05.02.2004, 20:41
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Modern sind wir auch, aber nicht ganz
Das iranische Regime steckt in einer tiefen Krise. Doch die Mullahs halten sich an der Macht – weil sie pragmatisch sind. Beispiel: Die Drogenpolitik
Modern sind wir auch, aber nicht ganz
Das iranische Regime steckt in einer tiefen Krise. Doch die Mullahs halten sich an der Macht – weil sie pragmatisch sind. Beispiel: Die Drogenpolitik
Zitat:Es ist Nacht in Maschhad. Die Gläubigen strömen zum heiligen Schrein Imam Rezas, und in der weiten Vorstadt setzt sich ein junger Mann eine Heroinspritze.
Es ist Tag in Qom. Die Geistlichen in den theologischen Seminaren beugen sich über den Koran, und im Krankenhaus stirbt ein Kranker an Aids.
Es ist Mittag in Teheran. In der Moschee hält ein Geistlicher sein Gebet, und in einem Park erfriert ein Junge, ausgezehrt von den Drogen und zu schwach, um den Winter unter freiem Himmel zu überleben.
Nein, die Islamische Republik Iran ist der heutigen Welt nicht entrückt, nicht ihren Versuchungen und nicht ihren Verheerungen. Sie hat nicht das Paradies auf Erden erschaffen – und ihre Bewohner wissen das.
In diesen Tagen, kurz vor den Parlamentswahlen, ist ein heftiger Kampf im Gange zwischen Konservativen und Reformern. Es geht um Demokratie, um Macht, Einfluss, und es geht darum, wie der Anschluss an die Moderne zu schaffen sei. Warum also nicht danach fragen, wie dieses Land mit einer Plage der modernen Welt umgeht? Aus den Antworten lässt sich etwas lernen über die Politik in Iran, darüber, ob sie reagieren kann auf gesellschaftliche Probleme, ob sie flexibel genug ist, sie zu meistern..............