23.07.2013, 15:04
Quintus Fabius schrieb:Man kann es natürlich auch so machen wie es zur Zeit oft läuft, und auf jedes solche Ziel eine PALR abfeuern. Ein Schuß einer 120mm Kanone kostet aber viel weniger.Wie viel PALR kannst du abfeuern, bevor sich ein zusätzlicher Turm, weniger transportierte Soldaten unter dem Strich rechnen ... wahrscheinlich jede Menge.
Zitat:Die Leopard 2 haben sich beispielsweise in Afghanistan als eines der wirksamsten und effizientesten Waffensysteme erwiesen und auch die Amis haben nach den herausragend guten Erfahrungen anderer Länder mit dem Leopard 2 dann noch M1 dorthin nachgezogen.Das glaub ich dir nicht, die verschieben das Problem doch nur. Die Taliban ziehen sich einfach zurück und greifen halt an einer schwächeren Stelle an oder terrorisieren die Zivilbevölkerung oder versuchen durch andere Aktivitäten die Stabilität zu gefährden.
Diese vorangemeldete Armeeshow die du mit solchen Kampfpanzern abziehst, ist etwa gleich wie wenn du Wasser zu überfahren versuchst. Es quillt einfach nach allen Seiten weg, aber die wahren Probleme bleiben 1:1 erhalten. Dort wo du grad stehst, ist es besser, ja ... aber auch nur grad dort.
Zitat:Ein 40mm Granatwerfer scheitert schon an afghanischen Lehmziegelwänden und man kann damitDie modernen Granatwerfer die sich für die Infanterie in Entwicklung befinden, find ich super. Da könnte man doch leicht ein günstiges grosskalibriges Pendant für z.B. den Boxer entwerfen.
ausgebaute Stellungen der Feinde oft nicht ausheben.
Zitat:Luftunterstützung nun ist teurer als ein Schuß aus einer Kanone und diese ist immer direkt vor Ort, muß also nicht erst anfliegen.Nö, die Drohne ist vor Ort. Die Kosten sind höher, aber das Problem kann viel eher gelöst werden, weil sich das Gerät nicht mit viel TamTam anmeldet.
Zitat:Man hat zudem vom Panzer aus den Feind eher ausgemacht als aus der Luft bzw kann seine Feuerkraft viel besser mit anderen Bodentruppen koordinieren.Mit dieser Maulwurfssicht eines Panzers seh ich nicht ein wie das einer Drohne nur annähernd das Wasser reichen könnte. Es gibt fast nur Nachteile mit so einem vergleichsweise langsamen, lauten, ressourcenfressenden Riesen wie einem Kampfpanzer.
Zitat:Nach den ersten Zusammenstößen sind die Taliban beispielsweise jedem Leopard 2 mit fast abergläubischer Furcht ausgewichen.Das löst kein Problem. Die 99.999% des Gebiets sind so unsicher wie so vorher waren. Du hast keine Kontrolle, du kannst dich nicht schnell verschieben, du hast eine grottenschlechte Aufklärung mit dem System, du hast keine Infanterie vor Ort.
Zitat:Diese Wirkung kann man ebenfalls nutzen, den Feind damit regelrecht lenken - in Hinterhalte der eigenen leichten Infanterie. Und hat man den Feind dann festgenagelt, können die Kanonen der KPz ihn rasch vernichten.Das steht ausser Zweifel, da geb ich dir natürlich Recht. Aber der Fall ist die absolute Ausnahme. Bis du mit deinem Stahlkoloss den Feind gestellt hast, so sich je ein Taliban auf das einlässt, wird die Ausnahme belieben.
Zitat:Deshalb macht die Spezialisierung auf Panzer die Kanonen schleppen und Panzer die Leute schleppen ja auch so viel Sinn. Deshalb gibt es ja SPz und KPz und ergeben beide zusammen eine runde Sache.Die Drohne und der Schützenpanzer geben die runde Sache. Dann hat man die Aufklärung die gezielte Feuerkraft und die Infanterie vor Ort.
Zitat:Nur mit Präsenz markieren, Menschenansammlungen auflösen, Autos kontrollieren usw gewinnt man aber einen assymetrischen Krieg nicht. Und es wäre meiner Überzeugung nach ein Fehler, die Armee zu sehr auf die begrenzten Kolonialscharmützel auszurichten.Ich denke im Verbund mit den Drohnen kann man selbst im asymmetrischen Krieg, den Gegner immer wieder überraschen, was bei deiner Taktik mit den dicken Tanks völlig auszuschliessen ist.
