.000 Delegierte aus Politik und Wirtschaft und 3.000 Medienvertreter werden 2014 deswegen nach Australien reisen. Jahrelange diplomatische Bemühungen haben Australien die neugewonnene Führungsrolle verschafft.
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Auch in anderen südostasiatischen Ländern sowie auf dem indischen Subkontinent droht durch das zuweilen von Geschäftsinteressen geprägte Vorpreschen Australiens Ungemach. Ein von der Abbott-Regierung mit Indien ausgehandelter Vertrag über Uranlieferungen kompromittiert internationale Sicherheitsbemühungen. Indien weigert sich mit Nachdruck, dem internationalen Atomwaffensperrvertrag beizutreten. Australische Standards, schärfer als die der International Atomic Energy Agency (IAEA), haben Lieferungen bislang unmöglich gemacht. Mit Abbott ist nun erstmals ein australischer Regierungschef bereit, diese Standards zu unterlaufen.
Internationale Kooperation oder Konfrontation? Australien, so scheint es, kann sich in dieser Frage nicht recht entscheiden. Tony Abbott hat jüngst in vielen Fragen von Kooperation auf Konfrontation umgestellt. Noch stärker als sein Ziehvater John Howard setzt Abbott auf den Ausbau der schon heute milliardenschweren Rohstoffindustrie. Einerseits, um teure Wahlversprechen über den Staatshaushalt finanzieren zu können. Andererseits, um Wirtschaftskompetenz zu beweisen. 23 Millionen Australier verfügen derzeit über ein jährliches Bruttoinlandsprodukt (BIP) von mehr als einer Billion Euro – das Land steht auf Platz zwölf auf der Liste der größten Industrienationen.
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