09.12.2013, 21:52
Dieser iranisch-afghanische Pakt bringt eigentlich niemandem wirklich etwas, allenfalls können die Iraner ein klein wenig ihren Einfluss über die schiitischen Hazaras nach Osten ausbauen, der Rest Afghanistans mit seinen oftmals zerstrittenen sunnitischen Volksgruppen und Clans dürfte ihnen verschlossen bleiben (von den Drogenbaronen in Afghanistan, eine Hauptsorge der Iraner, und diversen Warlords rede ich mal noch gar nicht), und Karzai kann auf neue Unterstützer und Beschützer hoffen (eine vage Annahme). Kurz: Karzai betreibt sein übliches, doppelbödig-kluges Spiel, um sich schlicht zu retten. Er weiß sehr gut, dass er, wenn ISAF und NATO & Co. weg sind, in einer sehr vakanten Lage ist und um seinen Kopf fürchten muss. Einige Experten, auch Scholl-Latour, geben ihm nach dem Abzug der Alliierten (und damit seiner Beschützer) nur noch einige Wochen, ja gar Tage.
Insofern streckt Karzai nun die Hand nach Teheran aus, weil er weiß, dass die Iraner den Taliban (und damit auch seinen Feinden) spinnefeind gegenüberstehen. Ende der 1990er Jahre drohten die Iraner offen mit einem Angriff auf Afghanistan nach dem Mord an einigen iranischen Diplomaten durch die Taliban, an der Grenze waren auch schon über 100.000 Mann zusammengezogen worden. Karzai hofft wohl darauf, dass die Iraner dann in die Sicherheitslücke springen, die der Abzug der westlichen Allianz reißen wird, und er sich so weiterhin am Ruder halten kann.
Schneemann.
Insofern streckt Karzai nun die Hand nach Teheran aus, weil er weiß, dass die Iraner den Taliban (und damit auch seinen Feinden) spinnefeind gegenüberstehen. Ende der 1990er Jahre drohten die Iraner offen mit einem Angriff auf Afghanistan nach dem Mord an einigen iranischen Diplomaten durch die Taliban, an der Grenze waren auch schon über 100.000 Mann zusammengezogen worden. Karzai hofft wohl darauf, dass die Iraner dann in die Sicherheitslücke springen, die der Abzug der westlichen Allianz reißen wird, und er sich so weiterhin am Ruder halten kann.
Schneemann.