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Nordkorea vs. Südkorea
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Zitat:Die Lage auf der koreanischen Halbinsel eskaliert weiter, aber ungeachtet aller „verkündeten Maßnahmen“, Drohungen und sogar Ausrufung des „Kriegszustandes“ vollzieht sich der Konflikt bisher weitgehend noch immer auf der verbalen Ebene.

Während südkoreanische Korvetten und FK-Schnellboote am 25. März zum dritten Jahrestag der Versenkung der Korvette CHEON AN (durch einen wahrscheinlich nordkoreanischen Torpedo) im Gelben Meer eine „demonstrative“ Übung abhielten, drohte Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un mit Nuklearschlägen auf US-Ziele in Südkorea, Japan, Guam und sogar Hawaii. Bei täglichen Truppenbesuchen präsentierte er sich – so das nordkoreanische Staatsfernsehen – als „überragender militärischer Führer“. Ebenfalls am 25. März führten nordkoreanische Streitkräfte „unter seiner Leitung“ eine groß angelegte amphibische Übung durch, bei der an der Ostküste nahe Wonsan Luftkissenboote und Mehrfachraketenwerfer medienwirksam in Szene gesetzt wurden. Südkoreanischen Quellen zufolge wurden einige der in staatlichen Medien gezeigten Aufnahmen „vorteilhaft“ digital nachbearbeitet.

Am 27. März führten im Rahmen der noch andauernden bilateralen südkoreanisch-amerikanischen Übung „Key Resolve“ zwei US-Stealthbomber B-2 einen Übungsflug von den USA nach Südkorea durch. Solche Flüge gehören zum Standardablauf der Übung, und es hatte sie auch bei früheren „Key Resolve“ gegeben; diesmal aber dienten sie als Auslöser weiterer nordkoreanischer „Maßnahmen“. Kim Jong-un - so verkündete das nordkoreanische Staatsfernsehen - habe entschieden, den „Konflikt mit den US-Imperialisten ein-für-allemal zu lösen“, einen „Angriffsplan für die strategischen Raketenkräfte entwickelt und diesen auch direkt in Kraft gesetzt“. Zugleich wurde nun auch die militärische Hotline zu Südkorea gekappt. „Wenn jederzeit Krieg ausbrechen könnte, gebe es keinen Grund mehr für Kommunikation mit den feindlichen Streitkräften“.

Am 29. März meldeten südkoreanische Nachrichtendienste „deutlich erhöhte Bewegungen von Personal und Fahrzeugen“ an den Standorten nordkoreanischer Mittel- und Langstreckenraketen – aber noch keine erkennbaren Abschussvorbereitungen. Einen Tag später ließ Kim Jong-un erklären, sein Land befinde sich nun „im Kriegszustand“. Die Streitkräfte hätten „reale militärische Aktionen eingeleitet“ (worin diese bestehen sollen, ist unklar); alle Angelegenheiten zwischen Nord- und Südkorea würden nun „unter Kriegsbedingungen“ geregelt. Man sei für eine „Schlacht auf Leben und Tod“ bereit – sofern „Südkorea und die USA diese provozierten“.

Der letzte Nachsatz macht deutlich, dass Nordkorea primär immer noch verbale Propaganda betreibt, die sicher vor allem auch auf die eigene Bevölkerung zielt und diese bedingungslos auf den neuen großen Führer einschwören soll. Über einige wenige Übungen und eine vermutliche Teilmobilmachung hinausgehende, tatsächliche militärische Aktivitäten hat es bisher nicht gegeben. Auch fällt auf, dass ein größeres, grenzüberschreitendes bilaterales süd-nordkoreanisches Wirtschaftsprodukt nach wie vor ungehindert läuft (wenngleich Nordkorea inzwischen mit seiner Einstellung gedroht hat).

Experten gehen denn auch nicht von einer tatsächlichen Kriegsabsicht Nordkoreas aus. Zum einen fehlen den Streitkräften dafür die militärischen Mittel (auch dass nordkoreanische Raketen mit nuklearen Gefechtsköpfen bestückt werden und dann Ziele in den USA erreichen können, darf bezweifelt werden), zum anderen dürfte jeder Krieg das Ende des Regimes bedeuten. Der derzeitige erhöhte Bereitschaftszustand (Teilmobilmachung) der nordkoreanischen Streitkräfte lässt sich ohne größere Schäden für die Volkswirtschaft (Produktionsausfälle) nicht über einen längeren Zeitraum durchhalten. Vielfach wird denn auch davon ausgegangen, dass sich nach einigen Tagen weiterer scharfer Propaganda für Nordkorea das „Zeitfenster“ für tatsächliche militärische Aktionen schon bald (erst einmal wieder) schließen wird. Bis dahin werden aber auch begrenzte nordkoreanische Aktionen wie z.B. ein Artilleriebeschuss grenznaher Inseln im Gelben Meer für durchaus möglich gehalten.

Die Lage bleibt also volatil, und bei den von Nordkorea einseitig außer Kraft gesetzten „Fail-Safe“ Mechanismen könnten schon kleinste, als bloße Provokation gedachte Zwischenfälle sehr schnell eine Eigendynamik entwickeln und in eine (begrenzte) bewaffnete Auseinandersetzung münden. Auch Kim Jong-un’s Vater und Großvater haben mit ähnlicher Propaganda immer wieder mal die Lage eskalieren lassen, waren dabei aber klug genug, nie die eingebauten „Sicherungen“ (Hotline) zu entfernen.

Die größte Herausforderung für Nordkorea dürfte nun sein, einen tatsächlichen militärischen Konflikt zu vermeiden, dabei aber etwas zu finden, das Kim Jong-un seiner Bevölkerung als positives Ergebnis seiner wochenlangen Ankündigungen und Kriegsdrohungen „verkaufen“ kann. Dass sich die USA allein mit nuklearen Angriffsdrohungen zu den von ihm geforderten „Verhandlungen auf Augenhöhe“ erpressen lassen, kann er kaum wirklich erwarten.
(ganzer Text, da MF und nur kurz im Netz - noch mehr auf der hp des MF und natürlich im neuen Heft)

zum letzten Satz - aus Sicht NK dürfte die Erpressung eher von der anderen Seite ausgehen
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