(Luft) Textron AirLand Scorpion
#42
phantom:

Um eine Drohne in der Luft zu halten, brauchst du auch ein erhebliches mehr an Leuten. Lies mal den Artikel im Strang über Drohnen, hab den Link wieder gefunden.Und ich habe ja explizit den EF mit der Textron verglichen und keine Drohne.

Die A-10 kann nun Infanterieziele höchst effizient bekämpfen. Dazu müssen diese nur vom Boden aus durch Feuerleitkräfte markiert werden. Das ist heute die übliche Einsatzweise. Die Ziele werden vom Boden aus zugewiesen. Da du die Bodenperspektive immer kritisch siehst: man könnte problemlos diese Perspektive mit reinrassigen Aufklärungsdrohnen wesentlich vergrößern. Aber noch darüber hinaus ist die Aufklärung am Boden oft gar nicht so schlecht, im Gegenteil. Immer öfter sieht man selbst mit den Drohnen aus der Luft nichts, kann den Gegner aber am Boden auftreiben.

Im weiteren geht es nicht um die Kaliber, sondern darum, möglichst viele Angriffe auf möglichst viele kleine Ziele nacheinander fliegen zu können, wobei sich diese Ziele an verschiedenen Orten befinden. Es geht also nicht darum, möglichst große Bomben auf einen Gegner zu werfen, sondern viele viele kleine Bomben auf viele Einzelziele die alle auseinander liegen. Eines nach dem anderen.

Zitat:In Afghanistan kann man gezielt Terroristen ermorden, ich sags jetzt mal so krass wie es wahrscheinlich ist. Der Scorpion kann doch nicht Ansatzweise diese Aufgaben übernehmen.

Die Strategie der Ermordungen von Taliban-Führern ist rein praktisch fragwürdig und hat de facto keinen praktischen militärischen Nutzen. Sie dient primär Innenpolitischen Motiven. Die Textron Scorpion könnte diese Aufgabe wegen der dafür notwendigen Loiter-Zeiten natürlich nicht so gut übernehmen wie Drohnen, keine Frage.

Abgesehen von der Grundsatzfrage ob man das überhaupt machen sollte - verkennst du hier, dass ich kein Gegner von Drohnen bin, im Gegenteil. Für bestimmte Aufgaben braucht man paralell natürlich Drohnen. Der Textron Scorpion ergänzt diese nur. Weil er günstiger ist fürs reine Bombenschleppen und mehr Waffenlast je Einheit hat als eine Drohne, ist er eine perfekte Ergänzung für die kostengünstige zur Verfügungstellung von LNU.

Zitat:Nein, dazu fehlt die Sensorik.

Nochmal: die Sensorik stellen andere Einheiten. Feuerleitkräfte markieren die Ziele, der Scorpion bombardiert diese dann.

Zitat:Die vielen Fehler bei der LNU entstehen ja nicht durch die unpräzisen Waffen, nein die entstehen weil der Pilot ne blinde Nuss ist. Du musst doch etwas länger untersuchen können, bevor du die Waffen einsetzt.

Und warum sollte eine längere Untersuchung hier dann alles aufdecken? Im Gegenteil: in der Realität ist das Zeitfenster immer ziemlich klein.

Und Drohnenpiloten sind ebenso blinde Nüsse wie die Piloten von Kampfflugzeugen. Und die Aufklärung und Zuweisung der Ziele erfolgt ja nicht durch den Piloten im Flugzeug, sondern durch die Feuerleitkräfte am Boden. Diese weisen die LNU ein. Und die können am Boden viel länger und mit sehr sehr viel geringen Kosten Ziele beobachten als dies aus der Luft per Drohne möglich wäre.

Da schleicht einfach ein Trupp von Ferrnspähern in eine bestimmte Region, bezieht Stellung auf einem Berg, und dies wird noch ergänzt durch Bodensensoren, winzige Aufklärungsdrohnen usw

Zu einem Bruchteil der Kosten einer Drohne kann diese Fernspäheinheit dann Ziele über Tage hinweg aufklären und dies sogar wesentlich besser und präziser als eine Drohne. Von winzigen Aufklärungsdrohnen die man irgendwo hinfliegen und dann auf einer erhöhten Stellung absetzen und parken kann (wo sie dann tagelang (bis Bedarf) sitzen können) noch ganz zu schweigen.

Scharfschützen haben in Afghanistan regelmäßig ebenso gute Aufklärungsergebnisse geliefert wie die extrem viel teureren Drohnen und haben ebenso die Möglichkeit Einzelziele sofort auch selbst zu bekämpfen. Und dies viel präziser und exakter als es irgendeine Drohne je könnte.

Zitat:Aus meiner Sicht ist das viel zu viel. Die Drohne muss doch nicht solche Mengen abwerfen, hier geht es um das gezielte eliminieren von Zielen. Das muss doch mit 250kg möglich sein.

Dann nimm halt 250 kg. Dass sind dann für die Drohne 4 Ziele. Für die Textron Scorpion sind das dann ungefähr 12 Ziele.

Je kleiner das Ziel und je kleinteiliger die Munition, desto mehr Ziele können bekämpft werden, wenn man mehr Waffenlast hat. Begrenzt wird dies nur durch die Zahl der Hardpoints und da hat die Textron ebenfalls erheblich mehr als eine Drohne.

Ansonsten sind es statische Ziele oder solche die durch Fremdzuweisung schon markiert wurden. Ich glaub einfach nicht, dass man mit der Trivialavionik eines Scorpion ausser einem tumben Flächenbombardement mit massig Kollateralschaden,

Abgesehen davon, dass auch Flächenbombardements sinnvoll sein können, hast du den wesentlichen Punkt ja schon genannt: Fremdzuweisung. Ein paar Scharfschützen, Späher, Fernspäher, Feuerleitkräfte am Boden, Mini-Drohnen und Bodensensoren und dazu die Textron Scorpion als
Bombenschlepper sind eben viel

kostengünstiger

als der Einsatz einer Drohne wie der MQ9. Die kostet mehr und bindet sogar mehr Personal als die Kombination aus Textron Scorpion und den ohnehin vorhandenen und notwendigen Bodenaufklärungseinheiten und kleinen Drohnen.

Der wahre und einzige Vorteil von Drohnen gegenüber der Textron Scorpion ist die Loiter-Zeit. Aber wenn man statt dem Flugzeug für die Langzeit-Beobachtung andere Kräfte einsetzt, dann stellt diese wieder gar kein Problem da. Die höhere Geschwindigkeit der Textron Scorpion erlaubt dieser dann, dass Zielgebiet ausreichend schnell zu erreichen.
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