05.10.2013, 14:11
Schneemann schrieb:....Vermutlich wird bei uns in Deutschland das Wetter dahingehend extremer, dass wir a) heißere und von beinahe Monsun-artigen Stürmen durchzogene Sommer, aber b) auch schneereichere und kältere Winter haben werden und c) die klassischen Frühlings- und Herbstperioden indifferent bis insgesamt zeitlich kürzer werden. Diese sogenannte kontinentale Tendenz zeichnet sich heutzutage schon im Ansatz ab. Dabei wird es bei uns nicht mal so gravierend mit dem Temperaturanstieg - er wird diejenigen Menschen in den extremeren Klimazonen am schlimmsten betreffen -, d. h. die Extreme (Hitze, Schnee, Flutkatastrophen) nehmen bedingt durch globale Wandlungen in Mitteleuropa zu, aber der reine Temperaturanstieg (bei uns) wird nicht allzu gravierend ausfallen....
Darüber hab ich in den letzten kalten Wintern und (verglichen mit den neunzigern) warmen Sommern auch nachgedacht. Das Szenario eines kontinentaleren Klimas in unserer Region war früher öfter im Gespräch, man scheint sich inzwischen mit allzu präzisen Prognosen zurückzuhalten.
Letzten Endes ist es freilich mit vielen Unwägbarkeiten behaftet, die Meeresströmungen spielen eine große Rolle (bisher ist nur eine dünne Oberflächenschicht der Ozeane direkt von der Erwärmung betroffen, eine temperaturbedingte Änderung von Strömungen kann also lokal scheinbar entgegengesetzte Effekte haben).
Im Grunde müssten wir begrüßen wenn die Erwärmung schnell vonstatten geht. Bei einer Weltbevölkerung von 20 Milliarden, einem fragilen Gleichgewicht zwischen Nahrungsmittelverbrauch und -Produktion und zur Neige gegangenen leicht verfügbaren fossilen Energieträgern würde die Menschheit die Verlagerung von ein paar Klimazonen deutlich härter treffen. Allein die Tatsache, dass wir Saatgut und Nutzvieh zunehmend auf wenige spezialisierte Sorten reduzieren verringert unsere Flexibilität in Bezug auf Krisen immer mehr.