28.10.2013, 22:07
Schneemann schrieb:Dem muss ich eindeutig widersprechen. Sowohl gerade ARD und ZDF als auch die dritten Programme haben sehr oft fundiert auf die Verwicklungen in Syrien, etwa durch Saudi-Arabien, hingewiesen (Auslandsjournal, Aspekte, Tagesthemen).
Dass es kritische Töne in Bezug auf die Rebellen in den Medien gibt, gerade in den letzten Monaten gehäufter, kann man nicht grundsätzlich bestreiten. Da stimme ich Dir zu. Aber das Einräumen eines gewissen problematischen Anteils der Rebellen kam sehr, sehr spät und sehr, sehr leise. Sehr ähnlich wie ich das auch bei Dir über die Monate beobachtet habe. Und diese leisen Relativierungen stehen in keinem Verhältnis zum über Monate hinweg vorgetragenen Propagandafeuerwerk. Aber nun gut, letztlich kann man die Medien dafür nicht veurteilen. Die Erwartungshaltung ist einfach falsch. Dort sitzen auch nur Menschen, mit einer politischen Überzeugung, mit einer Redaktion die gewisse Vorgaben macht und Verlagen die auf Gedeih und Verderb von ihren Geldgebern abhängig sind. Keine Zeitung finanziert sich über den Verkaufspreis. Daraus folgt das gewisse Darstellungen einfach keinen Markt haben. Darüber hinaus gibt es in Deutschland vielleicht eine Handvoll Mantelredaktionen für internationale Themen. Die Artikel werden in der Regel dann innerhalb der Verlagsgruppe und zwischen diesen verteilt oder verkauft und mit geringen Änderungen gedruckt. Wenn man ein bischen Einblick in das Verlagswesen nimmt, dann ist man erschrocken wie gering die Meinungsvielfalt leider tatsächlich ist und sein kann.