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(Asien) Indische Marine
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Zitat:Im “schwersten Unglück in Friedenszeiten” hat die indische Marine 18 Seeleute und ihr U-Boot SINDHURAKSHAK verloren.

Das U-Boot der KILO-Klasse lag im Marinestützpunkt Mumbai an der Pier, als in der Nacht zum 14. August an Bord ein Feuer ausbrach und das U-Boot wenig später in mehreren Explosionen an der Pier sank. Das unmittelbar daneben liegende Schwesterboot SINDHURATNA wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, konnte mit nur leichten Schäden aber schnell aus dem Gefahrenbereich bugsiert werden. An Bord der SINDHURAKSHAK befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks achtzehn Besatzungsmitglieder; keiner hat überlebt.

Schon unmittelbar nach dem Unglück begannen Spekulationen über die Ursache. Fotos zeigten auf der Pier vor der bis zur Oberkante des Turms gesunkenen SINDHURAKSHAK Ladekabel, und erste Vermutungen konzentrierten sich denn auch auf eine Explosion von beim Laden der Batterien entstandenem Wasserstoffgas. Strikte Vorsichtsmaßnahmen wie Belüftung und permanente Messung sollen verhindern, dass sich eine zündfähige Luft-Wasserstoffmischung (Knallgas) bildet. Kritisch ist vor allem die letzte Stufe des Ladevorgangs, wenn die Batterie während der so genannten Gasladung „kontrolliert“ Wasserstoffgas abgibt. Hier darf die Konzentration nicht über 1 Prozent steigen.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen beim Ladevorgang kam es in der Vergangenheit schon bei vielen Marinen zu Explosionen; auch die SINHURAKSHAK selbst war schon einmal von einer solchen betroffen. Im Februar 2010 wurde bei einer Wasserstoffexplosion im Batterieraum ein Seemann getötet, zwei weitere verletzt. Das U-Boot wurde wenig später zu einer Grundüberholung und Modernisierung (u.a. Einrüstung moderner Seeziel-FK „Club“) nach Russland transportiert, kehrte erst im Mai dieses Jahres von dort nach Mumbai zurück.

Inzwischen schließt die indische Marine allerdings eine Wasserstoffexplosion aus. Marinebefehlshaber Admiral Joshi erklärte vor der Presse, die Batterien des U-Bootes seien in Vorbereitung für eine geplante Patrouillenfahrt erst drei Tage zuvor voll geladen worden. Auch für einen „schwerwiegenden Materialfehler“ oder gar Sabotage sieht der Admiral derzeit keinerlei Anhaltspunkte. Als wahrscheinlichste Ursache wird nun „Nachlässigkeit beim Umgang mit Munition“ im Bugbereich des voll mit Torpedos und Flugkörpern beladen U-Bootes vermutet. Tatsächlich berichten indische Medien von zahlreichen im Hafenbecken treibenden „Raketenteilen“. Munition kann aber natürlich auch in bloßer Folge eines durch eine andere Ursache entstandenen Feuers explodiert sein.

Die Rekonstruktion des genauen Hergangs wird noch geraume Zeit dauern. Zwar liegt das oberste Turmluk frei, war aber in der enormen Hitze des Feuers so „verschweißt“, dass es sich nur schwer öffnen ließ. Taucher finden im „völlig zerstörten“ Inneren des Bootes kaum sichere Arbeitsbedingungen; viele Teile sind nicht zugänglich. So waren auch drei Tage nach dem Unglück erst vier der 18 getöteten Besatzungsmitglieder geborgen. Nun soll versucht werden, zwei oder drei Abteilungen der SINDHURAKSHAK so abzudichten, dass das U-Boot mit eingepumpter Luft wieder aufschwimmt.

Erst dann wird man alle Opfer bergen können und sich auch im Detail der Ursachenermittlung widmen. Russische Experten haben hierzu ihre Hilfe angeboten – sicher nicht ganz uneigennützig. Immerhin geht es hier letztendlich ja auch um einen Nachweis, dass die russische Technologie „sicher“ ist, und man will wohl auch von vornherein ausschließen, dass die indische Marine unter Verweis auf mangelhaftes russisches Rüstungsmaterial von eigenen Fehlern (Nachlässigkeiten) ablenkt und die eigentliche Ursache stillschweigend begräbt.

Bei der nachfolgenden endgültigen Bergung des U-Bootes will die indische Marine möglicherweise auch ausländische Hilfe in Anspruch nehmen. Angeblich wurden bereits Kontakte zu einer „in Singapur ansässigen niederländischen Bergefirma“ (Smit Salvage?) aufgenommen. Mit der Bergung wird aber wohl nur der Liegeplatz an der Pier wieder frei; die SINDHURAKSHAK dürfte als Totalverlust abzuschreiben sein.

Der indischen Marine bleiben damit noch neun ihrer in den 1980er/-90er Jahren in Russland gebauten U-Boote der KILO-Klasse. Neben der SINDHURAKSHAK wurden sechs dieser Boote in Russland modernisiert, u.a. mit Umrüstung auf Seeziel-FK „Club“. Eine solche Modernisierung ist auch für die verbliebenen drei Boote geplant, ob sie allerdings in Russland erfolgt oder mit russischer technischer Hilfe auf der heimischen Hindustan Shipyard, ist noch unklar. Eine erste, schon vor einigen Jahren dort begonnene Modernisierung eines KILO U-Bootes soll „nicht von Erfolg gekrönt“ gewesen sein.
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