Zitat:Das liegt allerdings nur an unserer verfehlten Doktrin und falschen Vorgehensweise. Beobachten könnte und sollte unsere eigene Infanterie am Boden und wir sollten diejenigen sein, die immer zuerst schießen. Das von dir beschriebene Szenario resultiert nur aus unserer falschen Taktik.Das resultiert aus der Tarnung, jeder Taliban kann die Waffe in die Ecke stellen und in der Zivilbevölkerung untertauchen. Der beste Schutz ist die Zivilbevölkerung ... die modernen Armeen scheitern alle an diesem Punkt. Die Tarnung könnte perfekter nicht sein, du kannst ja als westliche Nation nicht einfach in die Zivilbevölkerung ballern und 1:100 (Feind/Zivilist) Kollateralschaden in Kauf nehmen.
Zitat:Sondern durch Kampfpanzer und Panzerhaubitzen. Durch Leopard 2 und Panzerhaubitzen 2000. Aber nicht welche von der Bundeswehr.Das bestätigt aber nicht, dass es als globale Taktik aufgehen könnte. Du kannst auch nicht einen funktionierenden Luftschlag von Kampfflugzeugen nehmen und dann das Schema für den erfolgreichen asymmetrischen Krieg sehen.
Zitat:Die Ausdauer des Feuer aus der Luft war selbst in Afghanistan immer wieder mal unzureichend. Eine Drohne hat relativ schnell verschossen und so wichtig Luftnahunterstützung ist, allein ist sie unzureichend.Die Drohnen werden ja auch laufend verändert ... die Tendenz geht jetzt in Richtung Predator, wo man keine zusätzlichen Kampfflugzeuge braucht. Das System ist doch nicht ansatzweise ausgereizt, hier liegt noch jede Menge Potenzial brach.
Zitat:Und um mich nochmal zu wiederholen: Sollten wir wirklich unsere Armee auf den Quasikrieg hin spezialisieren?Ich denke schon, dass man das zweiteilen muss. Man muss bei den Abfangjägern/Kampfflugzeugen einen grossen Einschnitt machen und die sinnvolleren Drohnen kaufen. Bei den Panzern wird es mehr SPz und weniger KPz benötigen.
Zitat:Der Boxer ist nun ein genau auf diesen Quasikrieg spezialisiertes Fahrzeug. Man könnte ihn aber eben durch eine stärkere Bewaffnung flexibler machen. Größere Kanonen, also einfacher gesagt: Größere Feuerkraft sind im Krieg immer von Vorteil. Auch im Quasikrieg. Je größer die sofort vor Ort verfügbare Feuerkraft ist, desto kürzer der Kampf, desto geringer die eigenen verluste, desto höher die feindlichen Verluste usw usfIch weiss was du damit bezwecken möchtest. Ich denke wenn man eh die Drohne über den Einheiten hat, ist es nicht mehr zwingend erforderlich. Aber auch nicht tragisch wenn alles auf der gleichen Plattform basiert, kann wie du schon erwähnst, überall Kosten einsparen. Find ich auf jeden Fall die bessere Lösung, als die Kampfpanzer für solche Aufgaben zu entsenden.
Zitat:Nur auf Drohnen zu setzen, ist hier aber unzureichend. Auch die Bodeneinheiten brauchen eine sofort direkt vor Ort einsetzbare maximale Feuerkraft. Diese bietet der Boxer nicht.Die Grossgeräte vom Gegner sind ja alle eliminiert, wenn man den Boxer an die Front schickt. Ich find die dicke Kanone unnötig. Da kannst du auch eine PALR feuern, das kommt dich unter dem Strich sicher nicht teurer und du hast dann mehr Infanterie vor Ort.
Zitat:Es gibt bei der Feuerkraft meiner Meinung nach keinen Overkill. Je mehr - desto besser. Auch im Quasikrieg.Meiner Meinung nach ist dass schon seit dem 2.ten Weltkrieg wiederlegt. Die grossen Schlachtschiffe, die sehr anfälligen grossen Panzer ... wenn du nicht die Luftherrschaft hast, taugt diese Kaliberprotzerei gar nichts. Wenn die Luftherrschaft vorhanden ist, kann es was bringen, aber heute mit der Aufklärung ist der zielgenaue Waffenabwurf, eigentlich eher eine Formsache, wenn das Ziel richtig aufgeklärt wurde ... dort liegt die Problematik.