23.07.2013, 11:53
phantom:
Gerade beim Kampf in Städten bieten solche Kanonen immense Möglichkeiten. Man kann damit direkt
vergleichbar einem Sturmgeschützt eine immense Feuerkraft in Häuser hinein richten, Zugänge in Häuser schaffen auch durch gehärtete Strukturen (Stahlbeton) hindurch und gehärtete feindliche Stellungen in Häusern bekämpfen. Man kann es natürlich auch so machen wie es zur Zeit oft läuft, und auf jedes solche Ziel eine PALR abfeuern. Ein Schuß einer 120mm Kanone kostet aber viel weniger.
Desweiteren wird die gewaltsame Aufklärung gerade im assymetrischen Krieg immer wichtiger. Mittels Hardkillsystemen und anderen Sensoren und ihrer starken Panzerung können hier gerade KPz diese Aufgabe besser als jede andere Einheit übernehmen und dann zugleich sofort eine effektive Bekämpfung aufnehmen.
Bleibt noch zudem der psychologische Effekt den die Präsenz eines solchen Waffensystems auf den Feind wie auf die neutrale Zivilbevölkerung hat.
Die Leopard 2 haben sich beispielsweise in Afghanistan als eines der wirksamsten und effizientesten Waffensysteme erwiesen und auch die Amis haben nach den herausragend guten Erfahrungen anderer Länder mit dem Leopard 2 dann noch M1 dorthin nachgezogen.
Ein 40mm Granatwerfer scheitert schon an afghanischen Lehmziegelwänden und man kann damit
ausgebaute Stellungen der Feinde oft nicht ausheben. Luftunterstützung nun ist teurer als ein Schuß aus einer Kanone und diese ist immer direkt vor Ort, muß also nicht erst anfliegen. Man hat zudem
vom Panzer aus den Feind eher ausgemacht als aus der Luft bzw kann seine Feuerkraft viel besser mit anderen Bodentruppen koordinieren.
Nach den ersten Zusammenstößen sind die Taliban beispielsweise jedem Leopard 2 mit fast abergläubischer Furcht ausgewichen. Diese Wirkung kann man ebenfalls nutzen, den Feind damit regelrecht lenken - in Hinterhalte der eigenen leichten Infanterie. Und hat man den Feind dann festgenagelt, können die Kanonen der KPz ihn rasch vernichten.
Deshalb macht die Spezialisierung auf Panzer die Kanonen schleppen und Panzer die Leute schleppen ja auch so viel Sinn. Deshalb gibt es ja SPz und KPz und ergeben beide zusammen eine runde Sache.
Nur mit Präsenz markieren, Menschenansammlungen auflösen, Autos kontrollieren usw gewinnt man aber einen assymetrischen Krieg nicht. Und es wäre meiner Überzeugung nach ein Fehler, die Armee zu sehr auf die begrenzten Kolonialscharmützel auszurichten.
Das liegt allerdings nur an unserer verfehlten Doktrin und falschen Vorgehensweise. Beobachten könnte und sollte unsere eigene Infanterie am Boden und wir sollten diejenigen sein, die immer zuerst schießen. Das von dir beschriebene Szenario resultiert nur aus unserer falschen Taktik.
Aber selbst in Afghanistan ergaben sich immer wieder Kämpfe, die sehr massiv wurden und ausufernd, wenn fast nur im Süden und Südosten des Landes. Und diese Kämpfe wurden nicht durch Luftschläge entschieden! Nicht durch Infanterie! Sondern durch Kampfpanzer und Panzerhaubitzen. Durch Leopard 2 und Panzerhaubitzen 2000. Aber nicht welche von der Bundeswehr.
Die Ausdauer des Feuer aus der Luft war selbst in Afghanistan immer wieder mal unzureichend. Eine Drohne hat relativ schnell verschossen und so wichtig Luftnahunterstützung ist, allein ist sie unzureichend. Und um mich nochmal zu wiederholen: Sollten wir wirklich unsere Armee auf den Quasikrieg hin spezialisieren?
Der Boxer ist nun ein genau auf diesen Quasikrieg spezialisiertes Fahrzeug. Man könnte ihn aber eben
durch eine stärkere Bewaffnung flexibler machen. Größere Kanonen, also einfacher gesagt: Größere Feuerkraft sind im Krieg immer von Vorteil. Auch im Quasikrieg. Je größer die sofort vor Ort verfügbare Feuerkraft ist, desto kürzer der Kampf, desto geringer die eigenen verluste, desto höher die feindlichen Verluste usw usf
Direkt vor Ort befindliche maximale Feuerkraft sollte daher immer prioritär sein. Deshalb bin ich bspw auch für Drohnen, weil die genau das bieten (kreisen über dem Einsatzgebiet, sofortige Luftnahunterstützung). Nur auf Drohnen zu setzen, ist hier aber unzureichend. Auch die Bodeneinheiten brauchen eine sofort direkt vor Ort einsetzbare maximale Feuerkraft. Diese bietet der Boxer nicht.
Es gibt bei der Feuerkraft meiner Meinung nach keinen Overkill. Je mehr - desto besser. Auch im Quasikrieg.
Zitat:Ihr redet häufig von 120mm Kanonen, für mich ist das ein Irrsinn, was bitte soll damit bekämpft werden?
Gerade beim Kampf in Städten bieten solche Kanonen immense Möglichkeiten. Man kann damit direkt
vergleichbar einem Sturmgeschützt eine immense Feuerkraft in Häuser hinein richten, Zugänge in Häuser schaffen auch durch gehärtete Strukturen (Stahlbeton) hindurch und gehärtete feindliche Stellungen in Häusern bekämpfen. Man kann es natürlich auch so machen wie es zur Zeit oft läuft, und auf jedes solche Ziel eine PALR abfeuern. Ein Schuß einer 120mm Kanone kostet aber viel weniger.
