26.09.2013, 18:03
@Quintus
Falls es Festnahmen gab, wissen wir nicht, wie diese abgelaufen sind. Ich würde es eher als Versagen der Terroristen darstellen, dass einige festgenommen wurden. Jetzt kann man sie bestrafen für ihre Tat, ihnen die Hölle auf Erden bereiten (NICHT mit Folter, sondern sie solange wie möglich in Isolation am Leben erhalten und ggf. "umdrehen"). Allerdings können die Festgenommenen durch ihr Weiterleben den Angriff weiterhin propagandistisch für sich nutzen: erstens erhält ihre Tat ein Gesicht, welches in den Medien verbreitet wird und ins globale Bewusstsein einsickert (man denke etwa an die "Weisse Witwe") und evtl. sogar zu Nachahmern führt. Zweitens wird es vermutlich einen Prozess geben, bei dem die Angeklagten ihre Sicht der Dinge schildern können.
Und Völkerrecht wird halt nicht überall als zwingend angesehen. Versteh mich nicht falsch, ich breche hier keine Lanze für den Terrorismus. Aber Deine Sichtweise ist sehr eurozentrisch und "westlich". Die Al-Shabaab funktioniert nach anderen Kriterien.
Überdies wurde der Angriff zu Beginn als Rache deklariert, Rache für durch die kenianische Armee getötete somalische Zivilisten. Auge um Auge, der Krieg wird schmutziger, bis eine Seite aufgibt oder untergeht. Persönlich hoffe ich, dass der Verlierer die Al-Shabaab sein wird.
Und ein letzter Punkt zur Legitimation: strategisch gesehen ist ein solcher Angriff für die Al-Shabaab viel mehr wert, als das Bekämpfen der AU-Truppen in Somalia. Es wurden gezielt die Kronjuwelen Kenias attackiert (eine Luxus-Mall für die Oberschicht und Expats). Kenias Elite soll das Fürchten gelehrt werden. Und ich denke, dieses Ziel hat die Al-Shabaab erreicht. Es wird ein bisschen reisserisch von "Kenias 11. September" gesprochen; wenn sich das Land ähnlich verändert wie die USA nach 9/11, dann hat der Terrorismus beinahe gewonnen.
Falls es Festnahmen gab, wissen wir nicht, wie diese abgelaufen sind. Ich würde es eher als Versagen der Terroristen darstellen, dass einige festgenommen wurden. Jetzt kann man sie bestrafen für ihre Tat, ihnen die Hölle auf Erden bereiten (NICHT mit Folter, sondern sie solange wie möglich in Isolation am Leben erhalten und ggf. "umdrehen"). Allerdings können die Festgenommenen durch ihr Weiterleben den Angriff weiterhin propagandistisch für sich nutzen: erstens erhält ihre Tat ein Gesicht, welches in den Medien verbreitet wird und ins globale Bewusstsein einsickert (man denke etwa an die "Weisse Witwe") und evtl. sogar zu Nachahmern führt. Zweitens wird es vermutlich einen Prozess geben, bei dem die Angeklagten ihre Sicht der Dinge schildern können.
Onto schrieb:EIn Angriff der sich gezielt gegen die Zivilbevölkerung richtet, ist niemals legitim. NIEMALS.Wenn es mir recht ist, ist ein solcher Angriff die reine Definition von Terrorismus. Aus deren Sicht also durchaus legitim.
Und Völkerrecht wird halt nicht überall als zwingend angesehen. Versteh mich nicht falsch, ich breche hier keine Lanze für den Terrorismus. Aber Deine Sichtweise ist sehr eurozentrisch und "westlich". Die Al-Shabaab funktioniert nach anderen Kriterien.
Überdies wurde der Angriff zu Beginn als Rache deklariert, Rache für durch die kenianische Armee getötete somalische Zivilisten. Auge um Auge, der Krieg wird schmutziger, bis eine Seite aufgibt oder untergeht. Persönlich hoffe ich, dass der Verlierer die Al-Shabaab sein wird.
Und ein letzter Punkt zur Legitimation: strategisch gesehen ist ein solcher Angriff für die Al-Shabaab viel mehr wert, als das Bekämpfen der AU-Truppen in Somalia. Es wurden gezielt die Kronjuwelen Kenias attackiert (eine Luxus-Mall für die Oberschicht und Expats). Kenias Elite soll das Fürchten gelehrt werden. Und ich denke, dieses Ziel hat die Al-Shabaab erreicht. Es wird ein bisschen reisserisch von "Kenias 11. September" gesprochen; wenn sich das Land ähnlich verändert wie die USA nach 9/11, dann hat der Terrorismus beinahe gewonnen.