Desweiteren wird die gewaltsame Aufklärung gerade im assymetrischen Krieg immer wichtiger. Mittels Hardkillsystemen und anderen Sensoren und ihrer starken Panzerung können hier gerade KPz diese Aufgabe besser als jede andere Einheit übernehmen und dann zugleich sofort eine effektive Bekämpfung aufnehmen.
Bleibt noch zudem der psychologische Effekt den die Präsenz eines solchen Waffensystems auf den Feind wie auf die neutrale Zivilbevölkerung hat.
Die Leopard 2 haben sich beispielsweise in Afghanistan als eines der wirksamsten und effizientesten Waffensysteme erwiesen und auch die Amis haben nach den herausragend guten Erfahrungen anderer Länder mit dem Leopard 2 dann noch M1 dorthin nachgezogen.
Zitat:Und wenn mal so viel Power braucht, seh ich das entweder in der Luftunterstützung oder halt in einem modernen Granatwerfer auf einem solchen Truppentransporter.
Ein 40mm Granatwerfer scheitert schon an afghanischen Lehmziegelwänden und man kann damit
ausgebaute Stellungen der Feinde oft nicht ausheben. Luftunterstützung nun ist teurer als ein Schuß aus einer Kanone und diese ist immer direkt vor Ort, muß also nicht erst anfliegen. Man hat zudem
vom Panzer aus den Feind eher ausgemacht als aus der Luft bzw kann seine Feuerkraft viel besser mit anderen Bodentruppen koordinieren.
Nach den ersten Zusammenstößen sind die Taliban beispielsweise jedem Leopard 2 mit fast abergläubischer Furcht ausgewichen. Diese Wirkung kann man ebenfalls nutzen, den Feind damit regelrecht lenken - in Hinterhalte der eigenen leichten Infanterie. Und hat man den Feind dann festgenagelt, können die Kanonen der KPz ihn rasch vernichten.
Zitat:Je dicker die Kanone ist, desto weniger Personen kann man transportieren.
Deshalb macht die Spezialisierung auf Panzer die Kanonen schleppen und Panzer die Leute schleppen ja auch so viel Sinn. Deshalb gibt es ja SPz und KPz und ergeben beide zusammen eine runde Sache.
Zitat:In den meisten Fällen im Einsatz gehts eher um Polizeiaktionen, Präsenz markieren inmitten vom Autoverkehr, Menschenansammlungen auflösen ... . Das kann man ja nur mit der Infanterie machen ... weil Autos aus dem Kampfpanzer kontrollieren geht nicht
Nur mit Präsenz markieren, Menschenansammlungen auflösen, Autos kontrollieren usw gewinnt man aber einen assymetrischen Krieg nicht. Und es wäre meiner Überzeugung nach ein Fehler, die Armee zu sehr auf die begrenzten Kolonialscharmützel auszurichten.
Zitat:Das eigentliche Gefecht findet nur statt, wenn der Aufständische zum Anschlag bereit ist. Beobachten kann man das allenfalls mit Drohnen, ansonsten schiesst leider immer der Feind zuerst.
Das liegt allerdings nur an unserer verfehlten Doktrin und falschen Vorgehensweise. Beobachten könnte und sollte unsere eigene Infanterie am Boden und wir sollten diejenigen sein, die immer zuerst schießen. Das von dir beschriebene Szenario resultiert nur aus unserer falschen Taktik.
Aber selbst in Afghanistan ergaben sich immer wieder Kämpfe, die sehr massiv wurden und ausufernd, wenn fast nur im Süden und Südosten des Landes. Und diese Kämpfe wurden nicht durch Luftschläge entschieden! Nicht durch Infanterie! Sondern durch Kampfpanzer und Panzerhaubitzen. Durch Leopard 2 und Panzerhaubitzen 2000. Aber nicht welche von der Bundeswehr.
Zitat:Bessere Überwachung und vergleichsweise kleinkalibrige genaue Waffen wie sie eine Predator-Drohne versprechen, sind wesentlich besser geeignet.
Die Ausdauer des Feuer aus der Luft war selbst in Afghanistan immer wieder mal unzureichend. Eine Drohne hat relativ schnell verschossen und so wichtig Luftnahunterstützung ist, allein ist sie unzureichend. Und um mich nochmal zu wiederholen: Sollten wir wirklich unsere Armee auf den Quasikrieg hin spezialisieren?
Der Boxer ist nun ein genau auf diesen Quasikrieg spezialisiertes Fahrzeug. Man könnte ihn aber eben
durch eine stärkere Bewaffnung flexibler machen. Größere Kanonen, also einfacher gesagt: Größere Feuerkraft sind im Krieg immer von Vorteil. Auch im Quasikrieg. Je größer die sofort vor Ort verfügbare Feuerkraft ist, desto kürzer der Kampf, desto geringer die eigenen verluste, desto höher die feindlichen Verluste usw usf
Direkt vor Ort befindliche maximale Feuerkraft sollte daher immer prioritär sein. Deshalb bin ich bspw auch für Drohnen, weil die genau das bieten (kreisen über dem Einsatzgebiet, sofortige Luftnahunterstützung). Nur auf Drohnen zu setzen, ist hier aber unzureichend. Auch die Bodeneinheiten brauchen eine sofort direkt vor Ort einsetzbare maximale Feuerkraft. Diese bietet der Boxer nicht.
Es gibt bei der Feuerkraft meiner Meinung nach keinen Overkill. Je mehr - desto besser. Auch im Quasikrieg.